Die Botschaften deines Körpers - und wie du sie verstehst

Shownotes

Warum rast unser Herz, bevor wir Angst haben? Warum spüren manche Menschen ihren Körper so genau – und andere fast gar nicht? In dieser Folge tauchen Leon und Atze in die Welt der Interozeption ein – dem verborgenen Sinn, mit dem wir unser Inneres wahrnehmen.

Fühlt euch gut betreut

Leon & Atze

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Quellen

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Redaktion: Julia Ditzer

Produktion: Murmel Productions

Transkript anzeigen

00:00:00: sich über seine Männer-Grippe vielleicht ein bisschen zu viel aufregend.

00:00:02: All das dient am Ende nur, dass wir diesen Organismus hier am Leben halten.

00:00:08: Es ist ja ein Gespür dafür, dass du im Spürst, ob du doppelte Herzschläge hast, dass du spürst, mit meinem Magen stimmt irgendwas nicht, dass du spürst, da ist irgendwas im Anzug.

00:00:21: Weil dieses Zusammenspiel so wichtig ist für unser Sein, für unsere Intelligenz, für unser Bewusstsein, Das ist ohne Körper mir komisch vorkäme, wenn eine Maschine das nachmachen

00:00:31: kann.

00:00:32: Ja, was hier immer wieder mit einfließt, ist diese Unvernunft, die wir dann manchmal haben.

00:00:37: Dass wir diese Signale bewusst überhören wollen.

00:00:40: Ah ja, was schon.

00:00:43: Betreutes Fühlen, der Podcast mit Aziz Schröder und Leon Winscheidt.

00:00:53: Leon, guten Morgen.

00:00:55: Aziz,

00:00:55: ich

00:00:56: drück dich.

00:00:57: Dramatik, Dramatik hier.

00:01:02: Was ist passiert?

00:01:03: Die Erkältung hat versucht mich auch anzugreifen.

00:01:07: Nein, aber Listerine sei Dank.

00:01:09: Richtig, Listerine.

00:01:10: Alles reingepfiffen, was bekannt und auch giftig ist.

00:01:16: Alles von Bayer Leverkusen.

00:01:18: Man weiß ja, wenn es wirklich helfen soll.

00:01:20: Da war so mittelfristig nicht gesund, aber es muss sein.

00:01:25: Dann ist es kurz vor Verboten, ist übrigens auch komplett mein Eindruck.

00:01:28: Alles, was du in der Apotheke einfach so bekommen kannst, wirkt nicht, per Definition nicht.

00:01:34: Okay, shit.

00:01:35: Und

00:01:35: dann müssen wir draufhauen, ach, das geht schon wieder.

00:01:39: Also, es kam gestern wieder von der Veranstaltung.

00:01:42: Ich merkte schon, passt schon fast zu unserem heutigen Thema dazu, später mehr, ich merkte schon, mein Körper will mir was sagen.

00:01:50: Ja,

00:01:50: der vitale Rüde war nur noch ein Rüde.

00:01:56: Der Hals wurde dicker und ich bin ja gerade im Moment unterwegs mit Arztes Meisterklasse, mit drei Nachwuchskomikerinnen.

00:02:05: Und da muss ich ja zum Schluss, aber vor allen Dingen am Anfang schön anschieben, damit die... Audience auf einer Flughöhe ist, dass wenn der erste Auftritt der schon quasi da surfen kann.

00:02:19: Und da merkt ich schon, ui, mein Hals lässt mich im Stich.

00:02:23: Gott sei Dank hatte ich ja jetzt drei Mitstreiter auf der Bühne und dann ging's.

00:02:27: Sag mal, ich hab, ich hab was gelesen, das war mir völlig unbekannt.

00:02:33: Weißt du, wie der vegane Bruder von Bruce Lee heißt?

00:02:38: Nee, ich wusste nicht, dass Bruce Lee ein Bruder hat und auch nicht, dass der Veganer ist.

00:02:41: Broccoli.

00:02:44: So.

00:02:47: Und wie

00:02:48: war das?

00:02:49: War das dein Start, um andere Comedians auf der Bühne vorzubereiten?

00:02:54: Jetzt habe ich Backstage erzählt, um den Mut zu machen.

00:02:56: Wir mussten sie auch nicht kochen nur mit Wasser.

00:03:01: Ich habe das die Tage irgendwo gelesen, aber ich schlag gelacht.

00:03:03: Ich habe gedacht, wie geil ist das denn, hey Broccoli?

00:03:06: Und dann habe ich das mal bei Google eingegeben, habe gesehen, ich bin sprung, kennt außer uns beiden jeder.

00:03:12: Ja, es gibt T-Shirts, Tassen damit und das seit Jahren.

00:03:17: Und da kann man mal sehen, selbst als Gomiker der Spitzenklasse kriege ich

00:03:21: auch viele... Ja, manchmal, nein, ich weiß genau, was du meinst.

00:03:24: Manchmal macht man sowas.

00:03:25: Ich witzigerweise genau sowas Ähnliches auch mit so einem Namen nicht.

00:03:29: Ich habe auch mich alleine weggeschmissen.

00:03:31: Wie heißt der Bruder von Elvis?

00:03:34: Zwölfes.

00:03:37: Du denkst, es ist

00:03:39: so dumm, es ist so dumm.

00:03:41: Und ich habe wirklich auch herzlich gelacht.

00:03:43: Ja, ich glaube, es kommt ja vor allem auf die Art und Weise.

00:03:46: an, wie man es vorträgt.

00:03:47: und in unserem seriösen Podcast hatte ich jetzt gedacht, du hast irgendeine geile Anekdote

00:03:51: zum Bruder

00:03:51: von Bruce Lee.

00:03:53: Broccoli, Kamnern.

00:03:55: Geil,

00:03:55: wie er natürlich sich ausstellen will, dass er wirklich ein Bruder heißt, hat er ein Brocco heißt.

00:04:02: Zumindest wenn er uns eine Frau Kinder hatten, hätten sie eins Brocco nennen müssen.

00:04:07: Ja, ich finde auch.

00:04:07: Ja,

00:04:07: ja, ja.

00:04:09: Ja, aber das ist doch... Dieses Phänomen, wie nennt man das?

00:04:13: Es ist ja nicht der klassische Altherrenwitz, aber es geht in so eine ähnliche Richtung.

00:04:16: Markus Krebs schafft es ja, sich auf eine Bühne zu setzen, mit ein wenig mehr als einem Barhocker, seiner Mütze, seiner Sonnenbrille und sehr große Hallen, Tausende von Leuten, einen Abend mit solchen Witzen zu bespaßen.

00:04:29: Absolut, und da siehst du mal, dass ihm auch eine Berechtigung hat.

00:04:32: Ich hatte eben mit einer Kollegin hier über Phips Asmusen gesprochen.

00:04:37: Und Markus Krebs ist ja wahrscheinlich die Reinkarnation von Phips.

00:04:42: Und da sind halt Gags dabei, da kannst du nichts mehr gegen tun.

00:04:45: Ich habe noch eine alte Aufnahme eben hervorgekramt bei YouTube, wie Phips Asmusen mal bei Boulevard Bio saß.

00:04:53: Also Biolec, seriöses WDR, Berufspublikum, Oberstudienräte mit Bärten, hochzugeknöpfte Frauen.

00:05:02: und Helge Schneider und andere saßen da auch und man erwartete jetzt den intellektuellen Witz, aber es war auch ein Phipsasmus da.

00:05:10: Wenn man rümpfte die Nase, alle waren gegen ihn und Phips sagte, gib mir mal eine Minute, dann stand er da mit dem Kölsch in der Hand und machte so die ersten fünf Dinger, da lachte er noch keiner, aber ab dem Sechsten wurde geschmunzelt, ab zehn stand die Hütte Kopf.

00:05:26: Da waren natürlich auch so Sachen dabei.

00:05:28: eben zwei Stunden im Stau gestanden, mit und die Füße weh, das kannst du dir gar nicht vorstellen.

00:05:34: Letzte Woche war man Mallorca gewesen, zwischendurch muss man zurückfliegen, wir hatten den Piloten vergessen.

00:05:38: Also so richtig, und man kann nicht umhin.

00:05:41: Es gibt so Dinger, die sind einfach auch Stroh, Doof, aber du lachst.

00:05:47: Ich habe auch was, mir wurde auch was bei YouTube in meinem For You Page gespielt von Roka Willimsen, der in einer Johannes Bekaner, saß bei Johannes Bekaner, JBK.

00:05:57: Und Markus Land saß als Gast daneben mit einer sehr engen Röhren Jeans ganz lässigen Leder-Leder-Stiefletten.

00:06:07: Und

00:06:08: es ging dann so ein kleiner Streit los, weil Roger Wilmsen ... Diese Szene nochmal aufgriff, wie Reich Ranicki sich beim deutschen Fernsehpreis beschwert hatte über das Niveau.

00:06:19: Es fiel übrigens auch dein Name, weil du wohl am selben Abend, das hast mir bisher glaube ich vorenthalten, in irgendeinem Matrosenkostüm über die Bühne gehüpft wärst.

00:06:26: Und dann war es ein bisschen Verständnis für Reich Ranicki, wenn er Atze Schröder als Klauen auf der Bühne ertragen müsste, dass er dann am Nachher sagt, das Niveau des Fernsehs aber.

00:06:34: Und jetzt schaltete sich Markus Lanz ein, das fand ich sehr interessant.

00:06:36: Weil, Roger Williamson hatte gesagt, wenn du abends nach Hause kommst und den Fernseher anmachst, Dann, was kriegst du dann?

00:06:45: Und er sagte, Unterforderung.

00:06:48: Und Kultur, so führt er dann weiter aus, ist Überforderung.

00:06:54: Und das finde ich total spannend, das finde ich total spannende Gedanken, weil wir uns das ja glaube ich auch tun, ich immer mal wieder fragen, wie weit geht man mit einem Publikum, also das letzte Woche mit dem Pferde, mit dem Sex, mit dem Schwein auf der Bühne erzählt das, also das ist ja was, was verstört und was finde ich auch irgendwie gedanklich mindestens mal fordert.

00:07:13: Und so diese Gradwanderung zwischen, das denke ich zum Beispiel oft, ein Publikum will doch irgendwie gepiekst werden.

00:07:19: Also wenn ich irgendwas mir angucke, mir anhören, einen Vortrag, eine Theateraufführung, einen Museum mir angucke, dann finde ich das auch total schön.

00:07:27: Wenn ich mindestens gefordert werde und manchmal ist überfordert sein, auch was, wo ich dann für mich nachher merke, krass, das hat jetzt wirklich was mit mir gemacht.

00:07:35: hab ich so noch nicht gesehen, hatte ich so noch nicht verstanden.

00:07:38: Hier musste meine Murmel mal richtig an, mein Hirn richtig, richtig ran.

00:07:43: Und dann dachte ich aber, weil das war jetzt Ruga Willemsons Fazit daraus, Fernsehen ist dann quasi, ich sag jetzt mal verkürzt, Schrott.

00:07:48: Und da schaltete sich der Land sein und sagt, nee, das ist doch unfair und das sähe er anders.

00:07:51: Und ich dachte so ein Stück weit, stimmt, weil was jetzt... Überfordernd und was unterfordern ist, ist ja auch mal eine Frage der Perspektive.

00:07:58: Und einfach nur zu sagen, dass dieses Unterfordernde, was Schlechtes ist, das fände ich auch falsch.

00:08:05: Weil wenn du jetzt bei so einem Witze-Sager sitzt, der einfach solche Witze erzählt, wie wir sie gerade besprochen haben, wir lachen uns total kaputt, genießen das, sind sicherlich nicht überfordert, aber es ist was Schönes.

00:08:16: Ja, das ist, es muss ja nicht immer Sterneküche sein.

00:08:20: Man kann ja einfach auch mal so schlemmen.

00:08:22: Und so ein Abend, da geht's Shakespeare wie dir, wie mir.

00:08:30: Du hast ja eine Dramaturgie.

00:08:32: Oder nimm mal ein Rock-Konzert von mir, so eine Speed-Metal-Band.

00:08:35: Die spielen am Anfang erst mal die drei bis fünf richtig schnellen Dinger.

00:08:40: Da muss aber irgendwann auch mal eine Ballade kommen, was nachdenklich ist.

00:08:44: Und ja, ich pflichte den bei.

00:08:48: Roger Wildermsen war übrigens ein ganz großer Fan der Serie Allesatze.

00:08:53: Wir saßen mal im Vorläufer vom Kölner Treff.

00:08:57: Ich weiß gar nicht mehr, wie man es damals sieht.

00:09:00: Gab es das schon?

00:09:02: Gab es nur drei Programme.

00:09:06: Das Publikum war eigentlich auch gegen mich.

00:09:09: Bis zu dem Moment, wo Roga Willem sagte, ich gucke das jede Woche, ich bin echt ein Fan.

00:09:15: Ab da schlug die Stimmung um.

00:09:20: Ich werde das jetzt für mich immer fragen.

00:09:22: Das, was ich da gerade konsumiere, ist das Unterforderung oder Überforderung.

00:09:26: Und beides hat was.

00:09:27: Das war mein Fazit daraus.

00:09:28: Um noch kurz den Kreis zu schließen, bevor wir jetzt gleich voll in unser Thema reingehen, du hast uns ja schon am Anfang so ein bisschen den Teppich ausgerollt.

00:09:34: Ich dir eine Geschichte erzählen werde, wo es um Leben und Tod geht.

00:09:38: Wir ganz tief in unser Inneres rein wollen und ich studiere für dich dabei, wo man mit den Ohren schlackert.

00:09:43: Eine Sache noch.

00:09:44: Ein Kreis zum Anfang

00:09:45: zurück.

00:09:46: man dann merkt, als Mann, der Hals wird dick oder man hat so der Schnupfenbahn sich an oder man merkt, da ist ein Kopfschmerz.

00:09:53: Also Männergrippe.

00:09:55: Ich habe festgestellt von den Frauen in meinem Umfeld, dass mir mit so einer gewissen Ignoranz fast schon Überheblichkeit begegnet wird und man so abgetan wird als Männergrippe.

00:10:08: Und da muss ich jetzt mal eine Lanze brechen und vielleicht brichst du sie mit mir für uns Männer, wo wir doch hier seit Jahren dafür kämpfen, dass die Männer mal mehr auf ihre Gefühle achten und in sich reinhorchen.

00:10:18: Und dann macht man das und ist krank.

00:10:20: Und dann kriegt man wieder Kontra und wird als Männergrippe abgetan.

00:10:23: Ich war so richtig, ich war innerlich sauer.

00:10:26: Ja, ich bin Zerrissengrad, weil ich bin bei einer Freundin, hab hier übernachtet, nächste Nacht auch noch, weil ich hier in der Nähe spiele.

00:10:35: Und sie hat immer so... Echt mit ihren Regelschmerzen zu kämpfen.

00:10:39: Wenn die ihre Tage hatte, ist sie zwei Tage außer Gefecht.

00:10:42: Und ich saß eben beim Frühstück und war natürlich am Leiden, ist klar, weil eine Erkältung mich streift zumindest.

00:10:50: Und hab gesagt, ach, und das hast du einmal im Monat.

00:10:53: Und ich guck mich, du hast gesagt, ey, Junge, ich schmiede gleich eine.

00:10:57: Nimm das mal hundert und du bist noch nicht mal nah dran.

00:11:01: Von daher bin ich zernissen.

00:11:03: Ich glaube Frauen, die wirklich ihre Regel als sehr schwer jeden Monat erleben, die können wirklich auch über Männergrippe nicht mehr lachen.

00:11:14: Beziehungsweise lachen zurecht.

00:11:16: Und da sind wir schon voll im Thema.

00:11:18: Wie nimmt man das wahr?

00:11:19: Wirklich.

00:11:20: Wir hochen wir in uns hinein und...

00:11:22: Oh Gott.

00:11:26: Da kräuselt sich mir ja schon alles.

00:11:29: Ich musste das Wort

00:11:29: üben.

00:11:30: Ich kannte das Wort nicht.

00:11:31: Interro.

00:11:34: Ich dachte, du musst das auf das Wort Horchen üben, weil dann hätte ich jetzt gesagt, das hast du bisher ja scheinbar nicht getan.

00:11:39: Das Wort ist Interozeption, aber bevor wir damit irgendwie abschrecken, Leute, das ist der Hammer und ich habe hier eine Geschichte gefunden, wo das eine große Rolle spielt.

00:11:48: Achtung,

00:11:48: die Geschichte ruht auf.

00:11:51: Popcorn raus.

00:11:52: Die BBC hat das total schön in einem Artikel berichtet.

00:11:55: Es ist der neunzwanzigste Tag einer sehr, sehr anstrengenden, fast schon zermürbenden, rund tausend Kilometer langen Kanu-Tour durch die kanadische Subarktis.

00:12:07: Also eine Umgebung, die schon anstrengend und fordernd ist.

00:12:09: dann Kanu und der ganze Sport dazu.

00:12:12: Und der hält unsere Geschichte.

00:12:14: oder das Opfer ist der siebzehnjährige Alex Messenger.

00:12:19: Und der ist an diesem Tag in dem Jahr zwei Tausend Fünf oder ist jetzt so

00:12:22: wie Bokoli.

00:12:23: Nee, das ist kein Roche Bokaki, der heißt wirklich

00:12:26: so.

00:12:26: Der ist an diesem Tag aus dem Lager gegangen, alleine in dem Fall.

00:12:31: Wahrscheinlich ein hyper motivierter Typ zu sein, denn er will einen nahegelegenen Gipfel erklimmen und.

00:12:38: Auf dem Weg nach oben hat er so den Kopf gesenkt, kann man sich vorstellen, man ist angestrengt, die Gedanken schweifen so ein bisschen hin und her zwischen irgendeinem alten Schulbuch, an das er sich erinnert über das Gewicht von der Kameratasche, die er trägt bis hin zu den Blumen, die er am Boden sieht, die so besonders leuchten.

00:12:55: Und während er da jetzt tagträumend diesen Berg hoch marschiert, ahnt er nicht, dass auf der anderen Seite des Berges eine große Gefahr sich anbahnt.

00:13:04: Und plötzlich... wirklich aus dem Nichts heraus, als er noch ein bisschen weiter oben ist, ist diese Gefahr unmittelbar da, die Wege kreuzen sich und jetzt kommt der Punkt.

00:13:16: Alex sagt, dass sein Körper reagiert, bevor sein Verstand das tut.

00:13:22: Er sieht irgendwie einen braunen Flecken über den Hügelkamm kommen und weiß in dem Moment gar nicht, was das ist.

00:13:30: Er denkt irgendwie, dass das vielleicht so ein Elch oder so was ist, merkt aber sofort, Ohne, dass er bewusst erkannt hat, was das ist, wie sein Atem sich beschleunigt, wie die Augen sich weiten, wie der Puls sich quasi verdoppelt, die Atemwege öffnen.

00:13:44: Und ich musste sofort an das Denken, habe ich letztens mal erzählt, wie ich mit dem Rennrad mal auf so ein Metall ausgerutscht bin mit dem Hinterrad und dachte, ich stürze und in Sekundenbruchteilen, mein ganzer Körper, Patz auf diese Gefahr reagiert.

00:13:55: Und jetzt hier noch was Besonderes.

00:13:57: Er hat diese Gefahr noch gar nicht erkannt, die ist irgendwo da hinten und sagt, es dauerte unfassbar lange.

00:14:03: bis sein bewusstes Denken die Signale des Körpers einholt.

00:14:09: Also es gibt so eine wisszeralen, eine unbewusste körperliche Reaktion und sein intellektuelles, sein emotionales hinkt hinterher.

00:14:17: Weil er dachte erst, dass dieser braune Fleck, also so ein Moschusoxo oder so was ist, wie gesagt, und erst als die Gestalt deutlicher wird, sein Körper aber längst darauf vorbereitet ist, merkt er, das ist ein Kampfbereiter, viele Bären-Angriff-Videos von Wanderern angeguckt.

00:14:37: Das ist die Hölle.

00:14:38: Das sind wirklich Landraubtiere, die massiv angreifen, die hochgefährlich sein können, nicht müssen natürlich.

00:14:46: Es ist hoffentlich auch klar, der Bär ist ja nicht die Gefahr, aber...

00:14:48: Wenn du in dem Thema drin bist, dann erlaubt mir mal eben schnell die Frage, gibt es da noch eine Chance?

00:14:55: doch eben das wollte ich gerade sagen der bär ist nicht nicht so gesehen ja nicht die gefahr selber sondern das zusammentreffen und oft dann auch das fehlverhalten vom menschen.

00:15:03: ich habe ein video gesehen wo so eine familie wandert und es ist ganz heftig weil der vater hat hinten auf dem rücken so ein trage ding für ein baby das heißt ja ein baby dabei die frau ist dabei und noch so ein kleines kind ich würde sagen neun jahre alter junge.

00:15:15: dann kommt von hinten ein riesenhafter bär diesen wanderweg lang.

00:15:19: Der Vater sagt, hey, Bär, geh weg, geh weg so.

00:15:22: Die versuchen mit so ein bisschen sich groß machen und winken und Geräuschen in Bär wegzuhalten.

00:15:27: Aber der Bär kommt weiter.

00:15:29: Und die Frau, okay, he's coming, he's coming, er kommt auf uns zu, er kommt auf uns zu.

00:15:32: Und dieser kleine Junge latscht immer weiter und irgendwie zieht sich das so ein bisschen.

00:15:36: Der Junge fragt irgendwann nur noch die ganze Zeit genervt, darf ich mich jetzt totstellen?

00:15:39: Darf ich mich jetzt totstellen?

00:15:41: Und es geht dann auch gut aus, der Bär zieht irgendwann leiner.

00:15:43: Also man hat eine Chance, aber in dem Fall von Alex greift dieser Bär an.

00:15:48: beißt dem in den Oberschenkel, vergräbt seine Zähne tief ins Fleisch.

00:15:52: Der verliert dann sein Bewusstsein.

00:15:54: Und der Bär denkt schlussendlich, dass der tot ist und lässt ihn zurück.

00:15:58: Er überlebt das Ganze?

00:15:59: Aha.

00:16:00: Also, der hatte ja keine Interesse da, eine Mahlzeit.

00:16:04: Scheinbar.

00:16:05: Ja, weiß ich nicht.

00:16:06: Auf jeden Fall, würde ich sagen, steht der Mensch jetzt nicht typischerweise auf dem Speiseplan vom Bären.

00:16:11: Er hat ihn dann in Ruhe gelassen am Ende, nachdem er ihn aber natürlich schwer verletzt hat.

00:16:15: Und ja, wenn Oberschenkel in der Territriffs ist das ja auch potenziell töten.

00:16:18: Ja.

00:16:19: Es geht aber bei dieser Geschichte eigentlich um dieses Momentum.

00:16:25: Da kommt eine Gefahr und dein Körper reagiert da schon drauf.

00:16:29: Irgendwas passiert in dir drin.

00:16:30: Du merkst das auch.

00:16:32: Merkst das auch massiv.

00:16:33: Ja.

00:16:33: Aber du hast es eigentlich noch gar nicht gecheckt.

00:16:36: Und das soll ja heute unser Thema sein.

00:16:39: Und wir werden nicht über Bären sprechen und über Angriffe von irgendwelchen oder Ausrutschern mit dem Rennrad, sondern die Kunst in uns reinzuhören, zu verstehen, was da ist und daraus etwas zu machen.

00:16:53: Ich habe diese krasse Geschichte für den Anfang gewählt, weil ich mir vorstellen könnte, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber dass viele von uns sowas Ähnliches nicht mit einem Bären aber schon mal erlebt haben, dass dein Körper reagiert und du noch nicht genau weißt, was ist da gerade los?

00:17:07: Es

00:17:07: kann vielleicht auch so was Kleines sein, wie die Halsschmerzen.

00:17:10: Ja, also das schien mir ein ganz gutes Beispiel zu sein, weil sowas kündigt sich an und ich will das jetzt nicht generalisieren, aber ich habe das Gefühl, dass Frauen oft mehr auf ihren Körper achten und in sich hinein hören.

00:17:25: Ich habe mich natürlich, als ich gestern erfahren habe, dass wir dieses Thema machen, habe ich mich selber so abgefragt.

00:17:31: Bin ich gut darin?

00:17:33: in meinen Körper reinzuhören.

00:17:34: Und wenn ich mich mit meiner Freundin vergleiche, dann bin ich doch eher schlecht.

00:17:39: Also die spürt, wenn sie mal doppelte Herzschläge hat oder wenn sie irgendwas anderes ankündigt, wo ich so vielleicht sogar gelernt habe, drüber hinweg zu surfen.

00:17:50: Ich war ja jetzt auch lange als Tuner unterwegs, als Kind schon und dann bis in die Jugend hinein.

00:17:57: Und als Tourner trainierst du ja immer sehr hart und hast dauernd Abschürfungen und du stürzt vom Rek ab vom Barren und hast dauernd irgendwelche Sachen gezert, verrenkt und so.

00:18:06: Und man lernt so über die Jahre, so ging es bei mir auch mit den Schmerzen zu leben und man unterdrückt das so ein bisschen in sich rein zu hören.

00:18:15: Und das wird uns Männern ja hier und da auch vorgeworfen, dass wir mal wieder nicht auf uns gehört haben, dass wir zu wenig getrunken haben, dass wir uns nicht geschont haben, wo Frauen erst schon sagen, nee, da ist was im Anmarsch, ich muss was unternehmen.

00:18:30: Und da habe ich gedacht, ich bin da maximal so im Mittelplatz und wahrscheinlich noch ein schlechter, wenn es um auf Körpersignale zuhören gebietet.

00:18:41: Ja, ich kenne dazu keine Studien, kann die nicht sagen.

00:18:45: ob dein Eindruck wirklich für alle gilt oder für viele gilt.

00:18:48: Ich kann nur selber von mir auch sagen, das was du beschreibst, kenne ich gut, dass ich für mich auch sagen würde, maximale Mittelfeld.

00:18:56: Besser geworden übrigens.

00:18:58: Ich würde sagen, es war früher noch viel schlechter.

00:19:01: Als Kind war es vielleicht mal besser.

00:19:03: Das ist ja dann auch gut möglich, dass man, dass das eine Fähigkeit ist, die man als Kind hat und die man vielleicht, weil man funktionieren muss, Er lernt auch ein bisschen zu vergessen.

00:19:16: Um es nochmal ganz klar zu machen an dieser Stelle, Interozeption, das ist das Empfang von Signal aus dem Körper inneren.

00:19:24: So kann man es, glaube ich, ganz gut beschreiben.

00:19:27: Genau, es wird eigentlich besonders klar, wenn man das andere Wort, was wahrscheinlich noch weniger Menschen kennen, mal nimmt, Exterozeption.

00:19:34: Exterozeption wäre mit meinen... Sinn sehen riechen hören schmecken und tasten das was nach außen gerichtet ist.

00:19:43: Interozeption wäre dann die fähigkeit signale aus dem innern aus dir selbst aus deinem körper wahrzunehmen und nicht nur das sondern auch zu interpretieren.

00:19:52: was heißt das jetzt?

00:19:53: Sehen ist ja auch nicht einfach nur da kommen lichtwellen bei mir an sondern es wird ja etwas daraus gemacht in deinem kopf.

00:20:00: und dieses diese fähigkeit in mich reinzuhören, Interozeption zu haben.

00:20:07: Das spielt eine ganz, ganz wichtige Rolle in der Psychologie.

00:20:09: Viel, viel mehr als viele vielleicht denken.

00:20:12: Und da kommt ein Philosoph, ein berühmter Psychologe, der ein bisschen beides ins Spiel, nämlich William James.

00:20:19: Der hat schon vor weit über hundert Jahren sich mit dieser Frage beschäftigt, wie wichtig dieses in uns reinhorchen ist für das Entstehen von Emotionen.

00:20:29: Und der sagt folgendes, wenn du auf so ein Bär triffst, Dann ist es nicht unser Herz, das schneller schlägt, weil wir Angst haben, sondern unser Körper reagiert auf diese Bedrohung, indem der dich mit Adrenalin flutet, das Herz schneller schlägen lässt, die Atmung gesteigert wird, die Popeln sich weiten, deine Verdauung runtergefahren wird.

00:20:53: Und diese körperlichen Signale, die interpretieren wir dann als Angst.

00:21:00: Es ist also genau umgekehrt, als wir oft denken.

00:21:05: Ja, genau.

00:21:07: Also diese Theorie ist die berühmte James-Lange-Theorie, die man in der Psychologie lernt und diese ganz krass runtergebrochen besagt, diese Theorie, du weinst nicht, weil du traurig bist, sondern du bist traurig, weil du weinst.

00:21:22: Fein ist ja vielleicht auch ein sehr, sehr gutes Beispiel.

00:21:25: Das würde ich an deiner Stelle nochmal untersteigen und Rufzeichen dran machen, weil das haben wir ja nicht im Griff.

00:21:34: Also klar, als Schauspieler vielleicht, aber ansonsten, man weint ja manchmal, obwohl es ein Unangenehm ist in der Gesellschaft, in der man gerade ist.

00:21:44: Und es gibt ja auch nicht wenige Psychologen, die sagen, wenn du weinst, bist du auf einem richtigen Weg.

00:21:52: Weil du vielleicht unbewusst, weil dein Körper vielleicht aus dem Inneren schon auf irgendwas reagiert, was du selber für dich noch gar nicht identifiziert hast.

00:22:03: Das würde ein Stück weiter zu passen.

00:22:05: Erst kommen die Tränen und dann kommt dein Verstehen daraus.

00:22:09: Diese Theorie hat aber hingebeine und deswegen geht die modernere Forschung eigentlich einen Schritt weiter.

00:22:14: Stell dir vor, du sitzt auf einer Achterbahn, nehmen wir unseren Alex nochmal, den Wanderer, der vom Bär angegriffen wird, der sitzt auf der Achterbahn.

00:22:22: Wie ich letztens auf dem Oktoberfest und ich kann dir sagen, mein Puls war auf Hundert Achtzig.

00:22:26: Ich mein Herz hat geschlagen, meine Pupillen waren geweiht.

00:22:28: Du hast als langer Mensch auf so einer Achterbahn immer Angst, dass du irgendwo mit dem Kopf vorhaust.

00:22:33: Und jetzt könnte man doch sagen, es ist körperlich genau dieselbe Reaktion, wie wenn der Bären kommt.

00:22:38: Aber ich habe in dem Moment, ich hatte zwar auch ein bisschen Angst, aber es war mehr so eine Aufregung, mehr so eine fast schon Freude, weil dem Bären wäre es ganz anders.

00:22:46: Wenn die... Tränen zuerst kommen und dann die traurigkeit.

00:22:49: also immer wenn ich weine heißt dass ich dann traurig bin.

00:22:52: was ist mit zwiebel schneiden?

00:22:53: mir laufen die tränen.

00:22:54: ich habe die körperliche reaktion aber du bist beim zwiebel schneiden ja nicht traurig aber der

00:22:59: spreche auch nicht vom weinen sondern entstehen ja einfach nur tränen.

00:23:03: ja.

00:23:04: aber james lange teori würde sagen tränen sind da wird interpretiert als traurig vereinfacht gesagt und deswegen will das nur kurz abrunden.

00:23:13: Haben wir hier auch schon mal besprochen, gibt es in der Psychologie neuere Theorien, die sagen, ja, der Körper ist da ganz zentral, Interrozeption, extrem wichtig fürs Fühlen.

00:23:21: Aber wie wir das danach bewerten, spielt auch noch eine Rolle.

00:23:24: Und die Tränen beim Zwiebelschneiden, die bewerte ich anders als die Tränen, wenn ich zum Beispiel den traurigen Film gucke.

00:23:31: Okay, dann ist das ja alles perfekte Beispiel.

00:23:33: Das heißt, du schneidest Zwiebeln, du hast Tränen, du weißt, das kommt von den Zwiebeln und kommt jetzt nicht die Traurigkeit hinterher.

00:23:42: Der andere Fall wäre, du sitzt ganz alleine zu Hause, plötzlich weinst du und denkst, oh Gott, wo kommt diese Traurigkeit her?

00:23:50: Ja.

00:23:51: Aber

00:23:52: dieser Grundgedanke, so Verflechtung zwischen Körper und Gehirn bzw.

00:23:57: von mir aus Psyche, dass das ganz stark ist, das ist ein sehr, sehr zentraler Punkt.

00:24:03: Und das ist etwas, was mich zum Beispiel total umtreibt.

00:24:06: Ich fang gerade anders zu, zu recherchieren, mich da einzuarbeiten, aber die... Künstliche Intelligenz, die ja ganz viel diskutiert wird und wo jetzt die Durchbrüche atemberaubend sind.

00:24:16: Ich finde das mal so albern, wenn es dann heißt, oh, wir müssen den Jugendlichen oder von mir aus den Sechzigjährigen beibringen, wie man KI-Videos erkennt.

00:24:25: Und dann sagst du den Achte auf die Hände und wenn die Finger, wenn die sechs Finger haben, dann daran kannst du es erkennen oder so.

00:24:30: Dann denke ich, ich wollte dem, was, was, wo kommt ihr her?

00:24:33: Da wachtest du noch drei Monate, dann wird die KI so gut sein, dass du da gar keinen Unterschied mehr siehst.

00:24:37: Vergiss es.

00:24:38: dass wir noch irgendwie erkennen können mit bloßem Auge, was da KI ist und was nicht.

00:24:43: Da wird eine KI gegen eine andere KI kämpfen, die dann den Auftrag hat, da so ein Wasserzeichen auf das Video zu machen bei Instagram, um zu sagen, ist es jetzt KI oder nicht.

00:24:52: Das heißt, das ist völliger Bullshit.

00:24:54: Die KI wird immer immer stärker werden, die Daten immer besser, die Algorithmen immer krasser.

00:24:58: Aber warum habe ich trotzdem ganz große Zweifel bei dem aktuellen Ansatz, wie das gemacht wird, nämlich rein in dem Computer?

00:25:06: dass die KI jemals wirklich intelligent wird, jemals wirklich bewusst sein haben wird.

00:25:12: Ganz klar, da hast du Zweifel.

00:25:14: Da habe ich mindestens Zweifel.

00:25:15: Ich halte gar nichts mehr für unmöglich, aber ich glaube, der Grund ist, weil sie keinen Körper hat, weil sie kein Organismus hat.

00:25:22: Diese Grundidee, wie wir denken, wie wir fühlen, wie Und fühlen ist ja nicht einfach, manche sagen ja fühlen ist ja das irrational und das was wir nicht so brauchen, wenn du verstehen willst was ein Tisch ist oder wie was zwei plus zwei heißt brauchst du ja nur deinen Verstand.

00:25:36: Und das kann ein Computer ja auch, aber ein Computer kann dir eine KI kann dir sagen, das ist ein Tisch und sie kann Tisch in tausend Sprachen übersetzen, sie kann ein Tisch malen.

00:25:46: Aber sie hat nicht im Ansatz verstanden was ein Tisch ist.

00:25:49: Ein dreijähriges Kind kann vielleicht noch nicht Tisch sagen oder Tisch auf Französisch sagen, was die KI kann.

00:25:56: Aber das Kind hat und auch schon viel früher verstanden, was ein Tisch ist und was ein Stuhl ist.

00:26:01: Vielleicht auch, weil es mit seinem Körper auf diesem Stuhl gesessen hat.

00:26:04: Also ich glaube, wenn du keinen Organismus hast und dieses Zusammenspiel aus Körper und Kopf, aus Körper und Psycho und Denken nicht stattfindet, dass das ganz schwierig sein wird, bewusst sein, echte Intelligenz zu bekommen.

00:26:18: Und da, jetzt machen wir es wieder kleiner auf unseren Alltag bezogen, wird schon langsam deutlich, wie wichtig für unser Mensch sein dieses ... in mich reinhorchen, die Interozeption ist.

00:26:29: Und vielleicht ist das ein guter Moment, um mal ein bisschen zu klären, was ist damit eigentlich genau gemeint?

00:26:34: Wir haben jetzt mehrmals schon drüber gesprochen, aber...

00:26:35: Ja, genau.

00:26:36: Ich glaube, für die Definition wird es jetzt immer Zeit.

00:26:39: Ganz genau, ein bisschen tiefer reinsteigen.

00:26:42: Also... Es gibt verschiedene Dimensionen, die man sich da angucken kann.

00:26:45: Kommen wir gleich zu.

00:26:47: Aber erstmal kannst du es dir so ein bisschen vorstellen wie ein Pilot in einem Flugzeug, der quasi im Cockpit sitzt und dann hat er ganz viele Anzeigen.

00:26:54: Wie ist der Treibstoff, wie ist die Geschwindigkeit, wie ist der Luftdruck, wie ist eigentlich die Außentemperatur, tun es alle Triebwerke, gibt es in irgendeinem Klo eine Verstopfung, raucht hier heimlich jemand, geht ein Feuermelde an und du sitzt quasi in deinem Kopf im Cockpit, überwachst das Ganze.

00:27:10: Dein Herz, deine Lunge, deinen Magen, deine Muskeln, auch das Immunsystem spürst nach innen, das ist Interozeption.

00:27:18: Und warum machen wir das?

00:27:20: Warum ist das für uns so wichtig?

00:27:22: Naja, weil genau wie einen Höhlenmolch oder einen Grissli-Behr, der dich angreift oder einen Bakterium, wollen wir überleben.

00:27:32: Wir wollen diesen unseren Organismus am Laufen halten und ich finde es total plausibel zu sagen, alles was in unserem Kopf passiert, alles das Ganze.

00:27:39: Liebeskummer, neidisch sein, auf den Nachbarn, weil er ein fettes Auto hat, sich über seine Männergrippe vielleicht ein bisschen zu viel aufregen.

00:27:46: All das dient am Ende nur, dass wir diesen Organismus hier am Leben halten.

00:27:52: Was mir auffällt ist, so wie wir jetzt schon wieder drüber sprechen, ist, dass wir schon wieder strikt trennen zwischen Körper und Geist.

00:27:59: Wie ich jetzt schon das Thema verstehe, ist es doch eher... Man stellt sich das ja so vor wie, ah, jetzt horre ich mal... Hoch, was kommt von draußen rein?

00:28:11: Nein, Hoch, was kommt von innen raus?

00:28:12: So, das wir sagen, hör doch mal da rein.

00:28:15: Also so aktiv und das ist es ja nicht.

00:28:18: Es ist ja ein Gespür dafür, dass du im Spür ist, ob du doppelte Herzschläger hast, dass du spürst, mit meinem Magen stimmt irgendwas nicht, dass du spürst, da ist irgendwas im Anzug.

00:28:31: Und dein Körper macht dich ja darauf aufmerksam.

00:28:35: Du hast ja eben von den Piloten gesprochen, der seine Checkliste dann durchgeht.

00:28:39: Und so ist es ja eigentlich nicht.

00:28:41: Wir sind ja eine Einheit und gestern um drei habe ich noch nicht über Erkältung nachgedacht.

00:28:48: Gestern um sechs war ich gezwungen, weil ich gedacht habe, da meldet sich doch irgendwas aus mir.

00:28:54: Es war ja nicht so, dass ich eine Checkliste durchgegangen bin.

00:28:57: Genau, natürlich sitzt in unserem Kopf nicht wirklich ein Pilot und natürlich hat er auch nicht wirklich ein Checklist im Kopf, aber diese Grundidee und da hast du völlig recht, das möchte ich noch mal dick unterstreichen, das ist ein Zusammenspiel, deswegen habe ich das eben versucht mit der künstlichen Intelligenz zu zu beschreiben, was mich da umtreibt, dass ich eben glaube, weil dieses Zusammenspiel so wichtig ist für unser Sein, für unsere Intelligenz, für unser Bewusstsein.

00:29:19: Das ist ohne Körper mir komisch vorkäme, wenn eine Maschine das nachmachen kann.

00:29:23: In dem Moment sagst du ja völlig zu Recht, das ist ein totales Zusammenspiel.

00:29:29: Aber nichtsdestotrotz kann ich ja mich hinsetzen.

00:29:32: Da habe ich gleich für dich Forschung zu und genauer hinhorchen.

00:29:36: Genauer, genauer versuchen zu verstehen, ist denn da jetzt gerade was mit meinem Herzschlag oder nicht?

00:29:41: Das kann man trainieren.

00:29:43: So, das bedeutet, du kannst schon so ein Stück weit den Piloten in deinem Kopf im Dritten Hintern gehen und sagen, ey, Du hast jetzt hier länger nicht die Triebwerke gecheckt, guck dir mal die Regler an oder guck dir mal deine Armaturen da an.

00:29:54: Was sagt denn eigentlich der Ölstand im Motor?

00:29:56: und was ist eigentlich in der Toilette Nummer fünf, wo die ganze Zeit schon Lämpchen blinkt, dass da irgendwas nicht stimmt?

00:30:00: Schick mal wen hin vom Team.

00:30:01: Ja, wir kennen das ja auch von Spitzensportlern.

00:30:04: Tour de France, wenn zum Beispiel morgens gefragt wird, dann wären die Fahrer zum Teil interviewt und die sagen, ich habe heute ein gutes Gefühl, ich fühle mich gut.

00:30:13: Das heißt ja genau, dass ich spüre, dass mein Körper heute bereit ist, vielleicht etwas mehr zu geben als normal.

00:30:21: Ja, stimmt.

00:30:22: Genau.

00:30:22: Und da, um das jetzt vielleicht ein bisschen dem Piloten in unserem Kopf, unserem verbundenen System, so sage ich es dir liebe, unserem gesamten Flugzeug.

00:30:30: Jetzt mal ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.

00:30:33: Gehen wir das mal durch, weil man in der Forschung gerne drei Bereiche sich anguckt, wenn man die Interozeption verstehen möchte.

00:30:40: Einmal ist das die interozeptive Sensibilität.

00:30:43: Das ist so ein bisschen das Gefühl, wie sehr glaube ich, dass ich meinen Körper spüren kann.

00:30:47: Und das wird dann oft mit Fragebürgen gemessen, wo so was drin steht, wie ich nehme immer genau wahr, wenn mein Herz schneller schlägt oder ich spüre sofort, wenn meine Ursprünge sind.

00:30:59: Und da habe ich direkt an uns beide gedacht, vielleicht gehen wir das mal zusammen durch, dann kriegt man so ein Gefühl dafür, kann jeder mitmachen.

00:31:04: Die interozeptive Sensibilität.

00:31:06: Wo würdest du dich da einstufen, Arze, von eins bis zehn

00:31:08: von mir?

00:31:08: Bei drei.

00:31:10: Ja.

00:31:11: Ne.

00:31:12: Ja, ich glaube, du wirst ein Disney-Hör.

00:31:14: Okay, ich lasse mich gerne übernehmen.

00:31:15: Ich weiß nicht, ich habe so, ja, na ja, ich habe schon das Gefühl, dass du auch von dem, was du so erzählst, da... in den letzten Jahren sich vielleicht auch bei dir was getan hat?

00:31:23: Aber gut, du sagst drei.

00:31:24: Ich würde

00:31:24: mich

00:31:25: auch relativ niedrig einschlafen.

00:31:28: Aber ich würde mich auch eher niedrig einschlafen.

00:31:31: Wann habe ich das letzte Mal darauf geachtet, wie mein Herz schlägt?

00:31:33: Ja!

00:31:34: Da dachte ich überhaupt nicht.

00:31:34: Nein,

00:31:35: ich auch nicht.

00:31:35: Ich

00:31:35: glaube, ich noch nie, noch nie,

00:31:36: bis heute nicht, bis gerade nicht.

00:31:39: Wie gesagt, meine Freundin sagt, ich habe doppelte Herzschläge und ich frage mich,

00:31:43: wie wir jetzt das gespült haben.

00:31:45: Ich wollte jetzt nicht fragen, weil ich meine Dummheit hier nicht... offenbachen wollte.

00:31:48: jetzt frage ich was ist das?

00:31:49: doppelte herzschläge habe ich noch nie

00:31:51: gehört das herz so ein bisschen aus dem rythmus kommt und dann also statt dumm du dumm du dumm du dumm du dumm du dumm du dumm.

00:32:00: das klingt lebensgefährlich okay ja ne hab ich

00:32:03: noch nie.

00:32:04: das.

00:32:04: frau wie sie ist hat natürlich alles sofort durchchecken lassen als man hätte so gesagt ja ja dringend wollte am manchen ab zum her dann passt das schon.

00:32:12: oder doppelte herzschläge.

00:32:14: ich gehe jetzt erst mal joggen Da laufe ich eine Stunde mehr.

00:32:19: Ich glaube, so ein sehr männlicher Move wäre auch, sich so zwei, drei Mal wie bei so einem alten Motor aufs Herz zu schlagen.

00:32:25: Ja, genau.

00:32:26: Ah, komm jetzt, mach mal hier.

00:32:28: Dann

00:32:28: muss er

00:32:29: mir laufen.

00:32:30: Nein, die hat natürlich sofort alles bemüht, v.a.

00:32:33: beim Kadiologen alles.

00:32:34: Und das hat dann dazu geführt, dass sie gar kein Alkohol mehr trinkt.

00:32:40: Und die doppelten Erdschläge sind auch weg.

00:32:44: An dieser Stelle mal eben die Gelegenheit genutzt.

00:32:46: Leute, wenn ihr in euch reinhört und da ist irgendwas, vielleicht liegt es tatsächlich an der Saumferei.

00:32:57: Jetzt hatte ich schon wieder ein Plädoyer, aber die Zeit nehme ich mir jetzt einfach mal.

00:33:00: Ich werde verrückt.

00:33:02: Das ist doch nicht zu fassen.

00:33:03: Letztes im Kino.

00:33:06: Da werden irgendwelche Nacho-Kartons in sich reingestoffen.

00:33:09: Industriemüll mit Käsesoße übergossen.

00:33:12: Da geht man aus Oktober fest, trinkt acht Maß und sagt dann die Woche drauf, wenn man wieder bei Coffee Roasters oder im ... Was ich für ein Kaffee sitze und seine Assaibol ist, irgendwie geht's mir nicht gut.

00:33:28: Ja, wahrscheinlich nämlich zu wenig Selen oder Vitamin DIVI.

00:33:34: Nein, du hast das ganze Wochenende gesoffen und deine scheißen Nutschows gefressen im Kino.

00:33:38: So Ende des Plädoyers.

00:33:42: Sehr, sehr schön.

00:33:42: Also erstes Plädoyer schon mal für eine gewisse interozeptive Sensibilität.

00:33:47: Punkt eins.

00:33:48: Hör auf deinen Körper.

00:33:50: Ja, pass auf, ist ja gar nicht so einfach.

00:33:52: und jetzt, das war jetzt das Subjektive, ne?

00:33:54: Ich fühle mich rein, ja wie schnell schlägt mein Herz denn?

00:33:56: Keine Ahnung.

00:33:57: Jetzt machen wir es mal präziser und zwar die interozeptive Genauigkeit.

00:34:01: Das ist die zweite Dimension.

00:34:03: Da geht es jetzt darum, wie gut stimmen denn die Signale, die ich da fühle, mit den echten Signalen überein?

00:34:10: Und da gibt es eine Sache, fand ich total interessant, den Whitehead Heartbeat Detection Task.

00:34:15: Das ist uns allen bekannt.

00:34:16: Klingt kompliziert.

00:34:17: Ja, es ist uns allen bekannt, ist aber theoretisch einfach.

00:34:20: Man würde super zu deinen doppelten Herzschlägen passen.

00:34:22: Du kriegst Töne vorgespielt.

00:34:29: Und mal sind diese Töne im Takt mit dem Herzen und mal sind die leicht verschoben.

00:34:34: Also das heißt, es wird nicht wirklich dein Herzschlag hörbar gemacht, sondern du hörst einfach Töne und sollst jetzt selber sagen, passt der Ton zu meinem Herzen oder nicht?

00:34:44: Noch mal.

00:34:44: Und jetzt kannst du dir vorstellen, parallel misst man meinen Herzschlag.

00:34:50: Und ich soll jetzt sagen, diese Töne, die ich gerade gemacht habe, die der Kobürter dann macht in dem Fall, sind das meine Herztöne?

00:34:56: Oder ist das so?

00:34:57: Und da kann man dann eben merken, dass manche Leute darin besser sind, die checken sofort, jo, das passt sehr gut zu meinem Herzschlag und manche Leute schlecht.

00:35:05: Und da würde ich mir jetzt auf dieser Skala wahrscheinlich eine Zwei geben.

00:35:10: Haben wir gerade schon darüber gesprochen.

00:35:11: Ja, meine Freunde sehen, ich ne Eins.

00:35:14: Ja.

00:35:15: Find ich sehr, sehr spannend, wie man in der Forschung also dann versucht, dieses Thema in den Körperreinhorchen messbar zu machen.

00:35:22: Das ist natürlich nicht sehr einfach.

00:35:24: Herzschläge liegen da auf der Hand.

00:35:26: Als dritte Dimension, das interozeptive Bewusstsein.

00:35:30: Das ist so ein bisschen eine Metaperspektive, also der Blick von oben drauf.

00:35:35: Wie gut kann ich einschätzen, ob meine Wahrnehmung auch wirklich stimmen?

00:35:38: Ja.

00:35:40: Ja, also es geht jetzt im Prinzip darum, ob meine Selbseinschätzung im Fragebogen mit der tatsächlichen Performance in so einer Aufgabe, wie gerade dem Whitehead-Hardbeat-Detection-Task, wie gut das zusammenpasst.

00:35:52: Und da kann man sich jetzt vorstellen, es gibt sicherlich Leute, die uns hier zuhören, die sagen, bei allen drei Skalene, zehn, ich habe mein Körper komplett im Griff, fühle da alles.

00:36:01: Und dann machst du mit denen diesen Test mit den Piepen räuschen und das sind totale Loser.

00:36:06: kann man sich, glaube ich, vorstellen, dass diese dritte Dimension auch noch ganz wichtig ist.

00:36:09: Du denkst vielleicht, du hast deinen Körper komplett verstanden, aber in Wirklichkeit stimmt das nicht.

00:36:14: Und das ist so zum Beispiel für mich so ein Moment, wo ich gerne mal hibbelig werde.

00:36:20: Letztens habe ich so einen absoluten Schwurblerarzt aus Österreich in so einer Fernsehsendung abends im Urlaub durch das Lief... Ja, keine Ahnung, wer das war und was das war, mit einem Talk mit einer Frau.

00:36:32: Und deswegen war ich eh mal so ein bisschen, als du das gesagt hast, weil der fing dann auch so an.

00:36:36: Ja, die Frau, die in ihren Körper heucht, die hat den ja viel besser im Griff.

00:36:39: mag ja sein, gönne ich jedem.

00:36:42: Aber dann fing der so an mit einem Bullshit über Corona.

00:36:45: Und du merkst so sofort, ey, du kannst da zehnmal sitzen und sagen, ich horch jetzt in mich rein und versuche den Krebs zu erfüllen.

00:36:52: Und dann denke ich ganz oft, ey, Vorsicht, es ist aber auch eine Gratwanderung, wo es dann kippt in so einem, hoh, ich und mein Körper und... ich kann hier alles ertasten und erahnen und ersinnen und wenn ich nur diese energie ein bisschen anders in mich strömen lasse dann ist der krebs weg und der tumor ist geheilt.

00:37:11: und das denke ich dann oft vor sich leute das hat auch grenzen.

00:37:15: jetzt riech ich mich.

00:37:16: aber der punkt ist ja wirklich der sagt doch jemand hör mal in dein körper hinein So, und dann, also könntest du mir zehnmal sagen und würde ich immer noch denken, also ich höre mein Herz nicht,

00:37:31: ich

00:37:31: höre meinen Magen nicht.

00:37:34: Wie in so einem, wenn man so eine leere Turn

00:37:37: hallo, hallo Magen, hallo Atze.

00:37:42: Okay, aber sag ich nicht.

00:37:48: Ja, so ist es in meinem Körper, sagt es mir einfach nicht.

00:37:52: Aber du hast auch Momente und das fand ich dann total krass.

00:37:57: Wenn du jetzt meditieren würdest und du hast mir erzählt, dass du es mal gemacht hast und ich habe es auch ein paar Mal gemacht, dann legst du dich einfach auf so einen Teppichboden.

00:38:04: Ich fand zum Beispiel auch vom relativ harten Boden noch besonders interessant irgendwie.

00:38:07: Und dann wirst du da so angeleitet, in dich reinzuhorchen.

00:38:12: Und ja, es ist ja eher so eine, die ich mir mal angehört hatte, so eine Meditation, weil irgendwie dann kommt.

00:38:18: das Sonnenenergielicht, stell dir einfach vor wie die Sonne dir auf den Kopf scheint und dieses ganze Sonnenlicht nimmst du jetzt mal auf und das flutet durch dein Körper und bis in dein Bauch und in deine Fingerspitzen und runter zu deinen Füßen.

00:38:30: Und wenn ich dir das jetzt schon gerade wieder sage, habe ich das Gefühl krass, also da konnte ich meine Interozeption so steigen.

00:38:36: Darum

00:38:37: würde ich es ja auch nachvollziehen können und ich kenne ja auch diese Meditation, die die dann so angeboten werden und das funktioniert ja auch ganz gut.

00:38:48: oder ist ja man nimmt ja die Gedanken die man hat und sendet ja von da aus.

00:38:54: also

00:38:55: du spürst jetzt wieder ein richtig bein schwerer wird und jetzt wird es noch mal schwerer noch mal schwer.

00:39:02: aber das ist ja nicht so dass wir dann sagen so jetzt hör doch mal spürst du deine leber wie sie.

00:39:10: Also ich bin immer fasziniert, wenn jemand sagt, ich spüre das, wenn irgendwas mit dem und dem Organ ist.

00:39:17: Ich bin fasziniert.

00:39:20: Ich

00:39:20: wusste nicht mal, wo meine Leber ist.

00:39:22: Ich frage mich gerade, ob man hat eine Leber, ne?

00:39:25: Man hat zwei Nieren, aber eine Leber.

00:39:27: Das sind so Sachen, wenn du mich jetzt fragen würdest, keine Ahnung, Alter, wo meine Leber in meinem Bauch ist.

00:39:32: Vielleicht passt folgendes Beispiel eben auch aus der Selbstbeobachtung dazu.

00:39:37: Das heißt, wenn du eine ganze Zeit gesund lebst.

00:39:41: Also trinkst kein Alkohol, ernährst dich gut, dadurch schläftst du auch besser.

00:39:47: Ich weiß nicht, wann du zum letzten Mal diese Phase hattest.

00:39:50: Dann stehst du ja morgens mit einem sehr guten Gefühl auf.

00:39:53: Also du hörst vielleicht unbewusst in dich hinein, aber du spürst dir geht es sehr gut.

00:39:58: So dieses Gefühl ist ja wahnsinnig schön.

00:40:02: Und alles, was dafür dienlich wäre, dass es zum Normalzustand wird müsste man ja einfach so durchziehen.

00:40:11: Man wird ja hochbelohnt.

00:40:13: Trotzdem hast du dann eine Woche drauf schon wieder irgendeinen Exzess, wo du weißt und das macht es alles noch schlimmer, weil du nämlich weißt, wie gut du dich eigentlich fühlen könntest.

00:40:24: Und dann diese berühmten drei Worte, nie wieder Alkohol.

00:40:29: Da spürst du ja, was mit dir los ist und dass du das nicht willst.

00:40:33: Aber da ist es eben so eklatant.

00:40:36: Ja, dann wird es so klar.

00:40:39: Das ist aus der sonst leeren Turnhalle zurückbrüllt.

00:40:42: Hier ist dein Magen, hier ist dein Kopf, hier ist deine Leber.

00:40:45: Ja, was immer wieder mit einfließt, ist diese Unvernunft, die wir dann manchmal haben.

00:40:51: Dass wir diese Signale bewusst überhören wollen.

00:40:54: Ah ja, passt schon.

00:40:57: Jetzt einmal kalt duschen, da geht's wieder.

00:40:59: Ja.

00:41:01: Ich denke, dass ganz oft bei dem Umgang mit unserem Körper, dass dieses wahrnehmen, was da eigentlich alles in dir passiert.

00:41:09: Vielleicht mal bewusst sein, dafür haben das in deinem Verdauungstrakt.

00:41:14: Ja!

00:41:14: Da geht mich nicht fest, aber ich meine es sind zwei Kilo, zwei Kilo Fremdmaterial an deinem gesamten Körper bis nicht du.

00:41:23: Das sind andere Lebewesen.

00:41:25: Diese Lebewesen ernähren sich mit, die ernähren dich mit, die leben auf und in dir und machen natürlich auch was mit dir.

00:41:31: Das ist mal so ein Punkt, hat kein Mensch auf dem Radar.

00:41:34: Denkst du nicht drüber nach, wenn du dir irgendwas reinpfeifst, ist dir komplett egal, ob das jetzt ein Zero-Produkt ist, wo du denkst, geil, ich nehme nicht zu, aber was das für eine Reise auf den Maris im Zweifel für diese ganzen Aber-Millionen-Lebewesen in dir ist, das interessiert dich nicht.

00:41:49: Ja,

00:41:50: und das ist doch wirklich, und das macht das Thema heute auch so spannend.

00:41:55: Das heißt, entgegen dem, was wir heute hören und ja irgendwo auch schon gelesen und gehört haben, arbeiten wir trotzdem dagegen.

00:42:03: Also das eine wäre ja immer bewusster reinzuhören, darauf zu reagieren.

00:42:08: Das andere ist, eins, zwei, super, scheiß drauf, oder wie der Söder Markus sagt, über das diesjährige Oktoberfest.

00:42:17: So viel Lebensfreude, so viel Lebendigkeit, Bilanz.

00:42:21: Zweiundsebzig Sexualdelikte, fünf Vergewaltigungen, zweihundertsechsunddreißig Körperverletzungen, zweitausend siebhundertneunzwanzig alkoholbedingte Notfälle.

00:42:33: So,

00:42:33: und deshalb jetzt bin ich schon richtig dankbar, dass du heute mit diesem Thema gekommen bist.

00:42:39: Und das Gegenteil davon ist, ja vielleicht eben auch dann die Übung bewusst zu sein, achtsam kalt, sich selber gegenüber zu haben.

00:42:51: Es gibt ja Übungen, Meditationen, wie du eben schon gesagt hast, autogenes Training.

00:42:56: Und das macht es so wertvoll, dieses Thema.

00:42:59: und sich das nochmal auf der Zunge zergehen zu lassen.

00:43:02: Bitte schön.

00:43:02: Und

00:43:03: es ist noch krasser, wenn man sich jetzt die psychischen Effekte anguckt.

00:43:07: Jetzt, du hast gerade eben gesagt, wir beide rufen in die leere Turnhalle und wissen jetzt nicht, wo Magen oder Leber ist oder Nevatiniere macht.

00:43:14: Aber selbst wenn wir das nicht wissen, es gab zwanzigundzwanzigende Untersuchungen vom Forschungsteam rund um Nord von der University of Cambridge.

00:43:21: Und was haben die gemacht?

00:43:22: Fünfundzwanzig Personen, junge, gesunde Teilnehmende, die jeweils zweimal mitmachen.

00:43:28: Einmal kriegen die einen Placebo und einmal kriegen die Domperidon.

00:43:31: Ich hoffe, ich spreche es richtig aus.

00:43:32: Irgend ein Magen-Medikament.

00:43:35: Und dieses Medikament wirkt eben auf den Magen.

00:43:38: Im Sinne von, es stabilisiert den sogenannten Magenrhythmus.

00:43:43: Also die elektrische Aktivität von deinem Verdauungstrakt wird da beeinflusst.

00:43:47: So, jetzt warum ist das Ganze so spannend?

00:43:50: Weil diese Teilnehmenden dabei Bilder von Kurt sich angucken müssen.

00:43:55: Auf gut Deutsch die sehen scheiße und es ist wirklich hardcore Ekelmaterial.

00:44:00: Und gleichzeitig wird mit Eye Tracking, da gibt es Methoden, wo eine Kamera deine Augen filmt, habe ich selber mal bei solchen Experiment mitgemacht im Studium.

00:44:08: Und da kann man genau gucken, wo du hinguckst.

00:44:10: Also welches, was in deinem Sicht fällt, du dir gerade anguckst.

00:44:15: Und jetzt wird geguckt, wie sehr du deine Augen abwendest von diesen eklavten Fotos.

00:44:19: Normalerweise schaut man automatisch weg.

00:44:22: Aber wenn der Magenrhythmus durch dieses Medikament stabilisiert war, wird diese unbewusste Abwehrreaktion deutlich schwächer.

00:44:31: Und das Spannende ist, dieses Medikament verändert aber nicht, wie sehr die Personen jetzt das, was sie da sehen, eklig finden in einem Fragebogen.

00:44:37: Der Ekel ist im Grunde als Bericht genauso stark wie vorher.

00:44:42: Aber ihr Körper, ihr Blick reagiert anders.

00:44:45: bedeutet, dass dein was in deinem Magen gerade passiert.

00:44:50: In Einfluss darauf hat, wie du auf die Welt guckst.

00:44:53: So, das ist jetzt eine Studie unter kontrollierten Bedingungen.

00:44:56: Aber es gibt einige solcher Beispiele, wo du merkst krass, dass was in uns drin passiert und was wir vielleicht oft eben gar nicht wahrnehmen, weil wir da so ein bisschen abgestumpft sind, weil wir dafür taub sind, weil wir so Aziz und Leon sind, dass das spielt eine riesige, könnte eine riesige Rolle spielen in unserem, in unserem täglichen.

00:45:13: Auch miteinander geht es nämlich noch weiter.

00:45:15: Ich gebe den zweites Beispiel.

00:45:17: Menschen, deren Herz stärker reagiert, wenn sie Emotionen von anderen sehen, berichten, dass sie sich besser in diese anderen Menschen einfühlen können.

00:45:27: So.

00:45:28: Und wer jetzt seinen eigenen Herzschlag genauer spüren kann, der zeigt dann auch mehr Mitgefühl, wenn er andere in Schmerzen sieht.

00:45:34: Sowohl kognitiv, also mehr auf so einer verarbeitenden Ebene, aber auch emotional.

00:45:38: Ich fühle mehr mit, wo ich so dachte, krass, unser Körper reagiert.

00:45:42: Ein Stück weit wie ein Spiegel.

00:45:44: Ich arme diese psychologischen Zustände vom anderen vielleicht unbewusst nach.

00:45:48: Und wenn ich diese Signale dann auch noch gut gucken kann, dann wird die Emotionen noch intensiver.

00:45:53: Hammer, Hammer.

00:45:54: Und das ist doch total hässlich.

00:45:56: Ja, weil es zusammenhängt.

00:45:57: Noch mal.

00:45:58: Ja, oder?

00:45:59: Wir gehen da lang, gucken auf unseren Körper und da kämpfe ich ja schon so lange für.

00:46:02: Du denkst immer, tja, da meine orangen Haut und da meine Haare, die ausfallen.

00:46:09: Und da hätte ich echt gerne mehr Sixpack, zack noch eine Cola Zero rein.

00:46:12: Und kein Mensch denkt darüber nach, was macht das eigentlich mit meinen Magen und dann vielleicht mit meinen Emotionen und vielleicht sogar mit sowas wie Empathie gegenüber anderen.

00:46:20: Dass das so ein krasser Zusammenhang ist und deswegen Edding noch mal raus, was du eben gesagt hattest, das ist nicht, ich hab das ja nur als Metapher benutzt, das ist auf keinen Fall, da sitzt ein Pilot und dann gibt's ein Flugzeug und das sind zwei getrennte Systeme.

00:46:32: Nein, das ist ein zusammenfliegendes Ding oder ein zusammen laufendes Teil unserer Körper, unser Organismus, unser Wir.

00:46:40: Hammer.

00:46:42: Also find ich so interessant, dass, wie jetzt, wo du drüber gesprochen hast, da hat sich die Wolkendecke nochmal wieder gelichtet.

00:46:51: Wunderbar.

00:46:53: Geil, weil das ist schon lange auf meiner Goldnagatliste und ich bin da total dabei, da hab ich ja eben schon beschrieben, auch mit dem KI-Thema, was mich super interessiert, tiefer noch reinzusteigen.

00:47:02: Und natürlich kennst du ja auch, schraubt man im Hinterkopf immer schon an neuen Elementen für eine neue Show und das ist sowas, was mich mit dem Körper mega umtreibt.

00:47:11: Ja, freut mich sehr, dass dich das auch so abholt.

00:47:13: Vielleicht geben wir jetzt mal einen Schritt weiter.

00:47:15: Vorher aber eine kurze Zusammenfassung.

00:47:19: Wir sind reingestarrt mit dem Angriff von Bären und haben gesagt, da gibt es eine unbewusste körperliche Reaktion.

00:47:25: Und dann weiß die Psychologie schon lange, dass dann krasses Zusammenspiel mit unseren Gefühlen besteht.

00:47:31: Was in deinem Körper passiert, ist Teil dessen, was du fühlst.

00:47:35: Das hängt ganz klar zusammen.

00:47:36: Ob man jetzt wirklich traurig ist, weil da Tränen sind?

00:47:40: ist mindestens mal fraglich, weil wir können auch Weinen beim Zwiebel schneiden, aber es gibt einen starken Zusammenhang zu unserem Körper.

00:47:46: und wir haben uns dann Interozeption angeguckt mit drei Dimensionen, wie sensibel bin ich, wie genau kann ich das einschätzen mit den Pieptönen beim Herzschlag und habe ich so ein Bewusstsein dafür, wie gut ich das einschätzen kann oder nicht und haben jetzt gerade schon gemerkt über das Beispiel mit dem Magen oder mit der Empathie, wie krass das alles zusammenhängt.

00:48:07: Wenn wir das einfach mal für uns sacken lassen, ist, glaube ich, schon die halbe Miete bezahlt.

00:48:12: Ja,

00:48:13: gut.

00:48:14: Ja, gehen natürlich aber hier wie immer in unserem kleinen Fühler-Podcast jetzt noch einen Schritt weiter.

00:48:21: Denn ein ganz wichtiger Punkt ist, wir haben ja für uns beide schon gesagt, wir sind da nicht so gut drin, wie viel Aufmerksamkeit schenke ich meinem Körper.

00:48:30: Und das kann man mit Fragebürgen messen.

00:48:31: Es gibt auch Studien, wo man quasi so ein Handy piepelt.

00:48:34: Spurion

00:48:34: Sampling heißt das.

00:48:36: Und dann sollst du angeben, wie sehr nimmst du jetzt gerade, was in deinem Körper war, achtest du darauf, ja oder nicht, das ist natürlich etwas näher an der Realität.

00:48:44: Und wir haben beide schon gesagt, wenn bei uns das Handy mehrmals am Tag piepen würde, wir würden wahrscheinlich immer sagen, ach jo, ich habe ja auch ein Körper, ganz vergessen.

00:48:50: Ja, genau, ja.

00:48:51: Und

00:48:53: dann könnte man jetzt natürlich ableiten, ja, Azalea, und das müsst ihr echt lernen, gerade ihr Männer da draußen, mehr auf euren Körper zu hören.

00:49:01: Aber Vorsicht.

00:49:03: Und da kommt jetzt was ganz Wichtiges.

00:49:07: In manchen Situationen ist es nützlich auf den Körper zu hören.

00:49:11: Wenn ich zum Beispiel merke, ich habe wieder den ganzen Tag nichts getrunken, ich kenne das von mir total.

00:49:17: Du denkst, wieso bin ich so schlecht drauf?

00:49:18: Wieso bin ich so platt und ermattern?

00:49:19: Dann checkst du plötzlich, ach krass, es ist vierzehn Uhr und du hast noch gar nichts getrunken.

00:49:23: Ja, was erwartest du?

00:49:24: Du prügelst da ein altes Knatterflugzeug über die Sahara und gibst kein Treibstoff rein.

00:49:31: Kann ja nicht gehen.

00:49:32: Oder wenn du deinen Herzklopfen spüren möchtest, weil weil du zum Beispiel wissen möchtest, wie sehr streng mich hier gerade etwas an.

00:49:39: Aber es gibt auch ein zu viel.

00:49:43: Und es ist auch längst nicht... für alle Menschen gut.

00:49:46: Und da kommen jetzt mal wieder meine heiß geliebten Nicht-Profis ins Spiel, die meinen, oh, da hat jemand Ängste, den kann ich doch als Live-Coach oder als Highbackerin.

00:49:56: Ja.

00:49:56: Da kann ich ihn doch super behandeln und super helfen, weil ich habe doch schon mal gehört, man muss echt mehr mit seinem Körper in Einklang kommen und die Energiestrübe besser leiten können.

00:50:06: Nimm doch mal hier diese Wünschelroute in die Hand.

00:50:09: oder hier mein Coaching-Workbook für viertausend Euro.

00:50:12: Da denke ich immer so, Vorsicht.

00:50:14: Weil das ist wirklich brandgefährlich.

00:50:16: Ein Mensch mit, zum Beispiel, einer Angststörung, der Panikattacken hat, der ist eh schon viel zu sehr damit beschriftigt, die ganze Zeit in sich reinzuhorchen.

00:50:26: Wir kommen gleich noch zu den psychischen Störungen.

00:50:28: Die Angststörungen sind nur eine, wo dieses in sich reinhorchen eine Riesenrolle spielt.

00:50:33: Und wenn da jetzt eine anfängt, so halbgar dran rum zu Doktoren, der das nicht ganz verstanden hat, der das nicht... Nach einem langen Studium mit einer langen Ausbildung als psychologische Psychotherapeutin kann oder als Psychiater mit der entsprechenden Ausbildung, das kann einfach brandgefährlich werden.

00:50:49: Und das möchte ich hier nochmal ganz dick unterstreichen, bevor alle hier rausgehen und dann versuchen, noch mehr in ihre Turnhalle zu horchen.

00:50:57: Das ist eine Gratwanderung und auch nicht für jeden immer gut.

00:51:00: Also kennst du das vielleicht auch manchmal, dass du, dass du, wir haben jetzt so darauf gehauen, wenn man nicht hin fühlt, aber gibt es nicht auch Momente, wo man sagt, ja geil, da ist dann vielleicht eine Freundin total sensibel und achtet auf jeden Doppelherzschlag und jemand anders, du zum Beispiel, geht darüber hinweg, lebt sich ja auch ganz gut, hast es ja weit gebracht.

00:51:15: Ja, aber es gibt natürlich auch die nicht gesunde Form, also angefangen für den Hypochondrie, wie du schon sagtest, Angststörungen, Panikattacken.

00:51:28: Und auch Depressionen, wenn man sich vielleicht dazu gestört, reinsteigert.

00:51:35: Essstörung.

00:51:37: Ist ja jetzt fast schon wieder ein umgedrehtes Beispiel, aber dass du dich in irgendwas reingesteigert hast, dass es halt so eine Essstörung führt.

00:51:49: Und das spricht ja einen wichtigen Punkt an.

00:51:52: Auch da, wenn es pathologisch wird, dann sind sie eben auch Störungen.

00:51:58: Total.

00:51:58: Und das ist eben ein Riesenthema.

00:52:01: Und da wird es für mich nochmal spannender, ob man jetzt empathisch ist im Alltag oder ob man, wenn man irgendein ekliges Foto sieht, mit den Augen ausweicht.

00:52:09: Das sind ja fast noch Kleinigkeiten.

00:52:11: Wenn wir uns den Zusammenhang zwischen Interozeption und psychischen Problemen angucken, psychischen Störungen angucken, da kannst du wirklich nur noch mit den Ohren schlackern.

00:52:19: Du hast gerade schon von Essstörungen zum Beispiel gesprochen.

00:52:23: Ich habe gerade schon was zu Angst gesagt.

00:52:24: Vielleicht gehen wir mal ein bisschen bei der Angst zuverein.

00:52:27: Also, bei Angststörungen gibt es oft eine gestörte Regulation zwischen Sympathikus und Parasympathikus, also eher so einen Hochfahren und eher einem Gegenregulieren.

00:52:37: Zwei wichtige Player in unserem Organismus.

00:52:39: Menschen mit Angststörungen haben zum Beispiel niedrigere Herzraten, Variabilität und höheren Blutdruck.

00:52:45: Immer im Schnitt, ne?

00:52:47: Und ein möglicher Player dabei ist, die vordere Insula, die scheint dafür eine Schlüsselregion zu sein, weil die ganz viele von diesen Signalen aus dem Körper in dem Fall dann überdeutlich macht.

00:52:59: Und gerade wenn die Stimmung negativ ist, wird noch mal mehr darauf geachtet.

00:53:04: Und vielleicht noch interessant, viele Menschen mit Angststörung berichten sehr starke körperliche Anspannung und jetzt kommt der Punkt, ohne dass man das objektiv messen könnte.

00:53:18: Also die haben dann das Gefühl, ich bin total angespannt, mein Organismus ist total hochgefahren, aber Das ist gar nicht der Fall.

00:53:26: Woran man schon merkt, dass hier die Interpretation vielleicht ganz wichtig ist, ne?

00:53:29: Dein Herz schlägt ganz normal.

00:53:31: Diet, Diet, Diet.

00:53:34: Aber für dich fühlt sich das an wie Diet, Diet, Diet, Diet.

00:53:37: Das bedeutet, hier werden Körpersignale dann viel negativer wahrgenommen.

00:53:41: und nochmal vielleicht bei der Panikstörung, dass du, dass du so eine starke Herzinterozeption hast, so sehr auf dein Herz achtest.

00:53:50: Ja.

00:53:51: Das zu einer Katastrophinie.

00:53:53: Ja,

00:53:53: dass du dich so reindrehst.

00:53:54: Da kommt

00:53:54: dir alles vorhin doppelter Herzschlag.

00:53:56: Ja, genau.

00:53:58: Was ja bei bei Angststörungen fast der normale Ablauf ist, dass du irgendwas wahrnimmst und dich da reindrehst und die Angst vorgrößerst.

00:54:07: Ja, genau.

00:54:07: Genau, weil das, dass du, wenn du jetzt zum Beispiel in den Bären begegnest, auf dein Körper hörst und merkst, hier passiert was, nochmal James Lange, ne?

00:54:15: Da, da, mein Puls wird schneller, mein Herz schreckt schneller, mein Magen, was ist hier los?

00:54:19: Dass ich daraus was mache und vielleicht in Alarmbereitschaft geraten und wegrenne oder irgendwie auf diesen Bären reagiere, das ist doch super, das gesund und richtig und keine Störung.

00:54:29: Menschen mit einer Panikattacke können sowas erleben, einfach aus nichts ohne Bär.

00:54:35: Ja, ja.

00:54:39: Das ist schwer

00:54:40: vorzustellen, wenn man das nicht hat, aber ich habe genug Betroffene gehört.

00:54:43: Das ist die Gehen durch die Hölle.

00:54:45: Und da wird dir erst mal klar, wie viel Interozeption dabei eine Rolle spielt.

00:54:48: Aber gehen wir noch weiter.

00:54:49: Depression.

00:54:51: Depressionen denken doch ganz viele.

00:54:52: Ja, das ist im Kopf.

00:54:54: Es ist natürlich eine psychische Störung ganz wichtig.

00:54:58: Dein Kopf, dein Gehirn, deine Psyche.

00:55:00: Aber veränderte Appetit, Schlafprobleme, Müdigkeit.

00:55:05: Wir wissen heute ganz klar, dass bei Depressionen viele Körpersysteme verändert sind.

00:55:09: Es gibt entzündliche Marker, die eine Rolle spielen können.

00:55:11: Mikrobiom, das ist immer wieder im Verdauungstrakt, könnte eine Rolle spielen.

00:55:15: Herzratenvariabilität, auch da gibt es Studien, die sagen, niedriger.

00:55:20: Und sogar, dass die Herzratenvariabilität mit der Schwere der Depression und mit dem, wie gut man auf die Therapie anspricht, zusammenhängt.

00:55:27: Auch das konnte in der Studie, im Jahr twohundneinzehnte gezeigt werden.

00:55:31: Also, grundsätzlich ist es... bei depressiven oft so, dass es weniger körperliche Reaktionen auf Gefühle von außen gibt, also auf so einen Reiz, der eigentlich Gefühle auslösen würde, egal ob positiv oder negativ.

00:55:45: Und dass das auch mit deiner Körperwahrnehmung zusammenhängen kann, das spricht zumindest einiges für.

00:55:52: Ja, und wieder sind die einiges zusammenhängt und das war es fast nicht drinnen kann oder man kann es gar nicht drinnen.

00:55:59: Weder in die eine noch in die andere Richtung, über die die Richtung, dass wir uns, dass wir schlechte Gefühle haben, mindestens.

00:56:08: Und dann eine körperliche Reaktion zeigen, da haben wir schon oft drüber gesprochen.

00:56:11: Aber genau der umgekehrte Weg ist ja heute der Fall.

00:56:15: Ja, total.

00:56:16: Ein Körper will immer sagen und vielleicht kriegst du, übersteigert, sehr schlechte Gefühle.

00:56:22: Wobei man sich ja eben das Gefühl so vorstellen muss, dass sich da immer was zusammensetzt.

00:56:26: Da ist ja nicht eine Schublade von zwölf Grundgeschmacksrichtungen, sondern... Wie beim Curry macht es immer die Mischung.

00:56:35: Richtig.

00:56:35: Und da spricht es ja einen ganz wichtigen Punkt an.

00:56:39: Es ist ja nicht einfach der Körper, der dir was sagen möchte.

00:56:41: Wir haben es ja eben bei der Angststörung gesagt, da ist nicht zwingend mehr Herzschlag.

00:56:45: Du interpretierst das so.

00:56:47: Das ist deine Wahrnehmung.

00:56:48: Und nicht weil du doof bist, nicht weil du nicht richtig in deine Turnhalle hörst, sondern weil da etwas gestört ist.

00:56:54: Das ist eine Krankheit, ein Krankheitsbild.

00:56:56: Und das muss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

00:56:59: Ich finde das deswegen total oft hilfreich, auch wenn das hier nördig ist.

00:57:04: Wir sitzen ja hier beide mit der Zahnspange bis hinter die Ohren und die dicken Glasbrille auf und reden hier über Sachen, wo man vielleicht erst mal denkt, wen soll das interessieren.

00:57:11: Aber ich denke für mich ganz oft so.

00:57:13: Und das begeistert mich da wieder für die Psychologie, wo ich sie oft kritisiere.

00:57:17: Wenn man das begreift, dann sitzt du doch hoffentlich nicht mehr da und sagt, was bin ich für ein Verlierer, was bin ich für ein Außenseiter, was bin ich für ein Alien, weil ich eine angstigende Panikstange habe.

00:57:27: Nein, Mann, auch wenn wir noch lange nicht alles verstanden haben, da sind Sachen in deinem Organismus, in deinem Flugzeug, die nicht mehr so zusammenspielen, wie es eigentlich sein sollte.

00:57:36: Und da können wir dir helfen, die Profis können dir helfen, die Psychologischen Psychotherapeut, die Psychiater und auch andere Ärzte, Ärzte natürlich, da wieder... dass das wieder mehr nachkommt.

00:57:47: Leon und alle, die uns zuhören, ich bring euch jetzt mal ein Beispiel.

00:57:50: Ich hau mich mal wieder selber in die Pfanne, aber wenn es doch so schön passt.

00:57:55: Und zwar

00:57:56: die

00:57:57: Frau von meinem Partenkind, die ist sowohl Neurologin als auch Psychiaterin.

00:58:04: Und ich wollte immer von ihr wissen, wenn ich so stark Heuschnupfen kriege im Frühjahr, dann werde ich so depressiv für einige Tage.

00:58:14: Also dann auch richtig.

00:58:15: Wirklich, dann habe ich Besuch vom schwarzen Hund wie Churchill so schön sagte oder schau in tiefe Löcher und komm' kaum mehr eine Treppe hoch.

00:58:24: Und letztens habe ich ja noch gesagt, bitte erklär mir das noch mal.

00:58:28: Und wie kann das denn sein?

00:58:30: Das kann doch gar nicht sein.

00:58:31: Ich wollte es nicht wahrhaben.

00:58:33: Und sie sagte, also ich fasse das zusammen.

00:58:36: Sie haben natürlich viel weiter ausgeholt, klar, als Neurologin.

00:58:40: Und sie sagte, Es ist doch so, wenn du Heuschnuffen kriegst, dann ist dein Immunsystem gestört.

00:58:50: Alles, was du körperlich an Reaktionen sagst, vielleicht Hautausschlag, was auch immer, Schwitzen, Schlaflosigkeit, das kommt ja alles logisch vor, aber dass dein Immunsystem eben auch auf die Psyche wirkt.

00:59:06: Das musst du da auch mal akzeptieren.

00:59:09: Und da ist es mir zum ersten Mal klar geworden.

00:59:11: Und das war nämlich genau das.

00:59:12: Mein Körper erzählt mir vielleicht auch eine gestörte Geschichte in dem Moment, aber der macht mir eben auch ganz schlimme Gefühle.

00:59:21: Und das ist ja genau das, was du eben beschrieben hast.

00:59:24: Ja, total.

00:59:26: Und da kenne ich uns beide auch gut genug.

00:59:28: Vielleicht ist es ein bisschen besser geworden, seit ihr wieder so ein Podcast macht, aber da werden wir in ganz vielen Momenten unseres Lebens, auch in den letzten Jahren noch, einfach drüber hinweg klatschen.

00:59:38: Ja, Bulldozer raus.

00:59:38: Ja, man

00:59:39: versucht ja, ich versuch ja, drüber in der Dich hinbeuchen.

00:59:41: Bis es dann so schlimm ist, dass ich irgendwas unternehmen muss.

00:59:45: Aber da sieht man mal, und das wollte ich damit noch mal klarmachen, wenn ich dann irgendwas unternehme, um mein Immunsystem wieder zu beruhigen oder zu normalisieren, sagen

00:59:54: wir mal,

00:59:56: sofort geht's meiner Psyche auch besser.

00:59:58: Ja.

01:00:00: Und da muss ich nicht in mich rein hören.

01:00:07: Du wirst Spaß mit immer so einem Zusammenziehen von meinen drei Lebern, meinen sechs Nieren und meinem Magen-Darm-Trakt, wo dann immer so ein halbes Kilo meines Mikrobiums abstirbt, wenn du Horchen sagst.

01:00:17: Dankeschön, dass du hören gesagt hast.

01:00:18: Okay, gut.

01:00:19: Ich kombiniere es jetzt mal.

01:00:20: Da muss man selbst im Ohrlaub in sich reinhorchen.

01:00:28: Gehen wir im Katalog der psychischen Störung zu einer, die ... Wir noch wichtig ist, weil wir letztens die Trauma folgen.

01:00:34: Posttraumatische Belastungsstörung, da auch.

01:00:37: Wir haben da damals schon eine Folge drüber gesprochen, dass die veränderte Körperreaktion eine wichtige Rolle spielt.

01:00:43: Ruhepuls im Schnitt eher höher.

01:00:45: Herzratenvariabilität, was eigentlich auch ein Zeichen für Anpassungsfähigkeit ist, eher niedriger.

01:00:51: Es ist unglaublich über die Herzfrequenzvariabilität, was uns der Körper da alles anzeigt.

01:00:56: Wahnsinn.

01:00:57: Ja, pass auf.

01:00:58: Bei posttraumatischen Belastungsstörungen gibt es sogar wearables also so eine art.

01:01:03: du hast so diesen ring der dir irgendwie sagt

01:01:05: absolut

01:01:05: sowas gibt es da auch.

01:01:07: ob sie jetzt ringen sind weiß ich nicht die vorher sagen können wann ein traumatischer trigger auf wird.

01:01:13: nur über ein herz raten

01:01:15: ist das erste was ich morgens nachschau.

01:01:18: ich meine herzfrequenz variabilität

01:01:21: ja aber guckt dass das das eine rolle spielt.

01:01:23: bei trauma und dem trigger der kompannte auch wieder was, wo?

01:01:27: ich denke heftig, wie sehr das zusammenhängt.

01:01:29: Also fass mir vielleicht mal zusammen, es gibt sogar manche, die in der Psychologie sagen, dass eine gestörte Interozeption eine grundlegende Eigenschaft von vielen psychischen Störungen ist, so was, was übergreifend sein könnte.

01:01:47: finde ich ein super spannenden punkt und wir haben jetzt über einige sachen gesprochen trauma depression angst.

01:01:53: wir hätten aber auch noch über zwang über sucht über adhs sprechen können über borderline wo es eigentlich in allen bereichen zusammenhänge.

01:02:00: in der forschung gibt es zu einer gestörten verbindung zwischen körper und ich sage jetzt mal geist und viele symptome entstehen genau da wo interozeption und emotion zusammenbrechen.

01:02:13: so und das finde ich einfach ganz wichtig Zwischenfazit Ende, dass wir uns klarmachen, wenn das nicht klappt, dann kann es in diesen Storungsbildern zu emotionaler Instabilität kommen, zu Überforderungen, zurückzug, einer Disregulation, die sich quer durch die Psychiatrie zieht.

01:02:31: Ja.

01:02:32: Und würde gerne jetzt mit dir, lieber Atze, auf die Zielgrade einsetzen.

01:02:37: Sehr gerne.

01:02:38: Mich ohne einmal hier kurz, ich hoffe, dass das alle auch so ein bisschen Begeistert was was was wir hier ich sage immer auf so einer zweiten Ebene über die Forschung auch erzählen weil es viel zu kritisieren gibt aber eben manchmal auch ganz tolle Sachen.

01:02:51: Und was auch ganz ganz toll ist sind die Kolleginnen und Kollegen mit denen ich hier Woche für Woche die Recherchen mache mit denen ich mich austausche die genauso wie ich nach Goldnagel suchen für unseren kleinen Podcast.

01:03:02: und heute möchte ich mal.

01:03:03: Julia Ditzer nennen.

01:03:05: Die ist seit einigen Monaten jetzt im Team eine großartige Autorin, aber ist eben auch eine Forscherin.

01:03:10: Und die hat eine Meta-Analyse vor kurzem rausgebracht in einem absolut renommierten Journal Nature Mental Health.

01:03:18: Ein Forschungsteam aus Dresden und Berlin.

01:03:20: Was haben die gemacht?

01:03:22: Und Julia hat natürlich auch die Folge für heute mit vorbereitet, massiv mit vorbereitet und diese Studie auch da reingebracht, weil die einfach total total spannend ist.

01:03:32: Die haben sich Mishandlungserfahrung in der Kindheit angeguckt.

01:03:35: Ja, ja.

01:03:36: Weil wir können ja jetzt auch mal fragen.

01:03:38: Äh, Arzt und Lehren, wieso ist eigentlich bei euch leere Turnhalle?

01:03:41: Ja,

01:03:42: stimmt.

01:03:42: Und bei Arztes Perle wird jeder zweite Herzschlag genau gehört.

01:03:47: Also woher kommen eigentlich die Unterschiede?

01:03:49: Wieso ist der eine da besser, der andere schlechter?

01:03:52: Und die wollten wissen, könnte es sein, dass Mishandlungen in der Kindheit hierbei eine Rolle spielt.

01:03:58: Die haben siebzehn Studien gefunden.

01:04:00: Ja.

01:04:01: Für so eine Metanalyse guckt man sich Studien an, die veröffentlicht sind, aber man sucht immer auch nach Daten, die nicht veröffentlicht sind, weil es in der Psychologie natürlich so diesen Trend gibt.

01:04:09: Ja, was interessant ist, wird veröffentlicht.

01:04:10: Da macht man sich die Mühe, bis das ins Journal kommt und was nicht so interessant ist oder was nicht geklappt hat, wo nichts rauskam.

01:04:15: Das kommt schön ganz unten in den Schreibtisch und das veröffentlicht man irgendwann mal oder man löscht es ganz.

01:04:21: Dadurch entsteht ein Riesenproblem.

01:04:23: Dann haben wir immer nur die Studien veröffentlicht, wo was Krasses passiert ist, aber die ganzen Fehlschüsse kennt keiner.

01:04:28: Und wenn du jetzt eine Methanalyse machst, willst du dir aber alle Daten zusammentragen.

01:04:32: Das heißt, hier hat man sich bemüht, auch unveröffentlichte Daten zu bekommen, was man für Methanalysen so machen sollte.

01:04:38: Drei Tausend Siebenhundert Versuchtperson aus siebzehn Studien oder Teilnehmende besser gesagt, was ist da passiert?

01:04:44: Die haben Erwachsene gefragt, zu... Mishandlung in der Kindheit, mit Fragebögen.

01:04:51: Ja.

01:04:51: Aber nicht nur jetzt körperlich oder sexuell, sondern zum Beispiel auch Vernachlässigungen.

01:04:56: Ah, okay, verstanden.

01:04:58: Eine emotionale Vernachlässigung.

01:05:01: Und dann haben die die Interozeption abgefragt mit den drei Dimensionen, wir erinnern uns, die wir ganz am Anfang haben.

01:05:06: Ja.

01:05:07: Die Genauigkeit, die Sensibilität und das Bewusstsein.

01:05:10: Und beim Bewusstsein sind sie sogar noch tiefer gegangen und haben sich unter Skalen angeguckt.

01:05:15: Und jetzt kommt folgendes raus, wenn man sich diese drei großen Dimensionen ansieht, dann zeigt sich kein klarer Zusammenhang mit Misshandlungen der Kindheit.

01:05:24: Also auf den ersten Blick keine Effekt.

01:05:28: Hätte man anders erwartet.

01:05:29: Ja, hätte man anders erwartet.

01:05:32: In einer dieser Unterdimensionen, nämlich Körpervertrauen, findet sich doch ein Zusammenhang.

01:05:37: Menschen, die Misshandlungserfahrungen berichten, besonders fand ich interessant mit emotionaler Misshandlung oder Vernachlässigung, berichten, dass sie ihrem Körper weniger vertrauen.

01:05:49: Die Fekte, dass sie jetzt ein statistisches Maß, was man eigentlich immer ein bisschen Schwierigkeiten hat, einordnen sind, in unserer Sprache klein bis mittelgroß, aber sie sind statistisch zuverlässig.

01:05:58: Also ein Beispiel, in so einem Fragebogen wäre, ich habe das Gefühl, dass mein Körper ein sicherer Ort ist.

01:06:03: Ja, ja.

01:06:05: Ich vertraue darauf, wie mein Körper sich anfühlt.

01:06:09: Wer da eher weniger hohe Wert hat, Jetzt die Korrelation.

01:06:15: Da war die Wahrscheinlichkeit höher, dass es Misshandlungserfahrungen in der Kindheit gab.

01:06:18: Und

01:06:19: dass der oder diejenige ihr Radar vielleicht etwas schärfer immer stellt?

01:06:25: Genau, super Punkt.

01:06:26: Genau das, weil das hat Julia noch gesagt, ist ein wichtiger Zusatz.

01:06:30: Emotionaler Missbrauch hingen sogar leicht positiv damit zusammen, dass man Körpersignale wahrnimmt.

01:06:35: Thema scharfes Radar, aber ohne den zu vertrauen.

01:06:39: Ja.

01:06:41: Und wenn man das also zusammenfasst, Bitte, es gilt nicht für alle.

01:06:46: Menschen, die ganz schlecht in ihren Körper reinhorchen wie du und ich und hoffentlich das Glück hatten, keine Misshandlungen der Kinder erfahren zu haben, da liegt es an etwas anderem.

01:06:53: Menschen, die schlimmste Kindheiten haben, können trotzdem ein super Verhältnis zu ihrem Körper als Erwachsener haben.

01:06:59: Aber diese Grundidee, manche blenden aus, um sich zu schützen, interpretieren vielleicht, dass was da ist, besonders negativ, das Herz klopfen schon fast wieder wie die Katastrophe.

01:07:11: Von damals, nicht als normal, sondern ich bin aufgeregt.

01:07:14: Ich bin in Gefahr.

01:07:15: Gleich passiert es wieder.

01:07:17: Das fand ich vor allem, weil es Jahrzehnte später gemessen wurde bei Erwachsenen, dass da dieses Vertrauen in den Körper noch geschwächt ist, genauso erschütternd wie...

01:07:27: Ja.

01:07:28: ...wie Augenöffnend auch.

01:07:29: Ja.

01:07:30: Oder wie wichtig, dass man es weiß.

01:07:31: Ja, super interessant.

01:07:33: Hammer.

01:07:35: Ja.

01:07:36: Wichtig noch, auch hier wieder, wir machen ja Wissenschaftskommunikation, die Misshandlung wurde... Brückblicken berichtet, also viele Jahre nachdem das passiert ist.

01:07:44: Das kann natürlich fehleranfällig sein.

01:07:46: Wir können uns vorstellen, jemand, der vielleicht grundsätzlich seinen Körper dann gestörtes Verhältnis hat, erinnert vielleicht ein schlimmes Ereignis aus der Kindheit ganz anders als jemand, der sagt, alles super.

01:07:58: Stellen wir uns vor, du und ich und noch ein Dritter, wir wurden alle in der Kindheit einmal geschlagen.

01:08:03: Und du und ich will sagen jetzt, ja wir haben zwar nicht so ein tolles Verhältnis zu unserem Körper, aber fällt uns auch nichts auf.

01:08:07: Alles

01:08:07: gut.

01:08:07: Der Dritte.

01:08:09: hat vielleicht ein total schwieriges Fällen zu seinem Körper und erinnert sich immer noch an diesen Schlag, den er von seinem Vater bekommen hat und hat den total im Kopf.

01:08:17: Dann würde man jetzt nicht einfach sagen können, dass es an der Mishandlung lag, weil wir beide haben ja sowas auch erlebt.

01:08:23: Möchte ich also jetzt rein fiktiv, aber dass man es versteht.

01:08:25: Dann sind es Querschnittsdaten, also Momentaufnahmen.

01:08:27: Du siehst schon, es gibt Einschränkungen.

01:08:28: Es ist ja ein Appell für die, das eben nicht so generalisiert, ne?

01:08:32: Ja, ja.

01:08:33: Und trotzdem, die These Kindesmishandlung kann das Vertrauen in den eigenen Körper.

01:08:41: Stören.

01:08:42: Da kann ich dir sagen, es ist jetzt anekdotisch, aber diese Daten sprechen ja dafür.

01:08:47: Ich habe es oft genug erlebt in Gesprächen mit Betroffenen, die mir aus ihrer Kindheit furchtbare Sachen erzählt haben.

01:08:52: Und wo du beim Nachfragen ganz schnell auch im Erwachsenenalter auf so eine körperliche Ebene kamst und da Sachen nicht im Rhein waren.

01:09:02: Ja, wir atmen mal kurz durch, aber es ist doch wirklich atemberaubend oder nicht?

01:09:06: Also ich finde das

01:09:07: so interessant.

01:09:08: Ja, ja.

01:09:09: Das

01:09:10: wird mal wieder so ein paar Folgegedanken nach sich ziehen und das ist ja immer gut.

01:09:16: Hoffentlich auch.

01:09:20: Und jetzt haben wir uns alle diese fette Ladung Wissen reingezogen.

01:09:24: Wenn es ein dickes Essen wäre, wären die zwei Kilomikrobiomen in unserem Körper jetzt komplett gefordert, das alles zu vergauen.

01:09:31: Ich muss die Zahl gleich nochmal nachgucken.

01:09:33: Aber was tun wir mit dem Wissen?

01:09:35: Also ganz wichtig ist und vielleicht das Spannendste zum Schluss.

01:09:38: Interozeption, also diese Prozesse, sind trainierbar.

01:09:42: Und das macht sie zum total wichtigen Ansatz auch für Therapie.

01:09:45: Also zugelassen und auch neue Therapien achten auf diese Effekte zwischen Körper und Gehirn und wie man da die Interozeption beeinflussen kann.

01:09:55: Und wenn wir zum Beispiel uns selber vor Augen rufen, du, wir kennen das so beide, du und ich total, du hast eine stressige Zeit, du bist vielleicht psychisch schon angegriffen, weil du merkst, boah, das war zu viel.

01:10:05: Und nachts kann ich nicht schlafen und hab nicht das, was du eben beschrieben hast.

01:10:08: Geil, morgens wacht man auf und alles super.

01:10:10: Sondern abends trinkt man dann den Rotwein, um sich runterzubringen und für richtig kochen hat man wieder Kanne und so weiter.

01:10:15: Wir beide kennen doch komplett, dass dann körperlich sich bewegen.

01:10:22: Ja,

01:10:22: absolut.

01:10:23: Weil es den Ruhepuls senkt, weil es den Blutdruck verändert, weil es Entzündungsmarker wieder ins Gleichgewicht bringt.

01:10:28: Also, das körperliche Bewegung, so eine... Wichtige Rolle spielt.

01:10:33: Ich merke es immer wieder, wenn ich irgendwann mal so einbrechen lasse.

01:10:36: Meine Spaziergänge, mein Joggen, mein Fahrradfahren, alles, was man so macht.

01:10:40: Das zwei, drei Wochen später kann ich die Unhaustellen.

01:10:42: Merke ich das auch im Kopf?

01:10:44: Ja, hundertprozentig.

01:10:46: Aber auch da wieder hast du erstmal die Ergeltung oder die unregelmäßigen Herzschläge.

01:10:51: Nicht dann erstmal losjoggen.

01:10:54: Ja,

01:10:55: ja.

01:10:56: Ja, und da gibt es eben mittlerweile wirklich Untersuchungen, die versuchen über Biofeedback, zum Beispiel lernen, deinen Herzschlag zu erkennen, damit zu arbeiten und zum Beispiel bei Ängsten oder bei Depressionen Einflusser draufzunehmen, finde ich super spannend.

01:11:09: Und ich könnte dir jetzt sich weitere solcher Befunde aufzählen.

01:11:13: Achtsamkeit auch noch so einen Punkt, wir haben ja eben über dieses Meditieren gesprochen, einfach mal wahrnehmen, was ist denn da?

01:11:19: Es nicht, nicht abtun.

01:11:22: So, dass das auch was mit einem macht.

01:11:24: Viele, viele solcher Ansätze fließen heute zum Glück.

01:11:28: Auch in die Psychotherapie ein.

01:11:29: Da hätte man einen wahrscheinlich vor hundert Jahren noch halb für ausgelacht, dass man so sehr den Körper damit einbezieht.

01:11:35: Aber das wird mehr.

01:11:36: Ich halte das für total sinnvoll.

01:11:37: und jetzt mal weg von den psychischen Störungen.

01:11:40: Für uns alle.

01:11:41: Wenn wir heute rausgehen, uns zu fragen, ist das im Einklang?

01:11:46: Nämlich war, was da in mir passiert.

01:11:48: Tu ich was dafür.

01:11:49: Dass man nicht nur auf seinen Körper guckt von außen und sagt, ist der schön genug für irgendwelche Instagram-Post, sondern bin ich da eine Einheit.

01:11:58: Und kümmer mich darum, das ist eigentlich das, was mir am wichtigsten wäre.

01:12:03: Sehr gut, sehr, sehr gut.

01:12:05: Ich bin schon unterwegs eigentlich mit diesen Gedanken jetzt.

01:12:10: Ich werde hier gerade so ruhig, aber ja.

01:12:13: Oder er nimmt sich jetzt schon wieder vor.

01:12:15: Du ja wahrscheinlich auch.

01:12:16: noch

01:12:17: achtsamer zu sein, regelmäßiger Sport zu treiben, nicht mehr aufs Oktoberfest zu gehen.

01:12:23: Ja.

01:12:24: Ja.

01:12:25: Ja, gut.

01:12:26: Ein Abstand mal aufs Oktoberfest, mal seine acht Maß trinken und seine siebzehn Schweinswachsen essen, muss ja auch okay sein.

01:12:33: Für uns alle, und das ist, glaube ich, nein, und das ist wirklich wichtig, sagt die Forschung, gesunde Interozeption, das ist mein Schlusssatz, vielfältige Körpersignale, aber flexibel und akkurat wahrnehmen.

01:12:46: Ja.

01:12:46: Ja.

01:12:47: Flexibel heißt, du musst da nicht die ganze Zeit drauf starren und vor allem dich bitte nicht zwanghaft drauf fixieren.

01:12:52: Das tut im Zweifel überhaupt nicht gut.

01:12:55: Und das, finde ich, würde dann so ein bisschen auf den Kompromiss hinlegen.

01:12:58: Ja, dann hast du da mal keinen Sport gemacht.

01:13:00: oder dir, wie ich das oft mache, die komplette, fünfhundert Milliliter, fünfhundert Gramm Packung Eis rein geballert nach dem Abendessen.

01:13:09: Ja, das

01:13:10: ist das.

01:13:10: Wem sagst du das?

01:13:12: Jetzt bei diesen Veranstaltungen heute die vierte nacheinander.

01:13:15: Da steht natürlich alles voller Süßigkeiten und Schokolade rum, was ich bei mir in der Bühneanweisung alles rausgenommen habe.

01:13:23: Da steht explizit drin bei mir, bitte keine Schokolade im Backstage-Bereich.

01:13:29: Schlau.

01:13:29: Ja, und das war aber jetzt die letzten Tage nicht so und ich habe auch wieder überall zugelangt.

01:13:34: Mann,

01:13:34: Mann, Mann.

01:13:35: Aber das, also ich will dich jetzt nicht, ich will dich motivieren.

01:13:39: ...kenne ich genau wie du, auch bei jedem Dreh immer süßig geil.

01:13:41: Und was soll das?

01:13:42: Früher, ich habe mir das rein geballert.

01:13:44: Früher, als ich in der WG gewohnt habe bei uns Herr Näs und Späti.

01:13:46: Ey, wir haben da wirklich Kiloweise.

01:13:49: Die Katjes-Tüten, die sauren Schlangen, die Karamells, die Chips rausgetragen.

01:13:55: Und dann habe ich irgendwann vor, weiß ich nicht, zweiter Jahren für mich gesagt, ich esse das einfach gar nicht mehr.

01:14:01: Und da kann ich dir sagen, wenn du das so ein bisschen absolut angehst ... ... ist sehr hilfreich.

01:14:06: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein ... ... Kit-Kat oder ... Ja,

01:14:10: jetzt stehst du mal nicht wegen ... ... nächster Woche irgendwo auf der Bühne ... ... und ich packe dir ... ... die beste Packung Lindor-Kugeln ... ... in die Garderobe auf dein Tisch.

01:14:17: Und

01:14:17: da kommt ein bisschen das Problem, ... ... danke, dass du es ansprichst, ... ... ich wollte jetzt hier auch nicht ... ... mich besser machen, als es ist.

01:14:23: Ich hafe natürlich ... ... so ein paar ... ... Thema-Flexible-Interozeption, ... ... so ein paar ... ... Ausnahmen für mich kreiert, ... ... ich darf zum Beispiel Nüsse essen.

01:14:32: Aber keine Chips, ... ... also weil Nüsse haben natürlich ... So meine Erklärung für mich, was gesünder ist.

01:14:36: Und ich darf zum Beispiel gute Schokolade essen, aber jetzt nicht so regel, wie ein Snickers.

01:14:42: Das heißt, ich esse zum Beispiel Linderkuchen, weil ich die als gute Schokolade verbuche.

01:14:46: Auch wenn ich weiß, dass es ein bisschen selbstbetrug ist.

01:14:48: Und Eis ist natürlich jetzt auch nicht besser als ein Kitkat.

01:14:50: Aber am Ende des Tages ist es ja so ein, dass es nicht so da die ganze Zeit steht und du immer zugreifst.

01:14:56: Das wollte ich damit.

01:14:57: Ja,

01:14:57: und deshalb zum Schluss.

01:14:58: Und das macht ja auch was mit einem, wenn man nochmal was Positives hört zum Schluss.

01:15:02: von dem anderen berühmten Münsteraner, nicht nur Doktor Leon Winscheidt, von dem anderen.

01:15:08: Roland Kaiser gibt es jetzt ein Adventskalender, der ist ab jetzt bei Rosmann zu kriegen.

01:15:14: Der ist gefüllt mit Lindor Kugeln.

01:15:16: Ganz... Warum?

01:15:19: Okay,

01:15:20: ich dachte gerade, wir müssen kurz unseren Werbe-Jingle einspielen, aber das ist jetzt ganz privat.

01:15:24: Liebe Grüße an Roland, Kaiser gehen raus.

01:15:26: Guter Mann, glaube ich.

01:15:27: Ja, in jedem Fall.

01:15:29: Das werde ich mir natürlich holen dann.

01:15:31: mit wahrscheinlich Roland-Kaiser-Motiven drauf.

01:15:34: Auf vorne ist auf jeden Fall ein tolles Bild.

01:15:38: Man kann es auch kaufen, weil man sammelt.

01:15:42: Wer großer Fan ist von diesem Münster-Hana, Heavy Metal-Sänger mit der verrückten Frisur, der sollte wirklich zu lang, weil man hat dann immer Lindor im Haus.

01:15:55: Sehr, sehr schön.

01:15:56: Atze, ich drücke dich von hier und deinen Körper gleich mit.

01:15:59: Deine ganze Turnhalle und deine Nieren und Leber und würde mich freuen, wenn wir uns hier nächste Woche Dienstag wieder zusammenführen.

01:16:05: Ich schlage ein.

01:16:07: Ich freue mich auf dich.

01:16:09: Lindor, mach's gut.

01:16:10: Die Beine ist da.

01:16:10: Leon, mach's gut.

01:16:11: Bis nächste Woche.

01:16:27: Tschüss.

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