Selbstkontrolle - wie kriege ich mich in den Griff?
Shownotes
Sport statt Netflix. Das Handy liegen lassen und konzentriert ein Buch lesen. Für die Klausur lernen und sich nicht ablenken lassen. Wie schön wäre es, das zu können! Die Psychologie weiß schon lange, dass Menschen mit Selbstkontrolle und Willenskraft ein besseres Leben führen. Nur wie wird man so? Kann man das trainieren? Und wenn ja, worauf kommt es an? Wir verraten vorab: Es ist alles ganz anders, als die meisten (wir vielleicht auch) lange dachten.
Fühlt euch gut betreut
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Quellen Das Hauptpaper für diese Folge: Inzlicht, M., & Roberts, B. W. (2024). The fable of state self-control. Current Opinion in Psychology.
Inzlicht, M. (2025). The Self-Control Industrial Complex. Abgerufen unter: https://www.speakandregret.michaelinzlicht.com/p/the-self-control-industrial-complex
Inzlicht, M., & Friese, M. (2020). Willpower is overrated.
Inzlicht mit Kritik auch an seiner Arbeit: http://michaelinzlicht.com/getting-better
Hofmann, W., Baumeister, R. F., Förster, G., & Vohs, K. D. (2012). Everyday temptations: an experience sampling study of desire, conflict, and self-control. Journal of personality and social psychology.
Van Gelder, J. L., Li, R., Wiechert, S., & Frankenhuis, W. E. (2025). Short-term mindsets: Beyond traits and self-regulation. Current Opinion in Psycholoy.
Roemer, L., Lechner, C. M., Rammstedt, B., & Roberts, B. W. (2025). The base-rate and longer-term relevance of year-to-year change in personality traits. European Journal of Personality.
Bleidorn, W., Schwaba, T., Zheng, A., Hopwood, C. J., Sosa, S. S., Roberts, B. W., & Briley, D. A. (2022). Personality stability and change: A meta-analysis of longitudinal studies. Psychological bulletin, 148(7-8), 588.
Und das Kapitel in Leons Buch: Besser Fühlen, Geduld.
Redaktion: Leon Windscheid
Produktion: Murmel Productions
Transkript anzeigen
00:00:00: Das ist super.
00:00:01: Wenn du das schaffst in deinem Kopf zu sagen, ich bin hier der Wagenlenker und das wilde Pferd, das kann da zappeln, ich gehe mit dem halbgaren Pony weg vom Eis.
00:00:10: Naja, wenn ich bei Instagram sehe, dass du irgendwo ungeplant nach der Show oder wo auch immer versackt bist, dann denke ich auch über Acht Leon.
00:00:19: Super.
00:00:20: Wie schaffst du es, jetzt die Sportschuhe anzuziehen und joggen zu gehen, statt dich auf die Couch zauern?
00:00:25: Wie schaffst du es für die Klausur zu lernen, statt mit deinen Freunden ins Freibad zu rennen?
00:00:30: So, dieses Jahr wird alles anders.
00:00:32: Und dieses Jahr werde ich das Ziel erreichen, werde zehn Kilo abnehmen.
00:00:36: Ich werde die hundert Meter in unter elf Sekunden laufen.
00:00:39: Und dann guckst du, was ein Schritt zurückguckst, ihn oder sie an und sagst, packst du eh nicht.
00:00:48: Betreutes Fühlen.
00:00:50: Der Podcast mit Arze Schröder und Leon Winscheidt.
00:01:02: Ich hätte
00:01:15: dir erst mal Dossel und Mumba und hier ne... Drei Felddienstangeboten.
00:01:21: Schön, dass du wieder da bist.
00:01:23: Pienco, Camucho, ganz genau.
00:01:26: Du geiles Stück DNA.
00:01:27: Das heißt, du guckst wie ich auf siffigen, grauen, deutschen Novemberhimmel jetzt.
00:01:36: Ich hatte jetzt tatsächlich zwei Wochen Sonne und finde das jetzt... irgendwie originell, sagen wir mal, dieses graue, das strahlende grau.
00:01:47: Ich bin gerade in Aachen, des Aachener November, es ermutigt mich bald vielleicht nur noch auf Zufall.
00:01:54: Ein tausend Fragen tun sich ja auf, aber erst mal möchte ich nochmal auf letzte Woche reflektieren.
00:02:00: Sieben Dinge, die... Ja, weiß gar nicht, wie genau der Titel war.
00:02:04: Sieben
00:02:04: Lehren für ein gutes Leben, ja.
00:02:07: Und
00:02:08: du weißt ja, dass ich ein bisschen skeptisch war, nach der Folge erst, wie das so rüberkommen würde.
00:02:13: Aber ich habe so viel positives Echo darauf bekommen, war doch sehr überrascht.
00:02:18: Hammer.
00:02:18: Ja, ich auch unter anderem von Vater Winscheid.
00:02:22: Ach, das ist ja selten, oder?
00:02:25: Ach ja, wir saßen bei Frühstück zusammen, gerade gestern.
00:02:29: Und er sagte, er hätte sich das angehört.
00:02:31: Und ich habe gesagt, ja, ich habe auch viel dann so aus dem ESO-Bereich dann plötzlich Zuspruch bekommen und habe gesagt, nein, nein, nein, so war es doch gar nicht, eben überhaupt nicht gemeint.
00:02:40: Und dass der Mensch ein ganzheitliches Wesen ist und dass man den... den vielleicht an vielen Stellen unserer westlichen Welt falsch behandelt, als Organismus.
00:02:49: Das ist eigentlich eine Kernbotschaft von dem, was hier versucht, die ganze Zeit rüber zu bringen.
00:02:53: Aber sobald man mir dann mit Pendeln und Mutterbaum und sonst irgendwelchen Energietabletten kommt, wo man was drauflegen muss, um die QR-Codes aus dem Apfel rauszuholen, da werde ich natürlich immer so ein bisschen hibbelig.
00:03:05: Und Vater Windscheid war also auch ganz angetan davon mit dieser Einsicht, dass wir doch so wirklich so eingeschränkt auf die Welt gucken.
00:03:11: Aber es gab Kritik.
00:03:16: Leon, ich musste dir jetzt mal eine Sache sagen.
00:03:17: Zwei Wörter, die du immer falsch machst.
00:03:19: Und ich dachte schon, oh mein Gott, jetzt
00:03:21: lehrersohn.
00:03:22: Genau, wird jetzt hier getriggert.
00:03:25: Anscheinend und scheinbar.
00:03:28: Ah, okay.
00:03:30: Ja, ja, ja.
00:03:33: Den Unterschied habe ich mir jetzt in Roman auch nochmal, wenn ich gerade lese, auch nochmal darlegen lassen.
00:03:39: Ja, und das ist halt ein großer Unterschied.
00:03:43: Ja, kannst du es jetzt außer Hüfte hin?
00:03:45: Nein, kriege ich jetzt aus... Die Definition... Nein, aber... Ich bin ruhig.
00:03:50: Nein, ich bin wütend.
00:03:52: Vielleicht ist das sogar gut, dass wir nicht vorbereitet sind.
00:03:54: Dann können wir mal eben auf den Wort Sinn eingehen.
00:03:58: Scheinbar anscheinend.
00:04:00: Anscheinend ist eine Sache so und so, das impliziert ja, dass sie auch ganz anders sein könnte.
00:04:07: Es ist anscheinend so.
00:04:09: Scheinbar... Macht ihr jetzt erst mal dasselbe?
00:04:19: Also ich saß auch nicht da und dachte, ah, ja klar, jetzt macht es Sinn.
00:04:22: Also die Kollegen vom Spiegel haben ja so eine Zwiebelfisch-Sektion, wo Leute Begriffe falsch benutzen, wo man ein bisschen korrigiert wird.
00:04:29: Ich zitiere anscheinend drückt die Vermutung aus, dass etwas so ist, wie es zu sein scheint.
00:04:36: Die Vermutung ist der Kollege krank.
00:04:39: So, anscheinend ist der Kollege krank, anscheinend hat keiner zugehört, anscheinend hat der Chef mal wieder schlechte Laune.
00:04:46: Scheinbar hingegen sagt, dass etwas nur dem äußeren Eindruck nach, nicht aber tatsächlich so ist.
00:04:53: Ah, okay.
00:04:55: Das heißt dann, dass es offensichtlich anders sein wird.
00:05:03: Ich gebe dir Beispiele.
00:05:04: Scheinbar interessierte er sich mehr für die Nachrichten.
00:05:07: Klang mal auf, in Wahrheit wollte er bloß seine Ruhe.
00:05:10: Scheinbar war der Riese kleiner als der Zwerg.
00:05:13: Klang mal auf, weil der Zwerg ganz weit vorne stand und der Riese ganz weit hinten.
00:05:17: Scheinbar endlos zieht sich die Wüste.
00:05:22: Also anscheinend die Vermutung, scheinbar ist sicher anders.
00:05:28: Genau.
00:05:28: Scheinbar endlos zieht sich die Wüste, ist für mich eigentlich das Beste.
00:05:32: Du hast den Eindruck, dass sich das unendlich weit zieht, aber natürlich ist die Wüste nicht in wirklich...
00:05:40: Und wir schlagen uns die ganze Woche mit den Aussagen von Thomas Gottschlag rum.
00:05:46: Dabei ist es alles viel einfacher.
00:05:49: Schär ist schwer.
00:05:50: Und wir haben ja solche Probleme.
00:05:52: Also, ich habe auch gedacht, Leute und Vater, falls ich das noch mal falsch mache, ich bin bisher gut durchs Leben gekommen mit diesem Fehler.
00:06:00: Ich bin eigentlich auch Freund von solchen kleinen Erbsenzellereien.
00:06:03: Aber hierbei befürchte ich, dass mein Hirn Selbst wenn ich das jetzt verstanden habe, nochmal Fehler macht.
00:06:09: Ja, wir müssen uns beide ja den Spaß daran vermitteln.
00:06:14: Sonst machen wir es weiterhin falsch.
00:06:15: Aber entwickeln wir den Spaß daran, machen wir es richtig.
00:06:19: Was natürlich jetzt für alle, und das muss jetzt wieder die Warnung sein, für alle dazu fühlen wird, dass wir in der Sache immer wieder klug scheißern werden.
00:06:27: Ja, wahrscheinlich öfter falsch klug scheißen.
00:06:29: Es wird so ein bisschen wie unsere Hoche und Ohrlaub mit roh.
00:06:31: Das nehmen wir mal so.
00:06:33: Nehmen
00:06:33: wir das als Macke mit.
00:06:35: Genau.
00:06:36: Den Vater können wir damit nicht
00:06:37: beruhigen, aber...
00:06:38: Nein, den Vater nicht.
00:06:39: Aber alle da draußen, die wie mein Vater und Scheiber bei dir sich gemeldet haben zur letzten Folge, vielen Dank.
00:06:44: Es hat uns total gefreut.
00:06:45: Und, ja, das motiviert mich natürlich auch weiter nach solchen
00:06:49: Naggits.
00:06:50: Anscheinend.
00:06:52: Das motiviert mich natürlich jetzt weiter im Fluss nach solchen Goldnaggits der Psychologie zu suchen für unsere Folgen hier.
00:06:58: Ja, Leon.
00:06:59: Und heute ist ja auch ein besonderer Tag.
00:07:00: Das dürfen wir uns nicht vergessen.
00:07:02: Das müssen wir mal kurz einschieben.
00:07:03: Das hätten wir gerade fast schon verschlammt.
00:07:05: Aber, Leute, wir haben es euch angekündigt.
00:07:09: Heute ist die Chance, Tickets für den Jahr für den Jahr für den Jahr.
00:07:13: Richtig, für den siebzehnten Oktober, da sind wir wieder in der Halle Münsterland.
00:07:17: Und es wird mindestens so gut wie beim letzten Mal.
00:07:19: Das war ja wirklich eine Welle der Euphorie, die da durch die Halle schwappte.
00:07:23: Die, die schon da waren, konnten über die Bildschirme links und rechts, über den Barcodes schon Tickets kaufen.
00:07:30: Die hatten einen kleinen Wettbewerbsvorsprung, das war auch richtig so.
00:07:34: Aber der allgemeine Vorverkauf ist ab heute eröffnet.
00:07:38: Ab zehn Uhr und ... Ich merke gerade, dass
00:07:42: wir
00:07:43: hier quasi eine Werbung gerade so was einsprechen.
00:07:45: Es verändert sich unsere Stimme.
00:07:46: Ja,
00:07:47: total.
00:07:47: Ist ja so ein Fall.
00:07:48: Wieso?
00:07:48: zwei Zirkusdirektoren, Leute da draußen und den Link, wo ihr diese Tickets kriegen könnt, den verraten wir euch erst am Ende dieser Folge.
00:07:56: Und deswegen schalten wir jetzt wieder unsere ganz normalen Stimmen und machen die inhaltlich weiter, würde ich sagen.
00:08:01: Ganz genau.
00:08:01: Jetzt mit sehr viel Selbstkontrolle geht es hier jetzt weiter.
00:08:05: Dann eine Sache,
00:08:06: die...
00:08:07: Ich hier erzählt habe, wo ich mir gar nicht ihrer Witzigkeit sicher war, war diese Bauchtanzgeschichte vorletzten Mal.
00:08:18: Und da habe ich persönlich ganz viele Nachrichten bekommen von Frauen, ausschließlich von Frauen, dass sie sich absolut schlappgelacht haben.
00:08:28: Wo der Mann dann zu seiner Frau sagt, nach dem Bauchtanz, dass das toll gemacht und sie sagt, halt die Fresse, das soll ich, keine Ahnung.
00:08:35: Und da habe ich so viele Nachrichten von Frauen bekommen, die, also da war alles dabei.
00:08:39: Und ich habe mir die Hose gemacht oder ich bin vom Sesse gefallen.
00:08:43: Das muss mir das neue Programm anscheinend.
00:08:45: Ich muss jetzt
00:08:48: immer, muss jetzt immer auf anscheinend und scheinbar hier
00:08:51: reagieren.
00:08:53: Das freut mich sehr.
00:08:54: Ich würde fast vorschlagen, Atze, mit Angetrieben noch aus der großen Freude von unserer letzten Folge.
00:09:00: Ich habe heute auch wieder einen Goldnagetier liegen.
00:09:02: Also das Glitz hat mich schon an.
00:09:04: Das ist Psychologie in rein Form.
00:09:07: Und was ich ja mal besonders spannend finde, es räumt auf.
00:09:10: Ja, was
00:09:11: haben
00:09:11: wir das Thema?
00:09:14: Da wohnt ich, glaube ich, noch in der alten Wohnung.
00:09:15: Da haben wir das Thema schon mal behandelt.
00:09:18: Ja, Marschmellos kamen damals drin vor.
00:09:21: Die Versuchungen der Kinder schwer widerstehen können.
00:09:26: Nimm uns mit, Leon.
00:09:28: Ich glaube, dass heute ganz, ganz viel vielleicht auch in unseren alten Folgen nochmal auf den Prüfstand kommen müsste.
00:09:34: Das ist mittlerweile für mich fast ein bisschen das Schöne, dass wir es jetzt schon so lange machen, dass es Folgen geben kann, wo wir den damaligen Stand der Forschung hatten und jetzt ein paar Jahre später.
00:09:46: Den neuen, den aktuellen und das ist eben auch Wissenschaft.
00:09:48: Gleichzeitig natürlich frustrisch, weil ich dann oft da sitze und denke, Kurs, ich im Studium gelernt habe es noch gar nicht so lange her.
00:09:54: Da muss dann so viel mittlerweile von in die Tonne.
00:09:57: Und wenn ich jetzt hier diese Arbeit mache, dann zu merken, da gibt es auch immer wieder Momente, wo du dann gar nicht so weit zurückspulen musst hier in unseren Folgen oder auch meinem Kopf und sagen musst, oh.
00:10:07: Da hat sich das doch schon vielleicht angebahnt, hat man das übersehen.
00:10:10: Also ich will da auf jeden Fall auch selbst kritisch sein.
00:10:12: Kommt gleich auch noch was zu.
00:10:14: Erst mal aber jetzt rein ins
00:10:15: Thema.
00:10:15: Ja, hinein.
00:10:16: Gestern Abend war ich mit einer guten Freundin und noch zwei Freunden essen.
00:10:21: Altes Gasthaus Leve in Münster.
00:10:23: Und ich war schon richtig satt.
00:10:24: Also ich hatte solche eingebackenen Auberginen, Steaks, vegetarisch auf so einer Tomatensauce mit
00:10:32: vegetarischem Rehmen.
00:10:33: Bei Leve, das ist eine Revolution.
00:10:35: Ja, gab's aber.
00:10:37: Und wie du das kennst, weil die Portionen da echt noch ordentlich sind, zum Glück rollt man quasi raus.
00:10:43: Und dann gab's da dieses rote Rehwischschild.
00:10:45: Und sie sagte, komm, wir holen noch Eis.
00:10:47: Und ich so, nein.
00:10:48: Und ich hab gesagt, nein, weil du kaufst sowas immer.
00:10:51: Und ich muss das dann essen, weißt du?
00:10:54: Die ist so gerten schlank.
00:10:55: Und ich hab da immer dann so mein Punkt, wo ich so dann damit kämpfe, wenn ich dann diese Eispötte dahingestellt krieg, dann weiß ich so.
00:11:02: Sie kauft da dieses Eis und wer hat am Ende davon Die Hälfte von diesem ganzen Pott einfach alleine gegessen, das war ich, der Rest hat nichts gegessen, konnte wieder stehen.
00:11:10: Und ich glaube viele von uns kennen solche Momente, wo man weiß ich nicht, die das Stück Käsekuchen anstarrt und eigentlich denkt, ah, du wolltest doch jetzt mal wieder weniger essen, bald kommen ja die Neujahrsvorsätze.
00:11:23: oder Handy ist für mich zum Beispiel.
00:11:26: Ich habe jetzt mir ein Nokia Zweiundreißigzehn bestellt, bei eBay für dreißig Euro.
00:11:32: sein ganz altes Nokia Handy, nicht die neue Version, sondern wirklich die alte, weil ich einfach so oft Momente habe, wo ich keinen Bock habe, ein Smartphone dabei zu haben, weil diese Versuchung, dieses Ding rauszuholen,
00:11:42: Fotos
00:11:43: zu machen, bei Insta online zu gehen und ja, das ist so hoch, dass ich jetzt dieses alte Nokia hier hab, da kannst du Snake drauf spielen.
00:11:49: Das habe ich dann nochmal kurz gemacht, aber es ist so langweilig im Vergleich zu Smartphones heute, dass man das lässt.
00:11:54: Und ich kann mir diesem Handy in paar Nummern anrufen und angerufen werden, weil einfach eine zweite SIM-Karte drin ist.
00:11:59: Aber ich habe sonst Ruhe von diesen ganzen Versuchungen, die so ein Smartphone mit sich bringt.
00:12:03: Ja, und da ist ja schon die erste große Frage.
00:12:05: Das heißt, die intellektuelle Elite in unserem Land, zu der ich dich auch mal zähle, schafft es bei Ice, bei Handy, nicht Nein zu sagen.
00:12:14: Und da siehst du ihr Land auf Land ab.
00:12:15: Wir haben teilweise erfolgreichste Topmanagerinnen.
00:12:20: die
00:12:21: Milliarden Summen bewegen, die ganze Konzerne auf links krempeln können, effektiver machen, weltweit Vertriebsnetze aufziehen können, you name it.
00:12:31: Auf der anderen Seite kriegen Sie es nicht hin, mal ein vernünftiges Sportprogramm durchzuziehen und weniger zu essen.
00:12:38: Ja.
00:12:39: Oder das Handy der Tasche zu lassen.
00:12:40: Oder
00:12:41: das Handy der Tasche zu lassen.
00:12:42: Oder sonstigen Versuchen zu widerstehen.
00:12:46: Da mal sich abends dann doch nochmal eine Flasche Rotwein wegzuziehen und so weiter.
00:12:50: Und ohne Scheiß, das hat mich ein Leben lang schon interessiert.
00:12:53: Schon als Jugendlich, habe ich gedacht, bei dem früheren Manager von Udo Jürgens, ein Typ, der alles in seinem Leben anscheinend geregelt kriegte und der wurde ematiker.
00:13:04: Und ich habe mir ja wirklich als Jugendlicher schon gedacht, wie kann das sein?
00:13:08: Wie
00:13:08: kann das sein, dass wir anscheinend alle irgendwo diese Achillesphäse haben, dass wir an einigen Sachen, an einigen Stellen nicht nein sagen können?
00:13:18: Ja, da mache ich mir mal kurz eine Notiz zu diesem Thema dicker.
00:13:20: Wäre ich jetzt gerade auch schon mit dem Gärtenschlang und dem Eis so ein bisschen lapidar gesagt.
00:13:26: Da sage ich gleich noch was.
00:13:27: Das ist mir ein ganz wichtiger Punkt, weil da,
00:13:31: ich
00:13:31: bin gerade noch unsicher, triffst du den Kern von dem, was ich heute erzählen möchte?
00:13:35: Oder ist das genau eines dieser Missverständnisse, wo wir drumpft überreden müssen?
00:13:38: Ja, umso besser.
00:13:39: Also, umso besser.
00:13:40: Es geht uns um die große Frage, dass wir alle da sitzen und Momente haben, wo wir Willenskraft brauchen, Durchhalte vermögen, wo wir... Grid ist ja auch so ein Begriff, den vielleicht manche, die sich mit Psychologie beschäftigen, schon mal gehört haben, so einen Drannen bleiben.
00:13:55: Ich bin hart, ich bin stark, ich widerstehe der Versuchung.
00:13:58: Das kennen, glaube ich, ganz viele von uns.
00:14:00: Ob es jetzt Schokolade ist nach dem Handy greifen oder wenn du die Bachelorarbeit schreiben willst, sich dann doch wieder abzulenken mit irgendwas.
00:14:07: Und was ist, wenn ich dir jetzt sage, dass es hier ein großes Missverständnis geben könnte?
00:14:14: Das ganz viel, was wir über Selbstdisziplin, Willenskraft durchhalten, in solchen Momenten widerstehen, dass das vielleicht ein Missverständnis, ein Trugschluss ist und wir da eine völlig falsche Geschichte in der Forschung erzählt bekommen haben.
00:14:29: Das ist mal hier der große, große Startmoment, der dicke Stein, den ich in unsere Bergsehen im Kopf schmeißen möchte und habe erst mal eine Geschichte dazu, die du dann wahrscheinlich kennst, für alle aber nochmal kurz.
00:14:41: Also eines der berühmtesten Experimente zum Thema Willenskraft ist der Marshmallow-Test.
00:14:47: Da hat man in den Sechzigerjahren vierjährige Kinder hingesetzt, in die Kinder ein Marshmallow-Mausespeck, kann man das früher genannt, hingestellt und haben quasi die Wahl.
00:14:56: Also empfinde du ist jetzt sofort diese eine Süßigkeit oder du wartest ein paar Minuten und dann kriegst du ein zweites Marshmallow dazu.
00:15:06: Und wer wirklich möchte, ich habe das ja schon erzählt, die Videoaufnahmen von diesen Tests sind total charmant, weil man sofort merkt, wie viel Kraft.
00:15:14: dass den Kindern abwarten.
00:15:16: Die versuchen so weg zu gucken.
00:15:18: Die stupsen dieses Marshmallow so an, lecken einmal dran, weil sie wissen, dass es irgendwie noch so halb erlaubt und riechen dann an ihren Fingern.
00:15:25: Und wirklich viele scheitern auch bei diesem Versuch.
00:15:29: Die halten nicht durch, die hauen sich den Marshmallow rein und schaffen es also nicht, die Willenskraft zu zeigen, der Versuchen zu widerstehen.
00:15:37: Und ein Teil dieser Kinder... konnten die Forscher in zwanzig Jahre später wieder ausfindig machen und zeigen.
00:15:43: Ja, das
00:15:43: ist interessant.
00:15:44: Wahnsinn.
00:15:45: Ganz
00:15:45: genau.
00:15:45: Ja.
00:15:46: Das ist das Spannende.
00:15:47: Zwanzig Jahre später, die vierigen Kinder sind jetzt erwachsen am Anfang des Lebens, je länger diese Kinder damals auf die Belohnung gewartet hatten, desto besser waren später ihre schulischen Leistungen, ihre Sozialkompetenz, ihre Frustrationstoleranz.
00:16:03: Also die Kernidee war, wer in solchen Momenten in der Situation Willenskraft beweist, widerstehen kann.
00:16:12: Der hat eine Persönlichkeit, die es überlegt, die ist besser.
00:16:16: Und ich erzähle uns heute, warum das nicht so einfach ist, was da ein großes Missverständnis ist und wieso es, glaube ich, sich lohnt, zu verstehen, was wirklich dahintersteckt.
00:16:26: Das
00:16:26: ist elementär, weil man natürlich auch als Eltern daraus was ableiten kann.
00:16:31: Ja.
00:16:32: Und das ist, glaube ich, wichtig.
00:16:33: Weil wenn man davon ausgeht, dass wenn du nur genügend Willenskraft hast, du alles schaffen kannst im Leben, das ist ja eine der Grundaussagen, die wir speziell in der westlichen Welt immer wieder hören, wahrscheinlich sogar in der östlichen, noch öfter, das ich mir recht überlege.
00:16:49: Aber da merkt man schon, wie wichtig dieses Thema ist.
00:16:54: Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich sehe das genauso, wie wichtig es ist.
00:16:58: Ich habe ganz oft so Momente, Weißte ich, ich war jetzt auch im Urlaub und hab gelesen und dann war es manchmal so, dann war ich so richtig in dem Buch drin und versunken und hab das genossen.
00:17:08: Und dann plötzlich war aber wieder doch, ah, jetzt geh ich nochmal nach einem Stück Melone greifen oder dann eben doch wieder das blöde Smartphone rausholen und mal ein Foto vom Meer machen.
00:17:15: Und plötzlich bist du wieder abgelenkt.
00:17:16: Also ich hab so oft in meinem Alltag Momente, wo ich denke, hättest du doch nur mehr... ...Winskraft.
00:17:23: Ja,
00:17:23: aber du, wir sprechen ja hier mit dem Herrn Doktor Leon Winscheidt, der eigentlich alles... mit eins erledigt hat in seinem Leben.
00:17:33: Und jetzt sagst du doch mal so aus deinem persönlichen Erleben heraus.
00:17:40: Du hast wahrscheinlich das auch einfach gerne gemacht.
00:17:42: Du hast gerne gelernt, stimmt's?
00:17:46: Oder musstest du dich ständig richtig überwinden und dir sensationell in den Arsch treten?
00:17:52: Nee, verglichen mit anderen bestimmt nicht, aber es war jetzt trotzdem auch nicht so, das weiß ich noch, ich habe mir für französische LK solche Mindmaps gemacht, wirklich so auf A-Vierseiten Sachen gezeichnet, um mir komplizierte Satzbauten zu merken, von denen ich wusste, wahrscheinlich in den meisten Klausurtexten, die dann da abgefragt wurden.
00:18:11: im Abi, kannst du das benutzen.
00:18:12: Ja.
00:18:13: Und zeigst dann, dass du diese Sprache wirklich gut beherrschst.
00:18:16: Und um mir das zu merken, musste ich viel lernen.
00:18:18: Also es ist keine Frage derselbe für Mathe und für die anderen Sachen.
00:18:24: Und das war jetzt kein Fun.
00:18:27: Das war schon einfache Fleißarbeit.
00:18:30: Aber wenn ich das vergleiche mit Freunden und Freunden von mir, wo ich wirklich sehe, da war es echt zum Teil dann, das war eine richtige Qual.
00:18:37: Und das war es für mich nicht.
00:18:38: Ja.
00:18:39: Ja, aber es...ne, ich würde schon sagen, es gab da Momente, wo ich Willenskraft beweisen musste zu sagen, du machst das jetzt erstmal und dann gehst du ins Freibad.
00:18:48: Ja.
00:18:49: Also eben dann auch mit dem Weitblick, dass du gedacht hast, wenn ich jetzt lerne, kann ich hinterher befreiter vom Dreier springen.
00:18:56: Also das auf jeden Fall.
00:18:58: So dieses preußische Mindset, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, das ist Windscheid.
00:19:04: Also bei uns allen.
00:19:06: Ja.
00:19:06: Ja.
00:19:08: Bei dir, wie war's da?
00:19:11: Es gibt ein paar Neuralgelschipppunkte auch beim Lernen.
00:19:14: Wenn ich eine Eins hatte in der Arbeit oder eine zwei und ich hatte dafür gelernt, was mir nichts wert.
00:19:25: Weil du von dir erwarten würdest, dass du das so können musst, wenn
00:19:27: du?
00:19:28: Ja, und es zieht sich ja weiter.
00:19:31: Das
00:19:31: ist ja jetzt auch noch so.
00:19:34: Carlo, mein Tourmanager, wird ja wahnsinnig, wenn er sieht, wie wenig ich vorbereitet bin, wenn ich abends auf die Bühne gehe.
00:19:39: jetzt mit dem neuen Programm.
00:19:40: Ich glaube, der schläft weniger, als ich zur Zeit.
00:19:45: Und da sind wir natürlich, jetzt wird es zu kompliziert eigentlich, deswegen will ich auch sofort wieder davon weg.
00:19:50: Da geht es natürlich um Kreativität, die bei mir oft auf der Bühne entsteht und ich will mich da nicht beschränken und mit zufertigen Texten herangehen, sondern ich will, dass es auch durch eine gewisse Lust entsteht.
00:20:02: Ist klar, aber ja, es gab Bereiche, da kann ich mich absolut darauf konzentrieren, erstmal die Aufgabe zu erledigen.
00:20:12: und später den Erfolg davon zu tragen.
00:20:15: Aber auch deine Archivisferse ist ja auch meine.
00:20:19: Wenn Backstage da Ferrero Rocher liegt oder Linda Kugeln, dann esse ich die auch.
00:20:26: Ich weiß, das ist langfristig nicht gut für mich.
00:20:31: Da meine ich, dass doch jeder so sein Thema hat, wo er nichts Nein sagen kann, oder?
00:20:38: Wahrscheinlich.
00:20:39: Und an einigen Stellen fällt es einem viel, viel leichter.
00:20:44: Und an anderen Stellen, man muss das glaube ich bei jedem nur lang genug suchen.
00:20:47: Und das man sagt, ja, da ist sie die Schwäche.
00:20:53: Es ist auf jeden Fall ein super Riesending und es ist auch... eins, was uns permanent beschäftigt.
00:20:59: Es gab eine Studie mit zweihundert fünf Erwachsenen, ist schon was her, die haben so eine Art Pieper getragen, der dann irgendwie so ein Signal gibt.
00:21:05: Experience Sampling, nennen wir das, also es wird quasi deine Erfahrung abgefragt.
00:21:11: Und der piept dann irgendwie eine Woche lang, haben die den getragen und dann sollen die so jeweils in dem Moment berichten, was sie gerade so für Wünsche haben.
00:21:20: Und da zeigt sich wirklich, es gibt die ganze Zeit so bestimmte Wünsche.
00:21:24: Ich hätte jetzt Lust auf dieses Stück Schokolade oder ich würde jetzt lieber ins Freibad, als hier am Schreibtisch zu sitzen.
00:21:30: Und die Forscher sagen, also selbst wenn man es konservativ schätzt, haben sie aus ihren Daten abgelesen, dass diese Menschen wirklich ungefähr die Hälfte der Zeit, in der sie wach sind, solche Wunschmomente haben.
00:21:41: Jetzt hätte ich gern das oder jetzt hätte ich gern das.
00:21:44: Und ungefähr siebenundvierzig Prozent dieser Momente sind so Konflikte.
00:21:49: Nach dem Motto, ich sollte jetzt eigentlich lernen, aber ich würde so gern ins Freibad.
00:21:53: Also das ist wirklich ein Riesending.
00:21:55: Und das ist auch nichts Neues.
00:21:56: Platon der große Philosoph.
00:21:58: Vor über zweitausend Jahren hatte er schon im Dialog mit, für Fethrus, also einer seiner Arbeiten, ein Bild, was ich ganz schön fand.
00:22:09: Und zwar sagte der... Die Seele ist eine dreigeteilte Einheit.
00:22:14: Da ist einmal der Wagenlenker und dann zwei widerspenstige Pferde, die der kontrollieren muss.
00:22:22: Und der Wagenlenker, das ist dann quasi der rationale Teil der Seele.
00:22:26: So ist eine Interpretation des Ganzen.
00:22:28: Und die beiden Pferde, das sind dann so zwei Kräfte, ne?
00:22:30: Das eine wäre dann so das Ehrvolle und das Röge und das andere ist dann schlicht Appetit, Lust, blinde Emotion.
00:22:37: Das will jetzt sofort die Linderkugel sich reinknallen.
00:22:43: Und das fand ich eigentlich ein ganz schönes Bild, weil ich das oft in meinem Kopf auch so genau wie du sagst, da liegt die Linderkugel und du denkst, ich wollt doch weniger.
00:22:50: oder der Eispott gestern Abend, ich wollt doch nicht mehr.
00:22:52: Und ich hab's ja auch gesagt, jetzt steht er aber hier und patzt die Hälfte weg.
00:22:56: und dann gibt's natürlich in meinem Kopf noch dieses andere Pferd, nur das mehr so ein verkümmertes Pony, dass dann sagt, Junge, du wolltest da weniger Eis essen.
00:23:03: Das verkümmerte Pony, ja.
00:23:05: Schöner Buchtil.
00:23:06: Dann fühlt man sich doch wirklich wie dieser Wagenlenker.
00:23:10: Oder nicht?
00:23:11: Ja, total.
00:23:12: Ich finde das Bild sehr schön.
00:23:13: Deswegen, das verkümmerte Pony, das soll es so, also Buchtil, wenn ich es mal im Betrag zähne.
00:23:20: Ja, gefällt mir gut, weil oft gewinnt ja dieses Wildpferd.
00:23:26: Und irgendwie haben wir auch eine Lust daran.
00:23:28: Und da muss ja auch irgendwas stecken, dass da eine gewisse Lust entsteht.
00:23:33: Ist das
00:23:33: so?
00:23:33: Also, finde ich, ein sehr, sehr spannender Punkt dachte ich eben auch, als du es mit der Kreativität gesagt hast.
00:23:38: Ich fand das gar nicht so weit weg von unserem Thema.
00:23:41: Ich habe manchmal das Gefühl, wenn man das schafft, diesem wilden Pferd dann da im Kopf das Bock hat auf die Linderkugel, wenn man dem so ein bisschen nachgibt, das können auch sehr schöne Momente sein.
00:23:54: Ja, wenn man für sich selber, ich glaube, es ist ein Gefühl, dass, wenn man für sich selber das Gefühl hat, es ist einigermaßen ausgeglichen, dass der liebe Teufel und der böse Teufel, der Engel und der Teufel sozusagen auf der Schulter, da kann ich jetzt nur für mich sprechen.
00:24:11: Wenn ich so das Gefühl habe, es ist ausgeglichen.
00:24:14: Wenn ich abends da die ganze Packung Ich schaff es aber am Morgen im Hotel aus dem Bett zu springen und sofort joggen zu gehen.
00:24:24: Dann fühle ich es schon wieder so ausgeglichen.
00:24:29: So hängt das schon zusammen.
00:24:30: Deswegen gefällt mir das Bild so gut.
00:24:34: Bist dann vielleicht einer der sich da grundsätzlich ganz gut im Griff hat.
00:24:38: und die Forschung, gehen wir jetzt mal wieder rein in die Psychologie.
00:24:42: Die sagt mit Zichtstudien, haben ja eben schon den Marshmallow-Test gehört, Kinder, die dann diesen Marshmallow da nicht essen, das werden später die, die weniger Probleme haben.
00:24:51: Oder gab noch andere Untersuchungen, Kinder, die von ihren Eltern und von den Lehrern und Lehrern als besonders selbst kontrolliert bezeichnet werden.
00:25:01: Den geht es später besser, wenn die vierzig Jahre alt sind.
00:25:04: Studierende, die gritty sind, so ist hier das Wort grittis von einer Forscherin, die dieses Konzept in die Psychologie gebracht hat, wo es eben darum geht.
00:25:12: Ich halte durch, ich bleibe dran, ich ziehe das jetzt durch und lasse mich nicht ablenken von dem Wildpferd der Kopf.
00:25:18: Die sind dann später bei so einer Militärakademie schneller durch, also erfolgreicher.
00:25:24: Also du findest ganz, ganz viel Forschung, die so zeigt Menschen, die gewissenhaft selbst kontrolliert auftreten, die führen die erfüllenderen Leben.
00:25:33: Und damit ist dann erstmal die Botschaft, ganz klar gewesen der Psychologie, Leute um Gottes Willen, wenn doch die Selbstkontrollierten hier so happy sind, wenn die so viel mehr Erfolg haben, wenn das so was Tolles ist, dann müssen wir doch gucken, wie wir den armen anderen da draußen, die auf dem Wild fährt schon längst.
00:25:49: durchgebrannt sind, wie wir die auch wieder zurück an den Schreibtisch kriegen, um für das Abitur zu lernen, wie wir es schaffen, dass die das Eis wegstellen können.
00:25:57: Also wir müssen denen Willpower, so heißt das hier mal in der Forschung, Self-Control, wir müssen denen Willenskraft und Selbstkontrolle beibringen.
00:26:06: Ja, und da geht glaube ich bei uns allen so ein bisschen die Warnlampe an.
00:26:10: dass wir denken, okay, wenn es jetzt darum geht, ein gutes Leben zu führen, warum haben dann so viele Menschen, die jeder von uns kennt, die ausschließlich nach dem Lustprinzip durchs Leben schreiten, so viel Spaß und Lebensfreude?
00:26:24: Und die Kontrollierten sagen dann doch eher, ich wünschte, ich könnte mich auch mal so gehen lassen.
00:26:30: Ja.
00:26:31: Ja, wobei, also da muss man ein bisschen aufpassen.
00:26:33: wieder Thema Wissenschaft.
00:26:35: Natürlich kennen wir alle so eine Person, aber wenn man sich jetzt die Forschung anguckt, sagt die erst mal mit großen Daten setzen.
00:26:42: Im Schnitt, die die Selbstkontrolle da zeigen, gehen besser durchs Leben.
00:26:48: Das heißt nicht, dass es da welche geben kann, die komplett ohne Selbstkontrolle total happy sind.
00:26:52: Das wäre dann aber ja die Ausnahme.
00:26:53: Ich wollte jetzt gerade mal so ein bisschen diese diese Message aufbauen.
00:26:57: Das ist in der Psychologie und ich glaube in vielen Köpfen in meinem auf jeden Fall Lange schon diese Botschaft gibt, Boah, Selbstkontrolle ist total geil.
00:27:06: Das ist super.
00:27:07: Wenn du das schaffst in deinem Kopf zu sagen, ich bin hier der Wagenlenker und das Wilde fährt, das kann da zappeln.
00:27:12: Ich gehe mit dem halbgaren Pony weg vom Eis.
00:27:15: Ja,
00:27:15: aber es gibt ja anscheinend auch einen zu viel.
00:27:18: Und das ist es ja.
00:27:19: Und dann kennt es doch, wenn man über Freunde spricht und da gesagt wird, er ist immer so kontrolliert.
00:27:26: Der soll mal einmal loslassen.
00:27:28: Das war ja ein Thema, was wir ja ja schon oft behandelt haben.
00:27:31: Und ich will ja nur mal sagen, an der Stelle wird doch klar, dass, wenn wir von dem Marshmallow-Test kommen und den daraus resultierenden, späteren, glücklichen oder vielleicht sogar kontrollierteren Leben, dass da irgendwas anders sein muss.
00:27:50: Also, ich habe gleich noch eine Auflösung zu diesem Marschmentfest.
00:27:53: Da ist nämlich alles sehr viel anders, als man erst mal gedacht hat.
00:27:56: Und vielleicht hast du einen Punkt, aber wenn ich jetzt bewusst entscheide, hey, lass mal gehen.
00:28:02: Heute setze ich mich auf dieses Wildpferd und hau mir das Eis rein und gehe zu der Party und schlage über die Strenge.
00:28:08: Dann ist das ja vielleicht eine Form von Selbstkontrolle.
00:28:10: Ich habe das so entschieden.
00:28:11: Und wenn ich es dann auf Videos beschrieben habe, am nächsten Morgen schaffe, jetzt John zu gehen, dann wäre das für mich eigentlich das perfekte Beispiel für Border.
00:28:18: Richtig, der ist es richtig hier.
00:28:19: Der Wagenlenker im Kopf.
00:28:22: Der hat es ja voll im Griff.
00:28:23: Weißt du, ich meine?
00:28:23: Ja, ja.
00:28:25: Also vielleicht ist es gar nicht so ein Widerspruch.
00:28:27: Naja, wenn ich bei Instagram sehe, dass du irgendwo ungeplant nach der Show oder wo auch immer versackt bist, dann denke ich auch über Acht Leon.
00:28:36: Super.
00:28:40: Nicht so kontrollierend heute.
00:28:41: Ja, den freue ich mich auch oft, wenn das, wenn das... Klappt.
00:28:46: Am elften, elften jetzt zum Beispiel, gerade letzte Woche war das
00:28:49: so.
00:28:50: Wir gehen noch einmal weiter.
00:28:52: Ich musste jetzt einen Professor vorstellen, der ganz lange mit in dieses Horn geblasen hat und gesagt hat, ja, Selbstkontrolle und wir müssen das den Menschen beibringen und der dazu Paper veröffentlicht hat und Ted Talks gehalten hat und Bücher und sagt, da war ich ja nicht alleine mit.
00:29:07: Das haben ganz viele gemacht und du siehst ja auch heute so viel.
00:29:12: Willensstärke, TikTok Reels, wo es darum geht, konzentrier dich und bleib bei deinem Thema und so weiter.
00:29:18: Und sagt, Leute, ich lag falsch.
00:29:22: Ach, ja.
00:29:24: Und das hat einen sehr spannenden
00:29:26: Punkt.
00:29:26: Was hat das ausgelöst?
00:29:28: Sowas freut mich, sowas freut mich.
00:29:30: Für mich ist eigentlich der Moment, wo ich merke, ich lag falsch, der mit der größten Erkenntnis.
00:29:37: Wenn du es nicht checkst, ändert sich eh nichts.
00:29:39: Aber wenn du es checkst und dann noch checkst, ich lag falsch, dann hast du ja scheinbar das neue Verstanden.
00:29:44: Und das ist etwas, was ich mir eigentlich viel mehr wünschen würde.
00:29:46: Und er schreibt auf seinem Blog, I was wrong.
00:29:50: Und das ist ein weltberühmter Psychologie-Professor.
00:29:53: Also hoch angesehen, viel veröffentlicht.
00:29:55: Superstar.
00:29:57: Und jetzt schreibt er sowas.
00:29:58: Und das eigentlich für mich immer der Moment, wo ich denke, Gut so, weil Wissenschaft entwickelt sich weiter und vielleicht war das keine böse Absicht, aber vielleicht hast du da früher Ergebnisse überinterpretiert, bis zu sehr in eine Richtung gegangen.
00:30:10: und jetzt sagst du uns doch, Moment mal, wir haben hier was falsch verstanden und räumst auf und versuchst die Forschung weiterzubringen.
00:30:17: Das finde ich großartig.
00:30:19: Also finde ich erstmal genau das, was wir brauchen.
00:30:21: Ja, da hat er außer deiner Seele gesprochen, so siehst du auch Wissenschaft.
00:30:27: Also das neue Erkenntnisse, fünf Jahre später ist man vielleicht auf einem ganz anderen Stand.
00:30:34: Das ist doch das, was du hier auch immer sagst.
00:30:37: Genau.
00:30:37: Und das entwickelt sich ja nur weiter, wenn du dann auch große Namen hast, die bereit sind zu sagen, okay, dann zeig mir doch die neuen Daten.
00:30:44: Wir gehen das zusammen durch.
00:30:45: Oh, das widerlegt meine Theorie.
00:30:47: Das widerlegt, wo ich hier Jahre für mich stark gemacht habe, wo ich Bücher zugemacht habe, Podcast, Ted Talks.
00:30:54: Ich update das.
00:30:55: Ja.
00:30:55: Und jetzt geht es weiter.
00:30:57: Das finde ich doch das, worum es geht.
00:30:59: Also der hat jedenfalls eine Arbeit rausgebracht, eine Übersichtsarbeit mit einem Kollegen zusammen, die es gerade vor kurzem erschien.
00:31:05: Und da will ich jetzt mal mit dir, mit dir reingehen.
00:31:08: Wir haben, das müssen wir jetzt einmal kurz verstehen, in der Psychologie bestimmte Eigenschaften, die Personen haben.
00:31:15: Das nennen wir Trade.
00:31:18: Also Trades sind sowas wie bist du jemand, der eher exorbitiert ist oder nicht so sehr.
00:31:24: Bist du jemand, der besonders so offen ist für neue Erfahrungen oder der Lust darauf hat sich mit anderen Menschen zu unterhalten?
00:31:34: Das wären alles Trades, die du hast.
00:31:36: Das sind relativ stabile Eigenschaften deiner Person.
00:31:41: Und jetzt... Gibt es also diesen Trade Self-Control?
00:31:45: Es gibt diese Eigenschaft, Selbstkontrolle zu haben, Willensstärke.
00:31:48: Wie bei den Marshmallow-Kindern hätte man ja denken können, guck mal, die, die jetzt es schaffen, nicht nach diesem Marshmallow zu greifen.
00:31:54: Wenn die zwanzig Jahre später jetzt so viel erfolgreicher sind, na, dann ist das doch ein gutes Zeichen dafür gewesen, wenn die nicht nach dieser Süßigkeit greifen, dass die den Trade Selbstkontrolle haben.
00:32:07: Die haben sich im Griff.
00:32:08: Das ist ein Teil von ihrer Persönlichkeit, das ist eine Eigenschaft von denen.
00:32:11: Ja,
00:32:11: eine Eigenschaft, also ein Trade.
00:32:13: Ja, verstanden.
00:32:15: Genau.
00:32:16: Und jetzt, der zweite Punkt, nach dem wir Trade verstanden haben, ist State.
00:32:19: State ist mehr so eine Art Zustand.
00:32:22: In einem Moment schaffe ich es, da Selbstkontrolle zu zeigen.
00:32:26: Genau.
00:32:26: Ist gerade mein Status, wo ich lasse die Süßigkeit liegen?
00:32:29: Ja oder nein?
00:32:30: Und natürlich gibt es da Zusammenhänge.
00:32:32: Wenn ich vielleicht grundsätzlich jemand bin, der eher sagt, ich bin total offen für neue Erfahrungen und dann kommt eine Situation, die ist besonders und mir unbekannt und das habe ich so noch nie erlebt, dann ist ja vielleicht die Wahrscheinlichkeit, dass ich in dem Moment State, also Zustand, auch eher sowas zeigen würde, wie, boah, ich hab jetzt Lust, das zu entdecken und die Tür aufzumachen und zu erfahren, was dahinter ist.
00:32:54: Ist vielleicht höher.
00:32:55: Aber trotzdem sind das zwei paar Schuhe.
00:32:57: Weil selbst jemand, der total auf so einer Eigenschaftsebene ruhig und gelassen ist, könnte ja in einem Moment, wo er total fertig gemacht wird und provoziert wird und noch und noch und noch einen drauf kriegt, plötzlich State, also Zustand, aggressiv werden.
00:33:12: Weißt du, ich meine?
00:33:13: Ja, okay.
00:33:14: Ja, okay.
00:33:15: Das ist ja den anderen Zustand.
00:33:17: in einen anderen Zustand wechselt, ja.
00:33:21: Ganz genau.
00:33:22: Und im Prinzip war jetzt lange die Annahme, dass Menschen, die diesen Trade Self-Control haben, die die Eigenschaft haben, sich zu kontrollieren, die die Kutscher sind, die da beide Pferde voll im Griff haben, dass die das können, weil die in Momenten, wo eine Herausforderung da ist, diesen Zustand des State Self-Control zeigen.
00:33:46: Weißt du, ich meine?
00:33:47: Also
00:33:48: du bist grundsätzlich von deiner Persönlichkeit so, dass du dich im Griff hast und Selbstkontrolle im Griff hast.
00:33:53: und jetzt kommt die kleine Herausforderung, wie gehe ich jetzt zum Sport oder hau ich mich auf die Couch und baller mir so einen kompletten Port Cookie Dough Ben & Jerry's rein.
00:34:00: Lese ich jetzt in Ruhe das Buch oder greif ich doch wieder nach meinem Handy und scroll mal kurz durch Instagram.
00:34:06: Also diese Einzelmomente wurden quasi herangezogen für, ah okay, das Kind kann gut dem Marshmallow widerstehen.
00:34:12: Das heißt, das muss von der Persönlichkeit her jemand sein, der Selbstkontrolle hat.
00:34:17: Das wurde fast schon gleich gesetzt.
00:34:20: Und jetzt kommt es, obwohl das ja erstmal verführerisch scheint, zu sagen, jo, passt doch, sagt jetzt dieser Professor, drei große Probleme gibt's mit dieser Idee, die er selber lange vertreten hat.
00:34:31: Und das ist für mich auch noch ein Punkt, der wichtig ist.
00:34:34: Natürlich gibt's in der Forschung immer... unterschiedliche Meinungen und unterschiedliche Auslegungen von Daten setzen.
00:34:40: Aber wenn jemand selber von sich sagt, guck mal Leute, ich habe so lange dafür gekämpft und ich war einer der großen Befürworter dieser Theorie und jetzt habe ich erkannt, dass es vielleicht doch auch ein bisschen anders sein könnte, dann finde ich das Argument ja auch nochmal, das stärkt das ja.
00:34:57: Wenn man diese Selbstkritik zeigt, hätte ihr eigentlich keinen, auf den ersten Blick, kein Interesse daran, jetzt seine eigene Arbeit in die Tonne zu hauen.
00:35:04: Aber der tritt zumindest in seinen Blocks und Beiträgen sehr selbstkritisch auf.
00:35:08: Das kann natürlich auch eine Masche sein, will ich mir jetzt aber nicht unterstellen.
00:35:10: Der sagt drei große Probleme.
00:35:13: Erstens, das fand ich total interessant.
00:35:17: Menschen, die von ihrer Persönlichkeit mehr Selbstkontrolle haben,
00:35:20: Trade,
00:35:21: die zeigen nicht mehr Selbstkontrolle.
00:35:26: in diesen alltäglichen Situation.
00:35:28: Ja, ja.
00:35:30: Sondern im Gegenteil, die haben das sogar weniger.
00:35:34: Ach!
00:35:35: Jetzt denken wir noch mal kurz ein paar Schritte zurück.
00:35:37: Wir haben gesagt, boah, es ist super cool, wenn deine Persönlichkeit kontrolliert ist, wenn du dich im Griff hast.
00:35:40: Es hat viele Vorteile.
00:35:41: Das bleibt auch erst mal bestehen.
00:35:43: Was machen wir also mit denen, die eher so auf dem Wildpferd durchs Leben reiten und nie das Eis stehen lassen können und nie zum Sport gehen, weil sie überhaupt keine Selbstkontrolle haben und immer das Handy in die Hand nehmen und nicht für die Schule lernen?
00:35:54: Was machen wir mit denen, bei denen müssen wir doch beibringen, wie schaffst du es, den Marshmallow liegen zu lassen?
00:35:59: Wie schaffst du es jetzt, die Sportchuhe anzuziehen und joggen zu gehen, statt dich auf die Couch zu hauen?
00:36:03: Wie schaffst du es für die Klausur zu lernen, statt mit deinen Freunden ins Freibad zu rennen?
00:36:09: Und hier zeigt sich jetzt moment mal die Leute, die wirklich Selbstkontrolle eher in ihrer Persönlichkeit haben, die scheinen etwas zu machen, wodurch die im Alltag gar nicht so sehr in solche Momente kommen.
00:36:20: Jetzt wird super interessant, ja.
00:36:22: Alle nochmal besonders die Ohren gespitzt.
00:36:25: Genau.
00:36:26: Er sagt jetzt, hey, wir haben also Untersuchungen, die zeigen Leute, die viel Selbstkontrolle in ihrer Persönlichkeit haben, die kommen gar nicht so oft in die Momente, wo ich dann widerstehen muss.
00:36:38: Und ein Grund ist eben, dass diese Leute vielleicht viel planvoller durch ihr Leben gehen.
00:36:43: Direkt schon wissen, ja, ich muss jetzt heute...
00:36:45: Also so lapidar gesprochen, die schlittern nicht rein in die Situation.
00:36:50: Genau, die würden vielleicht, sagen wir mal, Klein Leon geht nach Hause mit seinem besten Freund Klein, ich weiß nicht, Jonas, beide mit dem Schulrucksack auf.
00:36:59: Und dann kommt der kleine dritte Freund Paul angerufen und der sagt, hey Jungs, habt ihr Bock jetzt mit ins Freibad zu kommen?
00:37:04: Und Klein Leon weiß schon nicht, ich muss nach Hause lernen.
00:37:07: Und wird jetzt vielleicht irgendwas tun, um gar nicht erst... in diese Situation zu kommen, dass die Versuchung größer wird, sondern wird sagen, ich muss jetzt lernen.
00:37:14: Der andere Junge sagt vielleicht, ja, boah, ja, Freibad, ja, erzähl mal, ne.
00:37:18: Und plötzlich kommst du so unsere Versuchung rein, wo der eine vielleicht vorher abgebogen ist und der andere sagt, ich schlitter da mehr rein.
00:37:25: Ja, absolut.
00:37:25: Das war ihr
00:37:26: erster Punkt, dass man mal sagt, es ist nicht dieses, du hast in dem Moment immer die Kontrolle, sondern scheinbar treffen Menschen mit viel Selbstkontrolle einfach selten auf solche Momente.
00:37:35: Ja,
00:37:35: und du triffst vielleicht Entscheidungen, die dich nicht in so einen Zustand bringen.
00:37:41: Ja, gefällt mir gut.
00:37:41: Da sind wir wieder bei uns beiden backstage.
00:37:43: Wenn wir jetzt der Produktion sagen, bitte, also jetzt wirklich restriktiv, keine Süßigkeiten backstage.
00:37:53: Das scheint echt ein Thema bei dir zu sagen.
00:37:54: Ja,
00:37:54: ist absolut.
00:37:56: Das verbindet uns auch.
00:37:57: Verstehe ich auch gut.
00:37:59: Und wenn da nichts ist und da stehen nur Möhren, ein bisschen Humus, dann Kohlrabi und Kohlrabis, dann ist ja, aber das ist doch genau der Punkt.
00:38:11: Ich weiß, ich bringe mich nicht in so eine Situation und über meine zum Teil vorhandene Selbstkontrolle sage ich, wir vermeiden die Situation, also muss ich mich da auch gar nicht mehr kontrollieren.
00:38:24: Ja, genau.
00:38:25: Hundert Prozent.
00:38:26: Und ich habe jetzt also für mich das Beispiel Schule und Lernen.
00:38:28: Da weiß ich einfach, da habe ich viel Selbstkontrolle.
00:38:30: Aber genau, was du gerade ansprichst, Eis und Süßigkeiten, da fällt mir das total schwer.
00:38:34: Und deswegen war zum Beispiel für mich das so ein schönes Beispiel mit dem Eis.
00:38:38: Ich habe zu dieser Freundin gesagt, du weißt, wenn du das kaufst, ich werde das essen.
00:38:42: Ja.
00:38:43: Ich muss es quasi schaffen, dass dieses Eis gar nicht erst bei mir zu Hause ist.
00:38:47: Weißt du, ich meine?
00:38:48: Und dann habe ich auch nicht diesen Moment, wo ich wieder stehen müsste.
00:38:51: Dann habe ich quasi wirklich Selbstkontrolle auf der langen Sicht gezeigt, weil ich so einen Moment vermieden habe.
00:38:58: Ja, wenn du essen gehst und du hast einen guten Kellner, Kellnerin.
00:39:04: Und dann geht's ans DCR, da könnte man fast eine Nummer auch schon wieder drüber machen.
00:39:09: Die guten Mitarbeitenden haben ja alle ein paar Tricks drauf.
00:39:14: Die sagen, ja, die Kalorien für dieses Jahr zu spät, das setzt nicht mehr an.
00:39:20: Oder eine kleine Sünde muss sein, damit morgen der Dach wieder neu beginnt.
00:39:24: Da gibt's ja tausend Sprüche, was Süßes hinten dran.
00:39:28: die Götter beruhigen, Neptun besämpftigen.
00:39:33: Habt ihr doch einen süßen Zahn?
00:39:34: Süßer Zahn.
00:39:36: Da läuft mir immer schon das Wasser im Mund zusammen.
00:39:38: und dann musst du sagen, mein Vater ist Tiramisu wieder weg.
00:39:42: Das ist eher ein Tiramisu, würde ich auch auf einsetzen.
00:39:44: Wenn mir das der Italiener richtig anbietet, dann gibt es einfach überhaupt keine Frage.
00:39:53: Deshalb von vornherein schon sagen Leute, Das wird ja heute nix.
00:39:58: Also solltest du mir nachtisch anbieten, wenn ich dich grausam hinrichten.
00:40:03: Ja.
00:40:05: So, und die erste Idee ist jetzt also die Leute, die als Eigenschaft Selbstkontrolle haben, die unterscheiden sich vielleicht von denen, die das weniger haben, darin, dass sie solche Situationen grundsätzlich weniger in ihr leben lassen.
00:40:19: Und nicht, dass sie in dem Moment an State-Self-Control so viel besser sind und sagen, ich könnte jeden Marshmallow wegschieben.
00:40:25: Nein, sie ... Eine Erklärung, das muss man immer dazu sagen, man weiß das also nicht genau, aber eine Erklärung könnte sein, dass sie grundsätzlich ihr Leben so planen, dass sie weniger solcher Momente haben.
00:40:35: Und damit käme es gar nicht so sehr darauf an, irgendwem, der zu wenig Selbstkontrolle hat, jetzt beizubringen, welche fünf Techniken kannst du anwenden, wenn der Marshmallow liegt, um den zu vermeiden, sondern es käme eher darauf an, grundsätzlicher zu fragen, wie würdest du diesen Marshmallow vielleicht gar nicht mehr begegnen?
00:40:50: Ja, also ganz brachial gesprochen.
00:40:53: Du könntest mich jetzt gleich in den Natten packen mental und mich zurechtschütteln.
00:40:59: Aber da kommen wir schon in den Suchtbereich.
00:41:01: Ich sage das unter Vorbehalt.
00:41:04: Also Leute, schreib mir auch nicht in der Sache.
00:41:06: Ich weiß, dass dieser Vergleich total hinkt.
00:41:08: Aber wenn du jemanden aus einer Sucht rausholen willst, Kokain, Heroin oder die schlimmste aller drohenden Alkohol, Dann versuchst du denjenigen nicht wieder in dies oder versuchst du den oder diejenige aus dem Umfeld rauszuholen.
00:41:28: Dass wir so von sehr vielen Suchtberatern hören, dass es heißt, du musst das Umfeld ändern.
00:41:33: Und das ist ja genau das jetzt erweitert.
00:41:36: Es geht jetzt um Süchte, aber erweitert, was du eben gesagt hast.
00:41:40: Du hast einmal deine Eigenschaft, vielleicht der Selbstkontrolle.
00:41:45: Und du bringst dich aber nicht in den Zustand in den State, dass du vielleicht noch mal in dieses Umfeld kommst.
00:41:51: Und das gilt sicher speziell fürs Nein sagen bei, ja auch bei Alkohol.
00:41:59: Wenn du irgendwo bist, wo dein Umfeld nicht trinkt, wird es dir viel, viel leichter fallen, dich daran zu halten, selbst wenn du vielleicht nicht süchtig warst, aber du jetzt mal insgesamt weniger trinken möchtest.
00:42:12: Dann halte ich daraus.
00:42:13: Dann geht er nicht hin.
00:42:17: Ich weiß es nicht.
00:42:17: Ich
00:42:18: war einfach gesagt
00:42:19: wie mit
00:42:19: dem Eis.
00:42:19: Das
00:42:20: habe ich auch so angekündigt.
00:42:21: Aber um noch mal dieses Glas zu machen, wenn du es kontrollieren willst, begibst du dich erst gar nicht dahin.
00:42:31: Vor allem, und das kommt jetzt zu einem zweiten Punkt, warum diese ganze Geschichte vielleicht etwas anders erzählt werden müsste, laut Michael Inslig, dem Professor, der zweite große Punkt ist, dass er sagt, wenn wir es dann schaffen, in diesen Momenten die Selbstkontrolle zu zeigen.
00:42:44: Aber nur in diesen Momenten heißt das noch lange nicht, dass das irgendwie langfristig was macht.
00:42:50: Er bringt dann Beispiele von einer Studie, wo man Leute, wo es Leute geschafft haben, dem kalorienreichen Dessert zu widerstehen, was uns beiden sehr schwer verhalten würde.
00:43:04: Wenn man die darauf quasi, wenn die da, wenn die wissen, versuch das mal bitte, dann schaffen es manche, tatsächlich zu sagen, nein, das Therémusus steht hier vor mir, aber ich schieb das weg, ich lass das sein.
00:43:13: So, das kann funktionieren.
00:43:15: Es kann auch funktionieren, dass wenn ich Strategien habe, um so in dem Moment der Versuchung zu widerstehen, dass das auch klappt, gibt es auch Belege für.
00:43:22: Und es gibt auch Interventionen, die mir dabei helfen sollen, kann man sie jetzt an welche Trainings vorstellen oder vielleicht Gefühlslenkungsstrategien, alles Mögliche.
00:43:32: dass die auch erfolgreich sind, zumindest für eine gewisse Zeit.
00:43:36: Aber ob das jetzt nachhaltig funktionieren würde, da sagt Inslig, da sieht er die Forschung eigentlich eher anders und sagt, boah, das scheint ihm wirklich eher so eine Art Strohfeuer zu sein für diesen kurzen Moment.
00:43:49: Ja, es kommt ja immer darauf an und das ist ja dann wahrscheinlich auch dein Mindset.
00:43:54: Wie wichtig ist dir das?
00:43:57: Welche Priorität hat das in deinem Leben?
00:44:00: Wenn jetzt deine oberste Priorität gar nicht die Wissenschaftskommunikation wäre, sondern dein Sixpack.
00:44:06: Das wäre bei dir auf eins.
00:44:07: Würdest du ja wahrscheinlich, wenn du all das, was du für deinen jetzigen Beruf machst, dafür tun würdest, hättest du ja vielleicht so ein Sixpack.
00:44:17: Ja.
00:44:18: Ja,
00:44:19: weiß ich nicht.
00:44:19: Aber... Ich weiß, was du meinst.
00:44:22: Also, das finde ich auch einen ganz wichtigen Punkt.
00:44:24: In dem Moment, wo ich mir vornehme, ich lass das jetzt mit dem Rauchen sein, ich greife jetzt nicht mehr zu den Süßigkeiten, weil ich will mein Gewicht reduzieren.
00:44:32: Ich mache jetzt mehr Sport.
00:44:33: All diese Sachen, da sagt er, Jo, das kann kurzfristig funktionieren, aber wir haben doch so oft schon gesehen, Jojo-Effekt bei einer Diät.
00:44:40: Ja, aber darum folgt ich ja ab.
00:44:41: Alle rennen im Januar.
00:44:42: Genau, das meine ich.
00:44:42: Deswegen beschreibe ich gerade, du sagst genau das, was der Professor sagt.
00:44:45: Alle rennen im Januar ins Fitnessstudio, aber zwei Monate später ist da wieder leer.
00:44:50: Er sagt halt, Leute, das ist total toll und schön, wenn ihr euch da überlegt, was für kleine Strategien habe ich, um jetzt mal kurz der Versuchung zu widerstehen.
00:44:57: Aber ob das langfristig was bringt, da spricht erst mal einiges gegen.
00:45:00: Und dann kommst du und sagst, hey, was ist eigentlich wichtig?
00:45:04: Was ist eigentlich dein Wert?
00:45:05: Genau, was ist dein Wert?
00:45:07: Das ist es.
00:45:08: Und du könntest ja... In der Silvesternacht, wenn dir einer deiner Freundin oder eine Freundin ins Ohr flüstert, so, dieses Jahr wird alles anders und dieses Jahr werde ich das Ziel erreichen.
00:45:21: Wir werden zehn Kilo abnehmen.
00:45:22: Ich werde die hundert Meter in unter elf Sekunden laufen und dann guckst du, stell mir vor, machst einen Schritt zurück, guckst ihn oder sie an und sagst, packst du eh nicht.
00:45:35: Und meistens weiß man es dann ja auch schon.
00:45:38: Ja.
00:45:39: Ja, aber weil es vielleicht nicht wirklich dein Wert ist.
00:45:41: Ja eben.
00:45:41: Um eine oberflächlichere... Welche Stellenwert hat
00:45:44: das in deinem Leben?
00:45:45: Ja, da geht es ja vielleicht kurz um Impulskontrolle.
00:45:48: Ja, ich habe das jetzt hier im Griff.
00:45:49: Ich greife nicht nach dem Marschmuller, sondern ich ziehe die Sportschuhe an.
00:45:51: Aber eigentlich, größer gedacht, ist sie das gar nicht so wichtig, mehr laufen
00:45:57: zu werden.
00:45:57: Das wäre auch ganz schön.
00:45:58: Einmal kurz.
00:45:59: Zu,
00:45:59: ist
00:45:59: mir
00:46:01: jetzt das Allerwichtigste in meinem Leben.
00:46:03: Ja.
00:46:05: Und wäre auch ganz schön, ist ja eine kleine Motivation nur.
00:46:09: Ich hole gerade mein Handy raus, über das wir telefonieren.
00:46:11: Das habe ich immer hinter meinem Rücken, damit keine Funkgeräusche ins Mikrofon kommen.
00:46:14: Ich hoffe, das passiert jetzt auch nicht.
00:46:16: Weil was zu angeschworen ist, sehr witzig.
00:46:19: Carla, gute Freunde von mir, hat mir bei unserer letzten Silvesterparty einen Glückskeks gegeben, also beziehungsweise nur den Zettelchen.
00:46:26: Den Zettel hat er drin, den sie hat in den Glücksklicks schon gegessen und meinte, Leon, das ist hier für dich passend.
00:46:31: Und da hab ich seitdem hinten in meiner Handyhülle untersteht, do not take yourself too seriously.
00:46:36: Nimm dich nicht so ernst.
00:46:40: Nur weil's da drunter steht, ich find's ganz sweet gerade.
00:46:41: Auf diesen Zetteln, die machen die aber für mehrere Sprachen.
00:46:44: Non-predenteritroposul serio, auch in Italienisch wahrscheinlich.
00:46:48: Nimm dich nicht so ernst.
00:46:49: So, das hat die mir gegeben.
00:46:51: Und da könnte man doch jetzt sagen, das ist nur ein kleiner... Kleine Ansturbs für so alltägliche Momente, so ein bisschen wie, könnte ich jetzt auch draufstehen, bewege dich ein bisschen mehr.
00:47:02: Rauch weniger oder sowas.
00:47:03: Ja,
00:47:03: aber da ist es ja schon, bewege dich ein bisschen mehr.
00:47:05: Das ist aber nicht radikal genug.
00:47:08: Das ist nicht radikal, aber ich dachte bei diesem kleinen Zettelchen, immer wieder mal, jetzt übers Jahr, als ich das da so rausgeholt habe, jo, erinnere dich da dran.
00:47:17: Ich weiß jetzt nicht, ob es geklappt hat, um ehrlich zu sein.
00:47:19: Es gab schon einige Momente, wo ich dachte, nimmst du mal nicht so ernst, nimm dich mal nicht so ernst, bleib mal locker.
00:47:24: Aber
00:47:24: das hätte ich bei dir jetzt gar nicht vermutet aus meiner Warte, wie ich auf dich schaue.
00:47:29: Du nimmst dich doch oft gar nicht so ernst.
00:47:33: Ja, ich glaube nicht im Sinne von, dass man sich selber jetzt für den Tollsten hält.
00:47:37: Das wirklich überhaupt nicht.
00:47:39: Du
00:47:39: bist auch extrem kritikfähig.
00:47:40: Genau,
00:47:41: ich glaube es meint eher so... Also sei mal ein bisschen entspannter, diese Freundin Carla, die ist das blühende Leben.
00:47:49: Und ich bin ja manchmal doch, deswegen passt das, dachte ich grad, kontrolliert haben.
00:47:53: Ich glaube,
00:47:54: sie meint damit eher, und das konnte ich sehr gut nachvollziehen, dieses, wo du eben auch gesagt hast, du freust dich, wenn du mal vor mir siehst, wo ich backstage dann irgendwie bei einer Party bin.
00:48:02: Ja, einer schönsten Moment in meinem Leben, dass du bei mir auf dem Sofa getanzt hast.
00:48:08: Zu den Ärzten.
00:48:11: Es gibt noch einen dritten Punkt.
00:48:12: Ich hatte drei angekündigt.
00:48:13: Und der dritte Punkt ist auch wieder von dem Professor vorgetragen, zusammengetragen in diesem Paper.
00:48:18: Er sagt, ja, Menschen verändern ihre Persönlichkeit.
00:48:23: Und auch da wieder, das ist zum Teil, dass sich nach einem Jahr eine Persönlichkeit wirklich auch mal ordentlich verändert hat.
00:48:29: Derjenige, der vielleicht total introvertiert war, ist das jetzt ein gutes Stück weniger.
00:48:35: Aber er meint über einen längeren Zeitraum.
00:48:37: dann dafür auch eine Quelle, wenn es um die sechs, sieben Jahre geht, da ist es dann oft so, dass es eben doch nicht so nachhaltig ist, nicht so stark ist.
00:48:46: Da hatte ich aber einen kleinen Einschub, also mir sind auch Untersuchungen bekannt, wo man wirklich zeigen kann, doch Veränderungen bei auch so ganz großen Trades, bei wichtigen Eigenschaften von einer Persönlichkeit, die sind möglich, aber es ist natürlich schwer.
00:49:01: Die sind ziemlich
00:49:02: stabil.
00:49:02: Ich wollte gerade sagen, die Grundfesten der Persönlichkeit, das haben wir hier doch schon oft festgehalten, sind doch eigentlich ziemlich konsistent, oder?
00:49:13: Genau, aber dieses Ziemlich ist halt wichtig.
00:49:15: Das sind
00:49:16: nicht in Stein gemeißelt.
00:49:17: Und ich möchte hier auch einmal dazu sagen, weil ich das falsch finde, wenn die Botschaft drüber kommt, natürlich ist da Veränderung möglich.
00:49:25: Und natürlich kann man sich das auch als Ziel setzen, damit Intervention daran arbeiten.
00:49:29: Also wenn du jetzt jemand bist, der total introvertiert, total schüchtern ist und du darunter zum Beispiel leidest und sagst, boah, so bin ich zwar, aber das würde ich gern verändern, dann ist das möglich.
00:49:41: Also jetzt mal ganz allgemein gesprochen, sonst würde ja auch Psychotherapie... nur bedingt Sinn machen, da will man ja auch oft an die Grundfesten ran und das heißt nicht, dass du jetzt ein ganz anderer Mensch wirst, aber ich glaube bei diesen Eigenschaften, die man so hat, dass man dort nachschrauben kann, da spricht schon auch einiges für.
00:50:00: Gut,
00:50:00: aber nicht sehr so trotz.
00:50:02: Wenn es um Willenskraft geht, um so sich Gewissenhaftung, die Dinge zu kümmern, dann wird immer diese große Eigenschaft Gewissenhaftigkeit gebracht.
00:50:11: Ist man planvoll, ist man organisiert, ist man pünktlich und so weiter.
00:50:15: Und auch dort viel Stabilität.
00:50:17: Also es ändert sich nicht mal eben so.
00:50:20: Und damit vielleicht gleich mal ein kleines Zwischenfazit, aber du wolltest vorher was
00:50:23: sagen.
00:50:23: Ja, mir kommt gerade in den Sinn, dass du ja, dass du da von einem Denkenden bewussten, Menschen sprichst.
00:50:32: Und das ist ja vielleicht auch erstrehmenswert, aber wir sehen doch um uns herum ein Scheitern in den kleinen, mittleren, als auch in den großen Dingen.
00:50:41: Wir sehen doch um uns herum permanent, dass Menschen nicht klarkommen, dass sie... Es ist schwer unpolemisch zu sagen, natürlich.
00:50:55: Also... Wenn du irgendwo am Flughafen bist, statt die von vielen Touristen angeflogen wird, dann kommt man schon ganz schön ins Grübeln und denkt sich, die meisten haben echt keinen Plan.
00:51:10: Ich weiß nicht, ob das nicht jetzt so weit geht, aber wenn wir darüber sprechen, was man verändern kann, wie man sich verbessern kann und so, dann gehen wir ja immer von dem Ideal aus, dass du mindestens in die mittlere Zukunft schaust.
00:51:26: Ja.
00:51:27: Und ich weiß ja nicht, ob du mir widersprechen würdest, wenn ich sage, dass man doch so im normalen Alltag viele, viele Menschen sieht, die wirklich ihr Leben so abarbeiten und diesen Plan gar nicht haben.
00:51:40: Ja.
00:51:41: Liege ich da falsch?
00:51:43: Nee, ich sage jetzt mal ganz ehrlich, dabei ertappe ich mich manchmal auch.
00:51:48: Ja.
00:51:50: Also ich habe auch Momente, wo ich das Gefühl habe, ja jetzt du bist jetzt hier im Hamsterrad und machst ein Tours und das macht mir auch ganz viel Spaß.
00:51:57: Aber hast du denn viele...
00:51:58: Auszusteigen und so rauszusuchen wäre vielleicht auch nicht schlecht.
00:52:00: Hast
00:52:00: du denn viele dunkle Flecken, dass du irgendwelche Ziele ansteuerst, wo du gar nicht weißt, wo du aufsetzen wirst?
00:52:10: Dass das Leben dich lebt, statt du das Leben.
00:52:14: Nein, ich habe das Gefühl, dass ich mein Leben lebe und ich habe auch das Gefühl, dass ich über viele Sachen riesen Glück habe und da viel Kontrolle drüber habe.
00:52:21: Aber natürlich gibt es an ganz vielen Stellen auch so den Eindruck bei mir, ja, ich mache das jetzt so, aber ob das jetzt richtig ist, ob das jetzt die gute Richtung ist, keine Ahnung.
00:52:33: Also soll ich das wissen?
00:52:34: Ja.
00:52:35: Ist das bei dir anders?
00:52:37: Es verändert sich natürlich immer wieder.
00:52:40: Jetzt bin ich ein paar Tag der Ältarzt.
00:52:43: Ich habe an vielen Stellen schon eine gewisse Sicherheit, wo ich hin will, was ich will und was ich nicht will.
00:52:49: Wahrscheinlich immer mehr auch, was ich nicht will.
00:52:51: Also Beispiel sitzen in Malaga an so einem Platz und eigentlich ist alles toll.
00:52:57: Tolles Wetter.
00:52:59: Malaga ist eine tolle Stadt, eben auch eine Universitätsstadt.
00:53:03: Das heißt, da sind viele junge Leute unterwegs, spanische Lebensfreude, analusische Lebensfreude und so weiter.
00:53:08: Sitz da.
00:53:09: Schau so, hab
00:53:11: so ein Coffee to go in der Hand und Spatzel sitzt neben mir und ich sag, es ist offensichtlich toll, aber irgendwie, irgendwas fehlt mir.
00:53:24: Und sie lacht und lacht und lacht und sagt, ich weiß, was dir fehlt, ich weiß, was für dich hier falsch ist.
00:53:32: Hier ist nicht Hamburg.
00:53:34: Und da war so viel drin in dem Moment, sie dachte, ja, stimmt.
00:53:39: Stimmt, stimmt, stimmt.
00:53:41: Und das ist so eine Konstante bei mir geworden.
00:53:44: Und es gibt mir so viel Sicherheit, dass ich weiß, ich kann beherzt den Urlaub fahren überall auf diese Welt.
00:53:51: Aber ich freue mich, wenn es wieder zurückgeht.
00:53:56: Ernst du, was ich damit sagen will?
00:54:00: Ich kann das sehr nachvollziehen, hier ist nicht Hamburg, das kenne ich auch.
00:54:04: Ich mache es sogar manchmal größer, hier ist nicht Deutschland.
00:54:06: Ich merke das ja immer wieder, wie man Christ mich aus Deutschland, aber das Kartoffeln sein nicht aus mir.
00:54:12: Genau, gar nicht schlecht, dieses Kartoffelseiten gefällt mir immer mehr.
00:54:16: Und diese Klarheit darüber verschafft mir auch viel mehr Sicherheit, was meine Zukunft angeht.
00:54:23: Okay, das kann ich nachvollziehen.
00:54:25: Und wo ist der Bezug zur Selbstkontrolle?
00:54:27: Die Selbstkontrolle ist jetzt da, dass ich mit dieser Gewissheit viel besser planen kann.
00:54:34: Wo bringe ich mich hin?
00:54:36: Welcher Situation setze ich mich aus?
00:54:38: Das heißt, ich habe für mich schon mal so eine innere Sicherheit und dadurch eine Zufriedenheit, dass ich spüre, wo ich so hingehöre.
00:54:48: Okay, das heißt, wenn du jetzt zu mir kommen würdest und sagen, wir lernen, Ich will jetzt nächstes Jahr den Marathon in drei Stunden laufen.
00:54:55: Dann müsste ich dich nicht auslachen, sondern dann wüsste ich, dass jetzt hier kein Hirngespinst, sondern du weißt für dich, wo du hin willst und was für Werte dahinter stecken und hast das viel klar.
00:55:02: Ja,
00:55:02: oder wenn ich sage, ach ich leere nicht, überlege jetzt auf Hawaii zu leben und doch nochmal eine Surfkarriere dazu starten, dann weiß ich mittlerweile, unsere Hirngespinste hatte ich früher, dass wenn ich zum Beispiel auch in Accachon oder so irgendwelche Jungs gesehen habt ihr da quasi aus einem alten VW-Bus leben und versucht täglich klar zu kommen.
00:55:26: Das war so ein Sehnsuchtsort für mich.
00:55:28: Also dieses irgendwo sein und sich um nichts zu kümmern und einfach nur sich in die Wellen zu stürzen.
00:55:34: Und da habe ich mittlerweile die Sicherheit für mich, dass ich das gar nicht will und dass ich mit dem, wo ich jetzt bin, sehr zufrieden bin.
00:55:40: Das heißt, ich habe die Selbstkontrolle, mich diesem gar nicht übermäßig auszusetzen, weil ich weiß schon, wo ich wieder aufsetze.
00:55:49: Das ist ein super Gedanke, den kann ich jetzt nachvollziehen.
00:55:52: und da bringst du mich dann zu dem Moment, wo wir es vielleicht einmal hier als kleinen Zwischenfazit zusammenfassen, weil das direkt daran anknüpft.
00:55:58: Also, der Professor sagt, die Menschen mit der größten Selbstkontrolle, die führen wenige Akte von Selbstkontrolle so im Alltag.
00:56:08: Ja,
00:56:09: genau, genau.
00:56:11: Also, die setzen nicht mehr Willenskraft ein und sie nutzen auch nicht mehr von diesen neuerdings sehr beliebten Selbstkontrollstrategien.
00:56:19: So, das vielleicht erstmal ganz, ganz wichtig ist, bevor jetzt alle schreien, boah, wie kann ich noch den Trick und den Trick und den Trick lernen, um den Marshmallow zu widerstehen, die die Selbstkontrolle in ihrer Persönlichkeit haben, die da viel von so overall haben, die brauchen das gar nicht scheinbar oder benutzen das weniger.
00:56:35: Und da geht dann weiter, Menschen mit geringer Trade Selbstkontrolle, die müssen ständig gegen ihre Impulse ankämpfen und haben irgendwie verschiedene Techniken, die auswählen müssen, um auf Kurs zu bleiben.
00:56:46: und verbringen dann im Vergleich zu den mit der höchsten Selbstkontrolle relativ viel Zeit, damit diese Versuchung zu widerstehen.
00:56:53: Und vielleicht noch ein Nüchtern da, selbst wenn es uns gelingt, in solchen Momenten mal Selbstkontrolle auszuüben.
00:57:00: dann summiert sich das nicht wie so einzelne Siege auf zu einem zwingend langfristigen Erfolg.
00:57:06: Also
00:57:07: er sagt ja, du schaffst das vielleicht heute dem Keks zu widerstehen, weil du irgendwie eine Achtsamkeitsübung machst oder deine Aufmerksamkeit weglängst oder sonst irgendeinen Trick.
00:57:15: Aber dieser einzelne Akt, der sagt nicht voraus, ob deine Gesundheitsziele in drei, sechs oder zwölf Monaten erreicht werden.
00:57:24: Das fand ich erst mal alles total interessant.
00:57:26: Da ist man lange anders mit umgegangen.
00:57:28: Man hat lange gedacht in der Psychologie, hey, Leute, wir müssen euch nur in den Momenten beibringen, wie ihr dem Marshmallow widersteht.
00:57:35: Und dann ist das super.
00:57:37: Und hier jetzt Selbstkritik an mich.
00:57:40: Ich habe das auch in meinem Buch so ein Stück weit beschrieben.
00:57:42: Da gibt es zwar keinen Kapitel zu Selbstkontrolle, aber ich habe einen Kapitel zu Geduld gemacht.
00:57:46: Und das ist schon an vielen Stellen ähnlich.
00:57:48: Wie schaffe ich es jetzt, der Versuchung zu widerstehen, also geduldig zu sein?
00:57:53: um ein längerfristiges Ziel für später zu bekommen.
00:57:58: Und ich habe dann dort ein Beispiel gebracht von einer Geduldsforscherin, die mir das so beschrieben hat wie ein Muskel, der wächst, wenn du den immer und immer wieder trainierst, wenn du den im Alltag benutzt.
00:58:08: Und dann habe ich gesagt, wenn man diesen Geduldsmuskel trainieren möchte, um grundsätzlich gelassener zu werden und dann habe ich einfach ein paar Beispiele gebracht, dann sollte man diese Technik kennen oder das ausprobieren oder diese Kleinigkeit mal umsetzen.
00:58:20: Und da würde ich gerne eigentlich dieses Wort grundsätzlicher gelassen zu werden.
00:58:23: Das würde ich quasi jetzt hinterfragen müssen, weil die Forschung, die ich jetzt dazu kenne, die zeigt doch, Moment mal, ja, das kann zwar sein, dass du es dann schaffst, in dem Moment geduldiger in der Supermarktschlange zu stehen, dass du es schaffst, in dem Moment geduldig an das große Ziel Schulabschluss zu denken und dich um die Hausaufgaben zu kümmern.
00:58:44: Aber das heißt noch nicht, dass du dann langfristig deine Persönlichkeit damit veränderst, dass wirklich in deinem Kopf ein Sixpack entsteht, aus Selbstkontrolle.
00:58:52: Und das ist was, wo ich einfach merke, guck mal, das ist doch eine gute Einsicht für mich.
00:59:00: Das heißt für mich noch lange nicht, dass das nicht helfen kann, solche kleinen Übungen in dem Moment zu machen.
00:59:05: Ich probiere sie selber aus, ich merke das für mich.
00:59:07: Und ich habe auch manchmal das Gefühl, nah auf der Langstrecke verändert das schon was bei mir, aber... ein großes Ausrufezeichen.
00:59:15: Das ist jetzt meine persönliche Beobachtung, mein Einzelfall.
00:59:19: Und der Professor Inslig, der bringt halt eine ganze Reihe von Studien, die sagen ja, es ist ja schön und gut für dich Lern, aber im größeren Ganzen spricht die Forschung noch nicht für.
00:59:29: Okay, verstanden.
00:59:30: Ein Wort fehlt mir gerade, Frustrationstoleranz.
00:59:37: Und da scheint es mir doch, dass man, wenn wir einen Muskel da sprechen wollen, dass man den Muskel in der Tat trainieren kann.
00:59:49: Das ist jetzt die große Frage.
00:59:51: Also ich, dieser Professor Inselig, der ist wirklich einer, der jetzt sehr kritisch auch auf die eigene Forschung guckt und auf die Psychologie selber.
00:59:59: Das freut mich total.
01:00:00: Dann hat er auch andere Themen, die so ein bisschen verwandt sind mit dem, was wir heute besprechen.
01:00:04: Da kommt dann aber wieder ein anderer Forscher, der sagt, boah, den Punkt, den finde ich echt gut hinterbringst.
01:00:08: Und das Argument finde ich auch gut.
01:00:09: Aber... Hier sind mal drei andere Sichtweise noch da drauf und am Ende komme ich zu einem etwas anderen Schluss.
01:00:14: Also so ist Wissenschaft.
01:00:16: Ich würde mir auch wünschen, dass wir jetzt hier heute nicht rausgehen und sagen, alles klar, ich brauche gar nichts im Alltag an kleinen Übungen zu machen, weil meine Persönlichkeit ist eh nicht veränderbar und dann habe ich halt Pech, wenn es in meinem Kopf kein Trade Selbstkontrolle gibt.
01:00:30: Das ist auch nicht seine Botschaft.
01:00:33: Seine Botschaft ist nicht.
01:00:34: Ich bin eben so.
01:00:36: Ja.
01:00:38: Ganz genau.
01:00:38: Seine Botschaft ist, absolut.
01:00:41: Seine Botschaft ist, wir haben lange gedacht, ich muss nur allen Menschen da draußen beibringen, wie sie dem Marshmallow widerstehen und dann werden sie auf so einer Trade-Ebene im größeren Ganzen den trainierten Muskel für Selbstkontrolle im Kopf haben.
01:00:53: Und hier sagt er Leute, das sehe ich mittlerweile aufgrund von neueren Studien anders.
01:00:59: Und das finde ich einfach einen sehr spannenden Punkt.
01:01:01: Super.
01:01:02: Ja.
01:01:03: Ja?
01:01:03: Vielleicht noch eine Sache, weil du gerade das angesprochen hast.
01:01:07: Und weil ich dir auch versprochen habe, dass ich noch was zu dem Marshmallow-Test sage.
01:01:11: Da war ich wiederum sehr froh, dass das schon in einem Buch drin war.
01:01:15: Die klassische Interpretation von Marshmallow-Tests habe ich am Anfang erzählt.
01:01:18: Die Kinder, die wieder stehen, das sind dann halt die besseren Kinder, die kommen später besser klar.
01:01:23: Aber man muss da vorsichtig sein.
01:01:26: Denn es gibt Untersuchungen, die zeigen Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, das vielleicht besonders fordernd ist, die gehen anders mit diesem Marshmallow um.
01:01:38: Also ich gebe dir ein Beispiel.
01:01:40: Kinder, deren Mütter einen hohen Bildungsabschluss haben, die warten im Schnitt deutlich länger auf diesen Marshmallow.
01:01:47: Was ist jetzt da die Ursache?
01:01:49: Es ist also das, dass die Mutter dir schon beigebracht hat.
01:01:52: Hey, du musst warten.
01:01:54: Er ist die Arbeit, dann das Vergnügen.
01:01:56: Dann gibt es noch eine Forscherin, die die lange in einem Heim für obdachlose Familien gearbeitet hat.
01:02:03: Und die hatte die Vermutung, das fand ich total interessant.
01:02:05: Ja, das
01:02:05: ist interessant.
01:02:07: Ja, dass die Kinder, die dort leben, weil da ganze Familien also leben in solchen Heimen, egal wie unterschiedlich die sonst waren, den Marshmallow sofort essen würden.
01:02:15: Ja.
01:02:16: Und sie sagt, sie hatte so die Idee, das Umfeld hat diesen Kindern bei Gott, nimm, was du kriegen kannst.
01:02:22: Ja,
01:02:23: ja.
01:02:24: Weil die sind so in Not und die sind so nicht gewohnt wie du und ich als Kinder, dass da ein voller Kühlschrank ist oder es in Abständen mal süßig
01:02:32: greift
01:02:32: zu.
01:02:33: Und diese Vermutung hat die dann später mit einer Studie durchgeführt mit einem leicht abgewandelten Version vom Marshmallow-Test.
01:02:40: Und zwar hat die Folgendes getan, die Versuchsleitung macht den Kindern ein Versprechen und dieses Versprechen wird kurz darauf gebrochen.
01:02:50: Also das heißt, das Kind sieht schon, oh ich kann mich hier nicht wirklich auf die Situation verlassen.
01:02:54: Und was ich dann habe, das habe ich.
01:02:56: Ja.
01:02:57: Ja genau, so ein bisschen wie diesem obdachlosen Heim, wo vielleicht einfach Obstardiebstahl gibt, ob es da einfach Unsicherheiten gibt, ob es da ganz viel...
01:03:04: Gibt, wo du
01:03:06: nicht so sicher bist, wie wir beide in unserem Kinderzimmer.
01:03:08: Und hier zeigt es jetzt die enttäuschten Kinder, die harren nur halb so lange aus wie Kinder ohne diese Enttäuschung.
01:03:14: Das heißt, dass das Umfeld scheint hier auch ein Einfluss auf die Selbstkontrolle zu geben.
01:03:19: Und ich habe mir dann natürlich nicht nur die Arbeit vom Professor Inzligt angeguckt, sondern auch einige andere Studien und habe dort auch nochmal eine Zusammenfassung gefunden, wo jemand beschreibt, der socio-ökonomische Status.
01:03:32: Reich, wohlhabend, abgesichert bist du.
01:03:34: Das hatten einen.
01:03:35: Ja.
01:03:36: Die bringen dann noch ein Beispiel von jungen Menschen, die in Brasilien in Favelas leben, die dann weniger bereit sind, sich auf so eine zukünftige Belohnung einzulassen und auch wieder eher sagen, boah, ich will es direkt haben.
01:03:49: Lieber als auch
01:03:49: mit.
01:03:49: Ja, ihr habt halt.
01:03:50: Nutzen.
01:03:51: Genau.
01:03:52: Ihr habt halt keine Selbstkontrolle im Vergleich zu Studierenden, die in deutlich besseren Nachbarschaften dort in Brasilien wohl leben.
01:04:00: Aber auch da müsste man doch wieder fragen, ist das nicht das Umfeld?
01:04:04: Und es gibt noch mehr solcher Beispiele, wo du zeigen kannst, boah, zum Beispiel Einfluss von Alkohol, ich meine auch Stress, also je nachdem in welcher Situation du dich befindest, wie hochgefahren du bist, das alles hat auch einen Einfluss auf deine Selbstkontrolle.
01:04:20: Und da denke ich total, das kenne ich zum Beispiel auch von mir, immer wenn ich, wenn ich jetzt, wenn eh schon viel los ist, wenn ich eh schon gestresst bin, dann ist für mich der Griff zu dem Eis, weil ich mich jetzt mal kurz belohnen will, viel einfacher, als wenn ich ausgeglichen bin, wenn ich mich im Griff habe.
01:04:36: Und das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig, dass wir...
01:04:37: Ja, wie du schon, selbst wenn du dich dann im Griff hast.
01:04:40: Das heißt, wenn zu viel los ist, um dich herum, verlierst du die Kontrolle darüber.
01:04:46: Die Stresszeiten nimmt man ja eigentlich auch immer mehr zu, ja.
01:04:50: Ganz genau, dass wir wirklich auch noch mal als Botschaft mitnehmen, State Self-Control in dem Moment, die Selbstkontrolle zu bewahren, ist im Zweifel was ganz anderes, als was deine grundsätzlichen Eigenschaften sind, was deine Persönlichkeit ausmacht.
01:05:03: Aber
01:05:04: Hammer, jetzt zum Schluss hast du noch wieder den dicken Stein ins Wasser geworfen, der mich die ganze Woche beschäftigen wird.
01:05:10: Aber natürlich, wenn immer alles vorhanden ist und du keine Angst haben musst, versorgt zu werden.
01:05:18: Dann ist es ja viel leichter, ja.
01:05:21: Bis hin, dass zur Ass-Kese natürlich auch der volle Kühlschrank gehört.
01:05:28: Das wäre dann wieder bei so einem Philosophen, der im Fass leben würde und sagt, ich brauche alles nichts.
01:05:34: Kommen wir zum Ende.
01:05:35: Professor Inslig nochmal, der sagt, fand ich ganz schön, ey Leute, bitte nicht.
01:05:39: Denken jetzt State-Self-Control in dem Moment, den Marshmallow widerstehen, das ist wertlos.
01:05:45: Nein, das ist toll.
01:05:46: Wenn du kurzfristige Ziele erreichen müsst, zum Beispiel, ich will jetzt in dieses Kleid passen, also vielleicht mein Gewicht reduzieren, will mehr Sport machen oder ich will dieses Familien-Dinner, das Weihnachtsabendessen mit der Familie durchstehen, obwohl ich schon genau weiß, da kommt ja einer Onkel, der es politisch so ganz anders sieht, dann ist das was, was dir in diesem Moment Total helfen kann.
01:06:06: Und dass es dafür Übungen gibt und Techniken gibt, die einem was bringen, das stellt er gar nicht infrage.
01:06:11: Er sagt nur, Vorsicht auf der Langstrecke ist dieses kleine kurze Durchhalten etwas, was unzuverlässig ist, was nicht so tolle Vorhersagen macht, was fragil ist.
01:06:23: Und deswegen ist es wie so eine Art Märchengeschichte, die wir da viel zu lange in der Psychologie erzählt haben, seine Meinung.
01:06:30: Leute, ihr müsst die State-Self-Control lernen.
01:06:33: Dann würde es in eurem Leben schon klappen.
01:06:35: Ja, ja.
01:06:36: Und das fand ich schön.
01:06:37: Und er sagt dann auch nochmal zum Abschluss, hey, Leute, ich will auch fair sein.
01:06:40: Es gibt eine Zahl von Leuten, eine kleine Zahl von Leuten, die es schaffen, wirklich Veränderungen durchzuführen, die lange bleiben.
01:06:47: Und das ist mir auch ganz wichtig, das noch mal zu unterstreichen.
01:06:50: Ich glaube, wir beide kennen solche Leute.
01:06:52: Ich glaube, wir beide haben an uns selber erlebt, dass wir uns was vorgenommen haben, das zu verändern und dass das auch geklappt hat.
01:06:58: Ich bin überhaupt kein Freund mehr von hundred-achtzig Grad wenden.
01:07:01: Ich habe immer mehr das Gefühl, dass man Psychologie eher so verstehen muss, wie wir suchen, Stellschrauben und justieren.
01:07:07: Ja, das gefällt mir.
01:07:08: Helfen dir
01:07:09: Schrittchen für Schrittchen für Schrittchen Sachen zu verändern, aber dass dann auch wirklich nachhaltige und große Veränderungen möglich sind.
01:07:17: Es ist hart, sagt er auch noch mal ganz im Schluss.
01:07:19: Wir müssen, glaube ich, einfach diese Pille schlucken, dass wir akzeptieren.
01:07:22: Ey, das ist hart und schwierig und nicht mal eben getan.
01:07:27: Das fand ich total schön.
01:07:29: Gedanken.
01:07:30: Ja, sehr schön.
01:07:32: Oh Gott.
01:07:35: Ich muss es rauslassen.
01:07:39: Wenn das alles so eindeutig wäre mit der Selbstkontrolle, würde alles so gut klappen.
01:07:42: Dann gibt es RTL-Zwei gar nicht.
01:07:45: Ja, wahrscheinlich.
01:07:47: Alle die da, sagen wir grandios scheitern, auch bei der Impulskontrolle, die keine Frustrationstoleranz haben, alle die können wir bei Love Island und Co.
01:07:58: sehen.
01:08:01: Und ich stehe zu dieser Aussage, bam.
01:08:04: Okay, ja, ich bin da leider nicht so ganz im Bilde, wen man da wie sieht.
01:08:08: Der letzte, den ich gesehen habe, war Bon Schlonzo.
01:08:10: Und das ist schon was her.
01:08:11: Ja, es gab wieder so einen Vorfall, so einen speziell auch Mise-Guin-Vorfall, wo Aufgrund fehlender Impulskontrolle, da die hättesten Sachen rausgehauen werden.
01:08:21: Und das ist der Wahnsinn, wie uns das alles vorgeführt wird.
01:08:25: Ich kenne diese Sendung jetzt auch nicht.
01:08:27: Aber nicht ganz kurz.
01:08:28: Super.
01:08:29: Und dem, wer auch immer das da war, dann zu kommen und zu sagen, pass mal auf.
01:08:33: Wir waren jetzt voll in die Übung mit dir.
01:08:34: Wir stellen dir hier ein Marshmallow hin.
01:08:35: Und wenn du den nicht isst, kriegst du um zehn Minuten zwei Marshmallows.
01:08:38: Bei RTL müsste wahrscheinlich bei so einer Reality TV Show.
01:08:41: Wir stellen dir hier ein Geldkoffer hin.
01:08:43: Zehntausend Euro.
01:08:44: Und wenn du das jetzt nicht nimmst, kriegst du in zwei Wochen zwanzigtausend Euro.
01:08:48: Mit solchen Übungen, diesen Typen von sowas wegzubringen.
01:08:51: Das ist eigentlich die Kernbotschaft von der Folge von heute.
01:08:53: Da sagt Professor Inslig mit seiner Forschung und seinem Paper, was er gerade rausgebracht hat.
01:08:57: Nein, und das ist sehr unwahrscheinlich zumindest.
01:08:59: Das ist jetzt mein weiterer Gedanke.
01:09:01: Besser, wenn wir diesen Typen an seinen Werten zu arbeiten.
01:09:03: Wie kommt es auf solche Gedanken?
01:09:05: Was bringt dich dazu in so einem Moment, was auch immer dazu sagen?
01:09:07: Leon, genau das ist der Gedanke, wenn ich solche Eierkörper sehe, dass ich denke, man müsste mit dir einfach jetzt mal arbeiten eine Zeit.
01:09:17: Also wirklich, auch als positiver Gedanke, weil da siehst du doch, es gab doch letztens irgendeine Sendung, wo es ein Budget gibt und für alles, was du machst, wenn du in Pult springst, wenn du die Torte ist, gab es Abzug von der Gesamtsumme.
01:09:31: Ach so, die mussten die ganze Zeit den Versuch nehmen.
01:09:32: Ja,
01:09:32: ich weiß jetzt nicht, wie die Sendung hieß, ich habe nur darüber gelesen, aber da macht man sich ja genau das.
01:09:37: Wahrscheinlich Temptation.
01:09:38: Ja,
01:09:38: und da sitzen wahrscheinlich irgendwelche Psychologen, die am Konzept mitgearbeitet haben und gesagt haben, wir müssen genau diese Versuchung.
01:09:47: Ja interessant.
01:09:49: Sollte vielleicht in die eine oder andere Sendung nochmal reinschalten und die analysieren.
01:09:56: Das war wieder super interessant heute.
01:10:00: Das freut mich sehr.
01:10:00: Ein
01:10:01: schönes Menü mitgegeben, wo ich die Woche über drüber nachdenken kann.
01:10:05: Und ich halte fest, liebe Grüße an deinen Vater, ich habe mir notiert, anscheinend, Doppelpunkt, da ist die Vermutung, dass es so sein könnte, scheinbar, Doppelpunkt ist sicher anders.
01:10:18: Ja, sehr gut.
01:10:19: Daran halten wir uns jetzt.
01:10:22: Anscheinend, nee, ich traue.
01:10:25: Ich wollte gerade einen Satz haben.
01:10:26: Ich hab's immer noch nicht verstanden.
01:10:29: Ich lass das noch mal sacken.
01:10:31: Werden mir Beispielsätze überlegt, die ich dann meinen Alltag einfließen lassen kann, damit ich da keine Fehler mache.
01:10:37: Ich wollte einfach sagen, weder scheinbar noch anscheinend, sondern einfach Fakt, Leute.
01:10:41: Am siebzehnten, zehnten, zweitausend, sechsundzwanzig werden wir beide in der Halle Münzerland stehen.
01:10:46: Und es gibt betreutes Fühlen live.
01:10:47: Und heute, das haben wir euch ja gesagt, ist der TicketLink online und ich sage den jetzt einfach mal und finde es sehr schön, dass ihr alle bis zum Ende ruhig mit gehört habt und wahrscheinlich trotzdem schon mit den Hufen Schad hoffen wir zum Minister mit, damit wir uns dann alle da beim Klassentreffen sehen.
01:10:59: Ja.
01:11:00: Betreutes-Fühlen.ticket.io.
01:11:05: Wir packen das sowohl in die Show-Notes und werden es auch am heutigen Tag nochmal auf unseren Kanälen durchgeben, ne?
01:11:13: Und ganz wichtig, es geht heute am Dienstag.
01:11:21: Wir haben ja schon gesagt, die schon da waren, hatten so einen kleinen Vorsprung.
01:11:25: Deswegen sind schon jede Menge Tickets weg.
01:11:27: Wenn ihr dabei sein wollt, falls ihr sagt, boah, da kenne ich jemand, der sollte doch auch mal zum Psychologen und zum Komiker im Duo.
01:11:35: Das ist wahrscheinlich auch das perfekte Weihnachtsgeschenk.
01:11:37: Wir wollen aber gar nicht und müssen gar nicht so viel dafür werben, weil es war ja bisher immer ausverkauften.
01:11:40: Deswegen freuen wir uns einfach riesig auf alle, die wir nächstes Jahr im Oktober dann endlich wieder echt sehen.
01:11:46: betreutes-fühlen.ticket.io.
01:11:48: Richtig,
01:11:49: wir wollen keinen überreden, aber ihr macht das jetzt.
01:11:55: Leon.
01:11:56: Frist den Marshmallow, mein Kind.
01:11:58: Atze, schönes Menü der Psychologie heute, Tiramisu jetzt im Nachtisch.
01:12:02: Ich drücke und küsse dich.
01:12:03: Wir sehen uns hier nächste Woche wieder und in diesem Sinne, wir hören uns ja nur, aber wir hören uns nächste Woche wieder und in diesem Sinne wünsche ich dir eine ganz schöne Woche.
01:12:10: Ich
01:12:11: dir auch mal lieber, Leon.
01:12:12: Bis nächste Woche.
01:12:12: Tschüss.
01:12:13: Tschüss.
01:12:17: Das war Betreutes Fühlen.
01:12:20: Der Podcast mit Arze Schröder und Leon Winscheid.
01:12:23: Jetzt abonnieren auf Spotify, Deezer, iTunes und überall, wo es Podcast gibt.
01:12:29: Ihr liebt noch ein kleines PS.
01:12:30: Arz hatte eben in der Folge erzählt, dass er jemanden kennengelernt hatte, der immer und immer dicker wurde.
01:12:35: Und ich glaube, dass es in ganz vielen Köpfen gerade so diese Vorstellungen gibt.
01:12:38: Boio, die Welt nimmt immer mehr zu, es gibt immer mehr Übergewicht.
01:12:43: Und das ist einfach, weil die Leute zu faul sind, weil die keine Willenskraft haben, weil die nicht durchhalten.
01:12:49: Ich kann das jetzt hier nicht in der Kürze abhandeln, aber ich habe eine komplette Folge Terrexplor zu diesem Thema gemacht und die kommt diesen Sonntag am XXIII.
01:12:55: November um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr.
01:13:07: Dieser junge Mann hat in den letzten Jahren dreihundertfünfzig Kilo abgenommen.
01:13:10: Eine unglaubliche Geschichte und eine der krassesten Szenen, wo ich noch aus dem Gespräch weiß, dass die total beim Hengeblieben ist, war, als der mir gesagt hat, Leon, wenn dann der Lieferando-Boote kam, mit sechs Pizzen, dreimal Tiramisu und... und fünfmal Sprite oder so, dann hat er immer die Tür von seiner Wohnung nicht ganz aufgemacht und hat aber so in die Wohnung reingrufen, hey Leute, die Pizza ist da und hat manchmal extra Schuhe rausgestellt in den Flur, damit dieser Pizzabote denkt, er ist nicht alleine.
01:13:36: Er hat aber all dieses Essen alleine gegessen und da steckt so viel mehr hinter als fehlende Selbstkontrolle.
01:13:41: Da ist eine wirklich bewegende psychologische Geschichte bei ihm hinter, übrigens nicht nur bei ihm, bei vielen anderen Betroffenen, mit denen ich gesprochen habe auch.
01:13:48: Das ist super viel spannende Forschung.
01:13:51: die da dazugehört und wie sehr Essen auf unsere Psyche wirkt und wie wenig das mit Selbstkontrolle zu tun hat.
01:13:59: Das seht ihr in dieser Folge.
01:14:00: Deswegen ganz dringende Guckempfehlung.
01:14:02: Falls ihr Bock habt im Terra Explorer jetzt am Sonntag um siebzehn oder fünfzehn im ZDF und ansonsten könnt ihr das natürlich auch schon online gucken.
01:14:09: Ich drück euch ganz toll an dieser Stelle und würde mich freuen, wenn wir uns da sehen.
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