Warum wir falsch essen

Shownotes

So viele kämpfen mit ihrem Gewicht. Wie entsteht unser Hunger? Welche Macht hat die Lebensmittelindustrie? Wer bestimmt wie viel wir essen? Atze und Leon sind auf eine neue Forschungsarbeit gestoßen, die voller Antworten aus der Wissenschaft steckt. Dabei wird eins klar: Essen ist viel komplexer - und spannender - als die meisten denken.

Fühlt euch gut betreut

Leon & Atze

Instagram: https://www.instagram.com/leonwindscheid/ https://www.instagram.com/atzeschroeder_offiziell/

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Die ganze Folge Terra Xplore mit Torsten Prix seht ihr hier: https://www.zdf.de/reportagen/250-kilo--bin-ich-suechtig-nach-essen-movie-100

Das Hauptreview für diese Folge: Mann, T., & Ward, A. (2025). The self-control of eating. Annual review of psychology.

Binge Eating Störung zusammengefasst mit Hilfsangeboten: https://essstoerungen.bioeg.de/was-sind-essstoerungen/arten/binge-eating-stoerung/

In Leons Buch »Besser Fühlen«, gibt es ein Kapitel zum Thema Hunger, mit vielen Studien und Hintergründen zu dieser Folge.

Sollwerttheorien zu Hunger: Ausführlich diskutiert in in: Pinel, Barnes, Pauli. Biopsychologie. 10., aktualisierte und erweiterte Auflage. 2018. Kapitel 13. Hunger, Essen und Gesundheit.

Die Suppenteller: Wansink, B., Painter, J. E., & North, J. (2005). Bottomless bowls: why visual cues of portion size may influence intake. Obesity research.

Replikation der Suppenstudie: Lopez, A., Choi, A. K., Dellawar, N. C., Cullen, B. C., Avila Contreras, S., Rosenfeld, D. L., & Tomiyama, A. J. (2024). Visual cues and food intake: A preregistered replication of Wansink et al.(2005). Journal of Experimental Psychology: General, 153(2), 275.

Blogbeitrag, in dem die Echtheit der Suppenstudie hinterfragt wird: https://statmodeling.stat.columbia.edu/2019/08/20/did-that-bottomless-soup-bowl-experiment-ever-happen/

Zum Lachs: Karl. (2003). Farbstoffgehalte in Lachsersatzprodukten aus Seelachs und alaska-Seelachs und Veränderungen bei Lagerung im Kühlschrank. Informationen für die Fischwirtschaft aus der Fischereiforschung.

NDR Visite. (12.04.2016). Fisch: Lachsrote Farbzusätze sind schädlich. NDR. abgerufen am 27. 10. 2020, unter ndr.de/ratgeber/gesundheit/Fisch-Lachsrote-Farbzusaetze-sind-schaedlich,lachs416.html.

Berichtet unter anderem hier: Wachter. (27. 08. 2015). Kann dieser aufstrich ADHS bei Kindern auslösen? Stern. abgerufen am 11.01.2021, unter stern.de/genuss/essen/auf regung-bei-facebook-kann-dieser-lachs-brotaufstrich-adhs-ausloesen–6419180.html; wie auch: Kienscherf. (01. 09. 2015). Kann ein Fisch-Brotaufstrich aDHS auslösen? Neue Osnabrückerzeitung.

Das Nova System und die Überischt zu Ultra Processed Food: Monteiro, C. A., Louzada, M. L., Steele-Martinez, E., Cannon, G., Andrade, G. C., Baker, P., … & Touvier, M. (2025). Ultra-processed foods and human health: the main thesis and the evidence. The Lancet

Redaktion: Leon Windscheid

Produktion: Murmel Productions

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00:00:00: Und dieses ganz gemeine dabei ist halt, dass die Leute das Essen eigentlich nicht

00:00:06: genießen,

00:00:07: sondern das sind wirklich so Attacken, wo du das Gefühl hast, ich habe keine Macht mehr.

00:00:12: Ja, wo ein Bedürfnis entweder verstärkt oder überhaupt erzeugt wird, für eine Sache, die wir täglich brauchen, wo man sehr viel Geld mit verdienen kann, ja.

00:00:21: Aber in den Industrienationen, du nicht im Schlaghafenland sitzt, sondern wir jetzt Lebensmittel haben, die offenbar einen Beitrag dazu leisten, dass wir jetzt am überessen sterben.

00:00:34: Ich weiß, das war uns im Karten.

00:00:36: Also Kartoffeln wurden da angebaut, verschiedene Gemüse.

00:00:40: Es wurden im Winter ein, zwei Schweine gekauft, die dann geschlachtet wurden.

00:00:46: Gott, wie alt ich bin.

00:00:47: Toll.

00:00:54: Ich war in Wolfsburg-Azze und muss hier gerade noch gefühlt zweieinhalb Kilo Linderkugel aus meinen Backen kratzen.

00:01:06: Gut, dass es heute eh unser Thema ist.

00:01:09: Ja, ich

00:01:09: sage zur Begrüßung auf der Bühne, Leute, herzlich willkommen.

00:01:13: Schön, dass ich hier sein darf in eurer schönen Stadt.

00:01:14: Es ging lachen durchs Publikum bei Wolfsburg.

00:01:16: Scheinbar selbst von Wolfsburg nicht so schön gefunden wird.

00:01:18: Aber es gibt ein Outlet, das ich schon oft aus dem Zug gesehen habe und dachte, ich gehe da mal rein.

00:01:23: Lohnt sich nicht, kann ich dick unterstreichen, aber es gibt ein komplettes Lindeoutlet.

00:01:29: haben wir derartig getankt, dass es sehr gut heute ist in unserer Folge

00:01:32: passt.

00:01:32: Also lohnt es sich doch.

00:01:34: Naja, nein.

00:01:36: Nur weil ich da war, bin ich da auch noch rein.

00:01:40: Es ist ja tatsächlich so, dass alle Outlets dieser Welt sich nicht lohnen.

00:01:44: Ja, genau, genau.

00:01:46: Wir beide waren ja schon sehr viel unterwegs in unserem Leben und wirklich, früher hatte ich auch noch die Hoffnung da einen Schnapper zu machen und es ist auch alles immer totaler Schrott, der da noch angeboten wird.

00:01:57: Ja, ja.

00:01:59: Und auch aus meiner Sicht, oft ist es eine Lüge mit den Schnappern.

00:02:02: Dann fährst du ins Designer-Outlet Rermond.

00:02:05: Du hast das Gefühl,

00:02:06: du bist ein

00:02:06: Fantasia-Land für Gaga-Menschen.

00:02:10: Und wirst dazu gemüllt mit Crocs in allen Größen und Farben, Lycrae See töpfen, werden die nachgeschmissen, welche Colvin Klein unterhosen.

00:02:19: Aber es ist eigentlich nicht billiger, sondern einfach nur so ein Konsum-Tempel.

00:02:22: Und ich würde sogar noch eine Schippe drauflegen, so weit zu gehen, das selbst malls.

00:02:26: keine Daseinsberechtigung mehr haben.

00:02:28: Ich weiß noch, in Berlin, als ich da gewohnt habe, wurde diese riesenhafte, ich glaube, Eastside Mall heißt das, kompletter Neubau.

00:02:34: Riesig groß, ein Beton-Monstrum.

00:02:37: Und ich weiß nicht, zwei, drei Jahre später bin ich da mal durchgegangen, komplett leer.

00:02:41: Überall leer, du erkennst das immer in den Malls, wenn dort statt Geschäften solche folierten Fenster sind, wo dann irgendwie so kleine Szenen drauf sind von spazierenden Menschen oder eine kleine Kaffee drauf gedruckt, wo die dann kaschieren wollen, dass dahinter kompletter Leerstand ist, weil kein Mensch mehr Bock hat auf Mall.

00:02:58: Deshalb, Leute, fahrt nach Münster.

00:03:02: Ja, die Stadt Münster hat es schlau gemacht.

00:03:04: Und zwar allen voran, der jetzt ehemalige Bürgermeister Markus Lewe, der so viel für die Stadt getan hat.

00:03:11: Und der hat gesagt, wir haben ja eine Mall, der Prinzipalmarkt ist doch unsere Mall.

00:03:14: Der alte Fischmarkt noch dazu, der kam richtig in Schwärmen.

00:03:17: Und es stimmt auch, es gibt so eine ganz kleine Mall da, wo das Picasso Museum ist.

00:03:21: Die macht uns...

00:03:22: Königspassagen.

00:03:23: Aber nicht so richtig kaputt.

00:03:25: Nicht die Königspassage, sondern die direkt dahinter der Sparkasse oder an der Sparkasse.

00:03:29: Ach so.

00:03:30: Ja, aber das passt

00:03:31: schon.

00:03:31: Man geht da so durch, ist noch ein kleines Café und oben ist irgend so was, Media Marks.

00:03:37: Also Münster vorbildlich, weil ja eh schon alles die Gänge überdacht, weil in Münster Leuten die Glocken oder das ist schlechtes Wetter, also das haut da voll hin.

00:03:47: Aber ich bin gleich ja meine, wie du, die Malls, die sind ja auch so so erwartbar.

00:03:53: Da ist dann alles so an der gleichen Stelle.

00:03:55: Ich war letztendlich in Hannover noch, da in der ganzen August im Mall direkt auch am Bahnhof.

00:04:00: Die ist sehr groß und da gibt es eigentlich nix.

00:04:04: Aber bis man das rausgefunden

00:04:05: hat,

00:04:06: ist schon wieder eine Stunde rum, ne?

00:04:08: Fahrt man doch auf ein Food-Court.

00:04:10: Du hast eine geile Nummer am Programm, wo du das irgendwie erzählt hast.

00:04:13: Du gehst raus in eine Innenstadt vorbei am Zara, am Mango, am H&M, am Icos und denkst, du bist in Essen und dein Freund ist irgendwie... wie war das nochmal?

00:04:23: Ist die Nummer von mir?

00:04:26: Doch, doch, doch, doch.

00:04:28: Du gehst durch so eine Innenstadt, hast einen Kumpel am Telefon und beschreibst du die komplette Innenstadt und der sagt, ja seh ich gerade alles auch und am Ende kommt raus, du bist in Essen und der ist irgendwie in Bochum, weil jede verdammte Innenstadt in Deutschland mittlerweile gleich aussieht.

00:04:41: Also es ist tatsächlich nicht von mir, aber das

00:04:43: habe ich doch von dir mal gehört.

00:04:44: Ich

00:04:44: habe nur Tietz gemacht, ist wahrscheinlich Karolin Kevicus.

00:04:48: Ja, aber schöne Idee auf jeden Fall.

00:04:53: Wie gesagt, ich habe mir eine Notiz gemacht und ich bin noch gar nicht dazu gekommen und das wollte ich dich heute mal wieder fragen, weil das gar nicht so schlecht, der Termin dich zu fragen.

00:05:02: Wie ist dein Gefühl zur Zeit?

00:05:04: Oh,

00:05:05: ich hatte gerade gehofft, dass die Frage mal wieder kommt, weil es ist ja Richtung Jahresende und ich erinnere mich in den Jahren, die wir das jetzt schon hier machen, dass du mir auch mal gesagt hattest, Richtung Weihnachten mit roten Augen unter den Tannenbaum gesessen und es war alles zu viel.

00:05:19: Ja.

00:05:19: Und bei mir war viel, sehr viel.

00:05:22: Ich habe heute die fünftzehnte Show in neunzehnt Tagen.

00:05:26: Haben

00:05:27: wir.

00:05:28: Und würde dir jetzt eigentlich sagen müssen, du, ich geh auf den Zahnfleisch, alles platt, alles fertig, aber es ist wirklich ... Also ich will jetzt gerade fast sagen das Gegenteil, es macht so einen Spaß.

00:05:39: Es kommt mir ja selber manchmal komisch vor, weil wenn du so viele Shows machst und du gehst trotzdem da wieder raus und hast das Gefühl, du wirst angestrahlt und du wirst so liebevoll begrüßt und danach schreiben mir die Leute liebevoll und ich hatte selber viel Spaß.

00:05:54: auf der Bühne und irgendwie viel Liebe im Saal, dann ist das einfach was, wo ich dir jetzt sagen kann.

00:05:58: Klar, morgen bin ich mal platt und raus und übermorgen auch, aber mir geht es, ich fühle mich richtig, richtig gut und mit einer großen Dankbarkeit und mit wirklich dem Eindruck, es ist so, so wahnsinnig.

00:06:10: Unsere Welt ist so eine Mall geworden, es ist so gaga gerade da draußen, alles ist in die Outlet-Center-Mentalität und in diesen Stunden dann irgendwie mal nicht und das fühlt sich einfach, das gibt uns absurd viel Energie.

00:06:21: Ja, ich

00:06:22: höre tatsächlich auch so viel Gutes von deiner Tour.

00:06:26: Und wie du gerade schon so etwas beschrieben hast, man hat das Gefühl, alle dürsten auch so ein bisschen danach.

00:06:33: Und ja,

00:06:34: das ist gut.

00:06:35: Weil mir das schon fast weder muss ich kurz einschieben, Sorge macht.

00:06:37: Ja, natürlich macht er Sorge.

00:06:39: Darauf folge ich hinaus, dass ich in meinem Umfeld ganz viel Erschöpfung erlebe.

00:06:45: Ja, ja.

00:06:46: Also auch geistige oder gerade geistige Erschöpfung und diese Müdigkeit, die jetzt vielleicht gar nicht so eine körperliche Müdigkeit ist, aber alle sind so ein bisschen träge und müde und das kann ja nicht nur am Wetter liegen.

00:06:59: Weil so gefühlt hat die Erddrehung ja nochmal zugenommen, seit letztem Jahr, oder?

00:07:05: Ja, und ich habe auch das Gefühl, bei manchen kippt es in so einen reinen Zynismus mittlerweile.

00:07:10: Ja, und Vaterismus auch, ja.

00:07:12: Fatalismus, wo du dann wirklich denkst, boah, Leute, ich wünsche mir immer, immer mehr, dass wir wirklich auch die anderen Geschichten erzählen von tollen Projekten, von guten Sachen, von Dingen, die laufen.

00:07:25: Also du hast ja wirklich das Gefühl, du gehst durch Deutschland und die Bahn fährt nicht und alle hassen sich und keine Ahnung, alles ist doof.

00:07:36: AfD übernimmt und all dieser wahnsinn der.

00:07:39: und dann gleichzeitig denke ich boah aber ich jetzt wo ich auch in so vielen städten bin ich treffe so viele so viele menschen und sehe auch so viele unterschiedliche situationen und du hast einfach das gefühl bitte bitte vergess nicht auch die anderen geschichten zu erzählen.

00:07:52: Das ist so... Absolut.

00:07:54: Absolut.

00:07:54: Ich habe es mir gerade rausgesucht, nicht weil ich das vorher hatte, aber vielleicht darf ich das Thema kurz erzählen.

00:07:58: Ich habe das Stellvertretend für eine Zuschrift, deswegen ist es ganz gut, dass wir auf dieses Thema gekommen sind.

00:08:04: Ich bin ja gerade auf Priviaturen, da schrieb jemand nach einem Auftritt in Kassel, mein Freund Atze, ich habe ich wäre Depressionen und bin gerade schlimm drauf.

00:08:12: Bis siehzehn Uhr habe ich gestern überlegt, wer mich meine Karte schenken kann.

00:08:15: Ich bin dann doch mit meiner Perle, hat er großgeschrieben, zu dir.

00:08:21: Atze, was hast du mir wieder gut getan?

00:08:22: Ich habe lange nicht mehr solch eine Freude empfunden.

00:08:25: Ich merke es heute sogar noch.

00:08:26: Glück heißt für einen wie mich, für eine Zeit lang weg von meiner solche zu sein.

00:08:31: Du hast mir das geschenkt bzw.

00:08:32: gegeben.

00:08:33: Ich danke dir.

00:08:34: Dein Freund.

00:08:35: So, und jetzt klingt das so ein bisschen nach Selbstbeweiche-Eucherung.

00:08:38: Darum geht's mir aber gar nicht.

00:08:40: Und wir beide, und ich weiß, dass du das auch schon wieder im Köcher hast, waren davor, Depressionen so abzutun, dass mit einem schönen Abend alles erledigt ist.

00:08:48: Dann hab ich eben auch dazu geschrieben, dass ich mit Freue, dass ich etwas Licht reinbringen konnte.

00:08:53: Aber also ich bin ja rein auf Comedy-Tour und selbst bei mir kommen jetzt schon so Nachrichten an.

00:09:08: Das war natürlich schön.

00:09:10: Ich habe mich sehr gefreut, dass er das geschrieben hat.

00:09:12: Und gleichzeitig muss man natürlich auch wieder sagen, denn das ist nicht so schnell weggewischt.

00:09:20: Man braucht professionelle Hilfe.

00:09:24: Ja, und in diesen Tagen, ich weiß auch nicht wirklich, um die Klammer zu schließen, ich habe auch das Gefühl, wir sind mit einer Geschwindigkeit alle unterwegs.

00:09:34: Das kann, dass wir gar nichts mehr wahrnehmen links und rechts am Wegesrand.

00:09:41: Das gibt die Chance natürlich gleichzeitig.

00:09:42: Wir haben ja schon oft über die Vorsätze gesprochen.

00:09:45: Das werden wir, glaube ich, dieses Jahr mal nicht mehr machen und trotzdem so ein bisschen vielleicht im Hinterkopf zu behalten.

00:09:51: Das finde ich irgendwie immer auch ganz, ganz... Schön an diesem Jahreswechsel, dass man vielleicht doch momentan sagen kann, da guckt man nächstes Jahr mal drauf.

00:10:00: Genau, und vielleicht

00:10:01: sagt immer bei uns im Turbus, das ist ein Problem für Montag.

00:10:04: Wenn irgendwas nervt, so eine E-Mail von der Versicherung oder irgendwer hat eine Anfrage gestellt, wo du keinen Bock hast drauf zu antworten, das ist ein Problem für Montag.

00:10:12: und ich würde sagen, wir klären das heute nicht, dass die Welt da draußen gerade gefühlt durchdreht, sondern bringen vielleicht ein bisschen Licht in unsere Ohren und Hürne, denn wir haben eine Folge hier im Köcher bzw.

00:10:23: als Lindor Kugeln schon in den Backen, wo es um das große Thema Essen geht, was wahrscheinlich sehr, sehr viele Menschen Menschen da draußen im Advent besonders beschäftigt.

00:10:31: Mir geht's zumindest so, weil ich kann dir sagen, Arze, ich habe neben den Lindorkugeln natürlich auch gebrannte Mandeln, mein absolutes Kryptonit.

00:10:38: Und da könnte ich tüternweise von Essen, wirklich tütenweise.

00:10:42: Dann stellt meine Mutter immer zur Weihnachtszeit diesen großen Teller bei uns auf den Couch-Tisch mit den kleinen Lebkuchen drauf, mit dem Spritzgebeck, das mein Vater und sie backen, mit den kleinen Schokokügelchen, mit Haribo und all diesen Sachen.

00:10:56: Und du stehst da und denkst, ah!

00:10:59: Und man könnte so viel essen und ich könnte mir vorstellen, dass manch andere auch da draußen hier und da versucht, mit seinem Essen anders umzugehen.

00:11:07: Und wir haben heute eine Folge vorbereitet, die sehr, sehr, glaube ich, unter die Haut gehen wird und eine Geschichte begleiten wird.

00:11:13: durch diese Folge von Thorsten.

00:11:15: Sache ich gleich was zu, die uns aber hoffentlich auch noch mal einen ganz anderen Blick.

00:11:20: aufs Essen, auf unseren Umgang mit Essen, auf unseren Umgang mit unserem Hunger gibt und wahrscheinlich deswegen eine sehr fühlige Folge wird.

00:11:27: Also ich bin sehr gespannt und freue mich da jetzt voll mit dir rein zu starten.

00:11:31: Ich glaube, das ist ganz vielen Leute interessiert.

00:11:33: Ich habe im aktuellen Programm streif ich das Thema nur so.

00:11:38: Dass ich sage, habe ich ja mit dir hier letztens auch gesagt, wusstest du, dass... Die Deutschen im Durchschnitt hat jetzt eine Studie gezeigt, vier Komma zwei Kilo in der Adventszeit zu nehmen und habe ich natürlich schnell hinten dran gesagt, dass ich mir das ausgedacht habe.

00:11:52: So, und so starte ich eigentlich in so eine Nummer rein über Osempigspritzen und so weiter, diese Abnehmenspritzen.

00:11:59: Und ich habe jetzt gemerkt, dass es dann, dass da so ein Rieseninteresse ist, dass diese Nummer auf der Bühne schon gewachsen ist.

00:12:07: Ich hatte ein, zwei Sätze dazu.

00:12:09: Und da sind jetzt schon zehn raus geworden.

00:12:11: und ich muss mich mit Jürgen oder Kai, meinen Autoren, noch mal hinsetzen und da mehr draus machen, weil es einfach so viele Leute interessiert und so viele erfolglos sind im Kampf um ihr Gewicht.

00:12:26: Und wir beide gehören sich auch zu denen, die zu Mehrheit derer, die vor dem Spiegel stehen und nicht hundertprozentig zufrieden sind mit dem, was sie sehen.

00:12:36: Da sprichst du schon genau das an, was ich glaube ganz, ganz viel im Kopf habe.

00:12:39: Einen Kampf mit ihrem Gewicht.

00:12:42: Wenn du das so für dich sagst, wie äußert sich das bei dir?

00:12:47: Ich fühle mich halt

00:12:49: nicht so, dass ich das Spiegelbild so hundertprozentig akzeptieren würde.

00:12:53: Also ich gehe vom Spiegelweg mit einem etwas mit so leichter Bewölkung sagen wir mal.

00:13:00: Da ist nur noch mal was anderes, als wenn ich da richtig verzweifelt wäre.

00:13:04: Aber ich wollte darauf abheben, dass die meisten nicht wirklich hundertprozentig zufrieden sind mit dem, was sie sehen.

00:13:10: Bei mir ist halt so, dass ich das Gefühl habe, es gibt noch so Teilen in meinen Hirn, die sich erinnern, als ich so fünfzehn, sechzehn, ach, auch bis Anfang zwanzig, als ich so alt war.

00:13:21: Ich konnte so viel essen.

00:13:23: wie ich wollte.

00:13:25: Und da gibt es auch noch so ekelhafte Sachen, die in meinem Kopf sind.

00:13:28: Früher, als ich noch ein fleischiges Snaps, so ein komplettes, diese länglichen Päckchen mit diesen zwanzig kleinen Rostbratwürstchen drin, wo dieser ekelige Glipper dazwischen ist.

00:13:37: Aus.

00:13:38: An der Oberseite haben wir die aufgeschnitten, wenn wir bei uns in der Olexahide Grillen waren in Soling mit allen.

00:13:42: Dann konntest du die da von hinten so rausdrücken, wie aus einer Zahnpassertube.

00:13:45: Dann lagen die mit diesem Glipper komplett als langes Paket auf diesem Grillrost.

00:13:50: Und dann konnte ich ohne mit einer Wimper zu zucken.

00:13:54: Dazu, also alle zwanzig Würstchen, plus so ein Ja-Aufback-Baguette, Kräuter-Baguette, mit so einem Pötchen Kräuter-Quark, Zaziki und dem Himmela-Gewürz-Ketchup.

00:14:04: Alles essen.

00:14:05: Einfach

00:14:05: so.

00:14:06: In Spanien, als ich in Spanien gewohnt habe, gab es Thema Mall.

00:14:09: in einer spanischen Mall für zwölf Euro Wokbuffet.

00:14:13: All you can eat an so einem chinesischen Buffet.

00:14:15: Und ich habe so viel da gegessen, dass ich glaube, deswegen sind die Pleite gegangen.

00:14:21: Also es waren so Zeiten, wo ich einfach so viel essen konnte, wie ich wollte und irgendwann kippte das.

00:14:25: Und dann fing das an, dass ich plötzlich gemerkt habe, du nimmst immer mehr zu.

00:14:29: Immer mehr.

00:14:30: Und dann musste ich anfangen, darauf zu achten, wie viel ich esse, weil ich das mit Sport jetzt gar nicht hätte kompensieren können, wenn ich nicht massiv zunehmen will.

00:14:38: Und ich glaube so dieses, wenn man so ein bisschen über die zwanzig ist und merkt, hey, dein Stoffwechsel schaltet vielleicht um, das werden ganz, ganz viele kennen.

00:14:45: Ja.

00:14:46: Wahrscheinlich du auch?

00:14:47: Ja, es wird immer schlimmer.

00:14:48: Es wird immer schlimmer.

00:14:50: Das,

00:14:50: was du jetzt kennst, das sind noch die Anfänge.

00:14:53: Und ich weiß, Vor zehn, fünfzehn Jahren, mein damaliger Tour Manager, Mike und ich, wir sind dann nachts nach dem Auftritt noch irgendwo, zu der Zeit habe ich auch noch Fleisch gegessen, in die Dönerbude gegangen oder teilweise zu McDonalds.

00:15:08: Wenn ich das jetzt machen würde, Akk und ich, je nicht bin.

00:15:11: PA-Zweines hätte ich am nächsten Tag vier, zwei Kilo mehr drauf.

00:15:14: Ja,

00:15:15: ja.

00:15:15: Du isst eine Lindor Kugel und hast das Gefühl, die bildet sich sofort als so eine kleine Beule links eine Hüfte ab.

00:15:21: Ja, ja.

00:15:23: Und gleichzeitig, und das ist mir jetzt ganz wichtig für heute, ist ein neues Review rausgekommen, dass sich im Annual Review of Psychology mit dem Thema Essen und dem Versuch, das Essen zu kontrollieren beschäftigt.

00:15:37: Und anders als man jetzt vielleicht denken könnte, sagen die auch für diese Arbeit, ist es ganz wichtig, dass es denen jetzt nicht darum geht irgendwie krankhaft das Essen zu kontrollieren, sondern dass es ja einfach viele, viele Menschen tun.

00:15:47: und die sich die Wissenschaft dazu angeguckt haben.

00:15:49: Und da gehen wir jetzt gleich tiefer rein, aber ich möchte dir erstmal Thorsten vorstellen.

00:15:54: Das ist also ein junger Mann, ich glaube ungefähr so alt wie ich, den ich für Terra Explorer treffen durfte.

00:16:00: Und ich war einen ganzen Tag mit dem unterwegs und Thorsten ist Personal Trainer und wir haben uns dann auch im Fitnessstudio getroffen, wo er arbeitet und da den Leuten Kurse gibt, Anleitungen gibt.

00:16:10: Thorsten wiegt aber ungefähr zweihundertfünfzig Kilo eher mehr.

00:16:16: Ja.

00:16:16: Und an der Stelle muss man auch schon sagen, das ist natürlich kein Vergleich mit dem, was wir gerade besprochen haben.

00:16:22: Ganz genau, ganz genau.

00:16:24: Und das ist vielleicht gerade mit dem Abermerk.

00:16:28: Ich fasse schon gemein gewesen, weil ich da natürlich genau diese Vorteile mit bestätige, was er mir auch sagte, dass das ganz viele haben.

00:16:33: Wieso?

00:16:34: Wie kannst du Fitness-Trainer sein?

00:16:36: Aber er macht die Übung.

00:16:36: Ich habe später mit ihm auch eine seiner Fitnessgruppen getroffen.

00:16:40: Wir mussten zwei Hundert Meter vom Auto zu dieser Gruppe.

00:16:44: Das kann er fast nicht gehen.

00:16:45: Ah, weil das für ihn, das kannst du dir vorstellen.

00:16:47: Ich hab dann auch gedacht, er hatte solche Gewichte dabei für seine Fitness-Truppe, ne so zehn Kilo, so Sandsecke quasi, für Übungen.

00:16:53: Dann hab ich zwei von diesen Säcken genommen, hatte zwanzig Kilo Nern und dachte, Alter, boah, ist das schwer.

00:16:58: Und dann fiel mir auf, ich stichste noch ungefähr, jetzt lass mich überschlagen, fünfzehn weitere, also fünfzehn solcher Säcke tragen, damit wir gleich schwer sind.

00:17:07: Das ist eigentlich unmöglich.

00:17:09: Das hätte ich wahrscheinlich körperlich gar nicht geschafft.

00:17:12: trägt dieses Gewicht ja die ganze Zeit.

00:17:13: Und wir hören einfach mal rein, wie er das beschreibt.

00:17:18: Und bitte an alle, das ist ein unglaublich toller Mensch.

00:17:23: Und man will sofort bewerten, aber man kann ja den Menschen nur vor den Kopf gucken.

00:17:27: Und wenn man seine Geschichte mal hört und merkt, was hinter so einem Kampf ums Essen auch stecken kann.

00:17:32: Wir haben jetzt hier gerade über unsere zwei, drei Linda-Kugel-Kilos gesprochen.

00:17:36: Aber bei ihm ist das einfach eine ganz andere Geschichte.

00:17:39: Und deswegen ... Bitte einfach mal wirklich offen reinhören.

00:17:42: Dick dein Wort oder mehrgewichtig, was sagst du lieber?

00:17:45: Fett sag ich tatsächlich.

00:17:48: Ja, ich finde, dick sind wir ehrlich.

00:17:53: Das wäre ich vielleicht mit hundertzwanzig von mir aus für hundertdreißig, aber ich wiege ja

00:17:57: dreimal

00:17:58: mehr als der normale Mensch.

00:18:00: Essen ist für mich einfach mein besser Freund, aber auch mein schlimmster Feind.

00:18:06: Wenn es mir gut geht, wenn es mir schlecht geht, wenn ich mich freue, wenn ich glücklich bin, wenn ich traurig bin, wenn ich deprimiert bin, wenn ich mich überfordert fühle, Essen ist immer da.

00:18:14: Essen verurteilt mich nicht.

00:18:15: Na, gibt mir keine dunklen Kommentare, keine Wiederwörter.

00:18:18: Essen ist einfach mein Anker, der mich aber gleichzeitig wirklich rasant in die Tiefe zieht.

00:18:26: Der Anker, der mich runterzieht und gleichzeitig der Freund ist.

00:18:30: Ja, wahnsinn.

00:18:31: Feind und Freund zugleich.

00:18:32: Ja.

00:18:33: Haben wir unterahmt man schon.

00:18:36: emotionales darunter liegen muss.

00:18:41: Ganz genau.

00:18:41: Thorsten hat eine Binge-Eating-Störung.

00:18:43: Das ist eine sehr ernstzunehmende psychische Erkrankung, die dringend behandelt werden muss.

00:18:48: Es leitet sich vom englischen Begriff Binge-Eating für exzessives, übermäßiges Essen ab, wobei Binge so viel heißt wie ein Gelage.

00:18:56: Genau.

00:18:56: Aber wir müssen an dieser Stelle betonen, eben das Wort Essstörung auch betonen.

00:19:02: Ich habe mich da auch ein bisschen eingelesen und Bei S-Störung denke ich sofort an Bolemy zum Beispiel.

00:19:11: Und in dem Zusammenhang war mir S-Störung... Neu, aber natürlich liegt er auf der Hand.

00:19:16: Klar, aber so geläufig ist es erst mal nicht.

00:19:18: Und deswegen medisiere ich an dieser Stelle schon mal raus, streichen als kleine Überschrift.

00:19:25: Es geht um S-Störung.

00:19:27: Bei ihm geht es um eine S-Störung und dieses... Ganz gemeine dabei ist halt, dass die Leute das Essen eigentlich nicht genießen.

00:19:36: Sondern das sind wirklich so Attacken, wo du das Gefühl hast, ich hab keine Macht mehr.

00:19:41: Es war so, also wenn du ihm zuhörst und wie er mir das beschrieben hat, er sagte dann, wenn er bei Lieferando bestellt hat und der Pizzabote kommt, da hat er manchmal, weil er so viel bestellt hat, ein paar Schuhe von sich mehr vor die Tür gestellt.

00:19:54: Und dann, wenn der Pizzabote kam, die Tür aufgemacht und noch mal so in die Wohnung reingrufen, Leute, Pizza ist da, obwohl er allein zu Hause ist.

00:20:00: weil er sich so geschämt hat.

00:20:03: Das heißt, das ist kein Genuss und anders als jetzt bei der Bulimie wird eher selten zu gewichtsregulierenden Mitteln dann gegriffen wie Hunger oder besonders viel Bewegung.

00:20:14: Und dann kann durch dieses Überessen, Anfangstrichen so eine Gewichtszunahme entstehen wie bei ihm.

00:20:21: Und auch so einen strenger Blick auf seinen Körper.

00:20:25: Wie seid ihr zusammengekommen, ihr beiden?

00:20:27: Pass auf, genau.

00:20:28: Also meine Idee war, als ich darüber nachgedacht habe, so eine Doku zu machen, überhaupt mich mit diesem Thema so zu beschäftigen.

00:20:34: Du weißt, dass ich mich schon lange mit Hunger beschäftige.

00:20:36: Wir haben ja hier vor einigen Jahren auch schon mal eine Hungerfolge gemacht.

00:20:39: Gucken wir euch gerne nochmal in die Podcastescript, wenn ihr gucken wollt.

00:20:43: habe ich gedacht, guck mal, wenn ich schon bei mir manchmal merke, ich will so mein Essen irgendwie regulieren oder ich muss jetzt ein bisschen darauf achten, dass es wahrscheinlich ganz ganz vielen so geht.

00:20:51: Und dann habe ich mich gefragt, wenn man das dann irgendwie schafft für sich und vielleicht sagt, guck mal, ich habe es geschafft, jetzt die gebrannten Mandeln, die du hingestellt hast, einfach... nicht anzurühren.

00:21:01: Dann hat man ja das Gefühl, man ist vielleicht ein bisschen stolz auf sich, man denkt, super, ich habe jetzt über die Weihnachtszeit nicht wieder zwei Kilo zugenommen, sondern vielleicht sogar ein bisschen abgenommen.

00:21:09: Und dann geht man vielleicht manchmal durch so eine Innenstadt und sieht dann, dass unsere Welt ja immer mehr zunimmt.

00:21:15: Ich habe das ja schon mal gesagt, es sterben zum ersten Mal mehr Menschen an den Folgen von Übergewicht als ein Mangelernährung, sagt die Weltgesundheitsorganisation.

00:21:24: Das bedeutet, Essen ist für ganz viele Menschen ein Riesenproblem.

00:21:29: Und dann gehst du durch so eine Innenstadt und siehst vielleicht jemanden, der so wie Torsten das jetzt gesagt hat, fett ist, wie er sich selber beschreibt.

00:21:37: Und dann geht doch dein Bewertungssystem im Kopf an.

00:21:41: Und da habe ich mir schon immer gedacht, wenn dieses Fett-Shaming in unserer Gesellschaft so oft passiert.

00:21:47: Wenn du vielleicht selber dich manchmal dabei ertappst, dass du durch so eine Innenstadt gehst und denkst, boah, ist die Person aber mehrgewichtig, dick fett, you name it.

00:21:54: Und du dann das so verurteilst, hast du dich denn aber jemals gefragt, was dahinter steckt?

00:21:59: Hast du dich denn jemals gefragt, wie Essen wirklich funktioniert und wie unglaublich schwer es ist, Essen zu kontrollieren an den Stellen, wo vielleicht ... deine Macht auch aufhört.

00:22:11: Und das fand ich einfach ein Thema, was aus meiner Sicht psychologisch viel zu wenig besprochen wird.

00:22:15: Und so war ich dann auf Thorsten gestoßen und hab den getroffen.

00:22:20: Und ja, genau.

00:22:23: Zusammen mit der Redaktion habt ihr das Thema eben so vorbereitet.

00:22:26: Genau, das mache ich natürlich nie alleine.

00:22:28: Das ist immer ein ganzes Team.

00:22:29: Das ist gut, dass du es mal sagst, weil das ist vielleicht so Richtung Ende eines Jahres auch mal ganz schön, all den Menschen zu danken, die dahinter der Kamera in der Redaktion beim Sender hier im Schnitt und so weiter das möglich machen, was wir allen an Inhalten dann auf die Bühnen bringen dürfen.

00:22:43: Aber genau.

00:22:44: Also es war auf jeden Fall sehr aus mir heraus motiviert, weil ich das Gefühl habe, ey, auch da an die eigene Nase gefasst, wie schnell ist man im Verurteilen von Leuten.

00:22:54: und gerade für mich als Psychologe war aber doch der Anspruch, man kann den Leuten ja nur vor den Kopf gucken, hör doch mal zu, sprich mit ihnen.

00:23:01: Und deswegen glaube ich passt das ganz gut zu dem, was wir heute besprechen wollen, aber es geht natürlich jetzt nicht nur in Anführungsstichen um Essstörungen, sondern um das große Feld.

00:23:10: Das Essen.

00:23:10: und ich habe so ein paar Punkte dabei, die, die glaube ich, viele Sachen klar machen werden.

00:23:14: Okay, gut.

00:23:16: Ja, ja.

00:23:16: Ich will jetzt auch nicht vorgreifen, aber es ist einfach super interessant.

00:23:19: Und das ist das, was wir uns alle immer fragen, wenn wir andere mal wieder beurteilen, zu dünn oder zu dick.

00:23:27: Warum?

00:23:28: Was steckt dahinter?

00:23:30: Genau.

00:23:30: Und da sind wir jetzt voll schon drin, mit vielleicht so einem ersten großen Mythos, den man oft hört oder den man vielleicht selber denkt, na ja, die Person ist ja selber schuld.

00:23:38: Ja,

00:23:39: natürlich.

00:23:39: Es gibt

00:23:39: ja all diese Sätze wie frisst die Hälfte, na dann macht doch mehr Sport.

00:23:43: Keine Disziplin.

00:23:45: Keine Disziplin.

00:23:46: Wieso bist du denn so, wenn ich das schaffe, die Linderkugel liegen zu lassen, das ist doch alles dein Problem.

00:23:51: Vielleicht eine Nachricht dazu, die ein paar Tage rausgekommen ist und zwar die Stadt San Francisco zieht gegen Lebensmittelriesen vor Gericht.

00:24:00: Warum?

00:24:01: Weil die ultraverarbeitete Lebensmittel verkaufen, die oft zu viel Zucker, zu viel Salz, fette industrielle Stärken, Zusatzstoffen, Emulgatoren, Farbstoffe, Aromastoffe und so enthalten und deswegen verklagen die jetzt unter anderem Coca-Cola, PepsiCo, Kraft Heinz, Mondles, Kellogg, Mars und so weiter.

00:24:19: Und das Interessante ist, da könnte man jetzt erstmal denken, eine Stadt verklagt Lebensmittelkonzerne, deren Sachen essen wir doch jeden Tag und trinken sie.

00:24:29: Aber erinnern wir uns mal beim Thema Rauchen.

00:24:31: Da gab es das irgendwann auch, dass es große Klagen gab und dann plötzlich eingeräumt wurde, eier okay, ist doch schädlich das Rauchen.

00:24:39: Jetzt geht es gegen Lebensmittelkonzerne.

00:24:42: Und diese Klage basiert auch auf einer Veröffentlichung einer Reihe von Studien, die gerade im Fachjournal rausgekommen ist, wo wirklich, wirklich stark gewarnt wird vor diesen ultra verarbeiteten Lebensmitteln.

00:25:00: Und das fand ich interessant und habe mir diese Studie angeguckt und weiß nicht, hast du schon mal was vom Nova System gehört?

00:25:07: Nein.

00:25:08: Also ich habe schon mal irgendwo gehört, ich könnte aber überhaupt nicht sagen, worum es geht.

00:25:12: Also okay, nein.

00:25:14: Dann umso besser, dass du es jetzt vielleicht zum ersten Mal hörst.

00:25:17: Also... Dieses Nova-System klassiziert Lebensmittel in vier Gruppen.

00:25:22: Einmal ganz unverarbeitete oder minimal verarbeitet Lebensmittel, so ganz natürliche Sachen wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Milch, Fleisch und so weiter.

00:25:32: Dann gibt's eine zweite Gruppe, das sind dann eher so verarbeitete, kulinarische Zutaten, Öl, Butter, Zucker, Salz.

00:25:38: Gruppe drei sind dann verarbeitete Lebensmittel, Brot, Käse, eingelegtes Gemüse, Fischkonserven.

00:25:44: Und Gruppe vier sind dann ultrahoch verarbeitete Lebensmittel wie Softdrinks, Fertiggerichte, Snacks, Süßigkeiten.

00:25:52: Und jetzt haben die sich dort die wissenschaftliche Lage angeguckt.

00:25:56: Was gibt's für Studien, was gibt's für Einsichten?

00:25:59: Und sagen, dass ... diese ultraverarbeiteten Lebensmittel oft aus ganz billigen Zutaten bestehen.

00:26:06: Die anfangen, und das fand ich interessant, die Vollwert-Lebensmittel auf so eine Art zu verdrängen.

00:26:15: Das heißt, althergebrachte, kulturell gewachsene Ernährungsmuster in Ländern fangen an, verdrängt zu werden, durch diese Nova-Gruppe vier Lebensmittel ultraverarbeitetes Zeug.

00:26:30: Und dann sagen die, wir sehen hier über Metaanalysen von prospjektiven Studien, Zusammenhänge zwischen solcher Ernährung und einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ II, Adipositas, kardiovaskuläre Erkrankungen, coronare Herzerkrankungen, Gesamtmortalität, aber auch, fand ich interessant, Depression.

00:26:49: Und wenn man das sich mal überlegt, guck mal, wir haben die Lebensmittel, die immer mehr Macht auf unserer Welt bekommen, die uns offenbar überhaupt nicht gut tun.

00:26:57: Dann muss man sich doch fragen, was passiert hier.

00:27:01: Und ich gebe mal ein konkretes Beispiel, das ich damals mein Buch recherchiert hatte.

00:27:04: Deswegen war ich da so voll drin.

00:27:06: Räucherlachs.

00:27:08: Ja, Räucherlachs haben wahrscheinlich alle schon mal gehört.

00:27:10: Auf Fischbrötchen.

00:27:11: Das ist oft überhaupt kein echter Lachs, sondern pazifischer Pollack.

00:27:14: Der gehört zu den Dorschen.

00:27:16: Aber die Lebensmittelindustrie hat gedacht, wer hat Bock auf pazifischen Pollack, nie gehört.

00:27:20: Deswegen nennen wir das Alaska-Seelachs.

00:27:23: Und der wird dann mithilfe eines Farbstoffs einem chemischen Produkt auf Erdölbasis, weil der ja eigentlich weißes Fleisch hat, in so leuchtend rosa Lachsfarben umgefärbt.

00:27:33: Und

00:27:33: schon hast du Bock auf dieses Zeug.

00:27:35: Und jetzt kommt der Punkt dieser Farbstoff, das der im Verdacht steht.

00:27:38: So, dass der vielleicht mit eine Rolle bei ADHS bei Kindern spielen könnte, hat dann dazu geführt, dass ein Feinkost-Unternehmen aus Deutschland, im Jahr zwei Tausend Fünfzig, gemäß EU-Richtlinie, auf die Verpackung von seinem Alaska-Seelux hinten draufdrucken musste, kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.

00:27:58: Also, einfach um das mal klar zu machen, was hier passiert.

00:28:01: Wir haben einen Brotaufstrich mit eingefärbtem Lachs, der gar kein Lachs ist, aber im Verdacht steht die Psyche von Kindern zu beeinflussen.

00:28:09: Das sind unsere Lebensmittel.

00:28:12: Und da habe ich das Gefühl, das Wort Lebensmittel passt ja gar nicht mehr.

00:28:15: Das ist Zeug, was ein Angriff auf unser Hungergefühl, auf unsere Ernährung ist, was uns millionenfach verkauft wird.

00:28:24: Ja, wo ein Bedürftnis entweder verstärkt oder überhaupt erzeugt wird, für eine Sache, die wir täglich brauchen, wo man sehr viel Geld mit verdienen kann.

00:28:34: Ja, genau.

00:28:35: Und das Gemeine ist ja, jetzt könnte man ja sagen, so jemandem wie Thorsten, es gibt eine große Diskussion, ob Essen auch ... Also, ob Essen auch süchtig machen kann, ob man wirklich von der Sucht spricht in der Forschung, die einen sehen so, die anderen sehen so.

00:28:49: Aber so grundsätzlich ist ja das ganz, ganz gemeine beim Essen, während du versuchen könntest, mit jemandem, der vielleicht ein Alkohol sucht hat zu üben, na ja, dann trinkst du kein Alkohol mehr oder du nimmst kein Kokain mehr oder was auch immer.

00:29:03: Wie willst du das beim Essen machen?

00:29:05: Ja.

00:29:06: Der Mensch muss essen.

00:29:07: Ja, ja.

00:29:09: Und das drei ist, es muss eigentlich immer darum gehen, einen Umgang damit zu finden.

00:29:13: Und ich wollte jetzt schon mal als erstes klar machen, wenn wir denken, wir könnten einfach so mit dem Finger auf andere Menschen zeigen, wenn wir durch so eine Innenstadt gehen und wenn wir nicht mit dem Finger drauf zeigen in unserem Kopf, denken, ah ja, die werden ja hier alle immer dicker, die haben es alle nicht im Griff, dann muss uns einfach bewusst sein, dass eigentlich zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit es viel, viel mehr Essen gibt, als wir auf diesem Planeten bräuchten.

00:29:36: Da kann ich jetzt gerne noch dazu sagen, dass das furchtbare ist, dass gleichzeitig hier immer noch Menschen verhungern.

00:29:41: Aber in den Industrienationen, du nicht im Schlaghafenland sitzt, sondern wir jetzt Lebensmittel haben, die offenbar einen Beitrag dazu leisten, dass wir jetzt am überessen sterben.

00:29:53: Ja,

00:29:53: ich war es noch mal lastischer.

00:29:54: Es war eigentlich ganz gut, wie du es gesagt hast.

00:29:58: Wenn du kein Alkohol mehr trinkst, keine Drogen mehr nimmst, wirst du ja trotzdem weiter leben.

00:30:03: Aber du brauchst Lebensmittel, wie das Wort sagt, und die werden vergiftet.

00:30:10: Noch drastischer wird man jetzt sagen, es würden Chemikalien ins Grundwasser gekippt, weil wir jeden Tag Wasser trinken müssen.

00:30:18: Das ist fast ähnlich.

00:30:20: Das war noch eindeutiger, aber so muss man sich sehr vorstellen.

00:30:23: Du nimmst irgendwas, was wir Menschen brauchen zum Überleben und vergiftest das.

00:30:29: Ja, da würdest du jetzt wahrscheinlich eine Gegenklage bekommen von der Lebensmittelindustrie, weil die sagen würden, wo vergiften wir das denn?

00:30:36: Es ist ja nicht direkt giftig, aber du sagst es mal bewusst so drastisch und... Wenn ich mir angucke, was passiert und ich versuche da ein bisschen raus zu zoomen und mir einfach vorstelle, dass man ganz vielen Menschen Lebensmittel hinhält, die den gar nicht gut tun, wo du eigentlich nur noch damit beschäftigt bist, widerstehen zu müssen, wo einfach diese Lebensmittel aufgrund ihrer Machart, ich habe dann auch mit einem Lebensmittelforscher gesprochen, der sagt, komm mal, so ein Aufreißen von so einer Chipstüte, die arbeiten mit Sounddesign, dass du dieses Geräusch magst.

00:31:04: Dann habe ich in einer BBC-Doku gesehen, hier für die Vorbereitung auch nochmal, das scheinbar die, die Es klingt jetzt komisch, aber die Matschigkeit von so einem Essen ganz, ganz wichtig ist.

00:31:16: Nimm so beispielsweise Erdnussflips, du kaust da drauf rum, die sind erstmal knackig, das gibt vielleicht ein frischer Gefühl, aber dann wird das ganz schnell zu so einem matschigen Brei im Mund und davon kannst du gefühlt und endlich viel essen.

00:31:26: Dir wird das also auch sehr einfach gemacht, dieses Zeug runterzuschlucken.

00:31:30: Also

00:31:30: man dreht an allen Parametern sozusagen, um es dir noch schmackhaft dazu machen, um dich noch mehr zu verführen, ja?

00:31:37: Ganz genau.

00:31:39: Und dass man da dann mal sagt, ich verklage jetzt die Lebensmittelindustrie, wie wir das nach Jahrzehnten des Menschensterben am Rauchen irgendwann angemacht haben als Zivilgesellschaft.

00:31:51: Jetzt werden die Tabakkonzerne verklagt oder müssen sich zumindest rechtfertigen.

00:31:55: Das finde ich ist ein Schritt der... Da würde ich da fast sein, der überfällig ist.

00:31:59: Absolut.

00:32:00: Also es ist so drastisch, wenn du das jetzt hier so auf den Punkt bringst, aber es wird ja jetzt keiner zuhören und sagen mir doch, egal.

00:32:09: Ja, kann ja nicht sein.

00:32:10: Also wie gesagt, wenn wir jemanden nachweisen würden, das Grundwasser zu vergiften, dann würden ja auch alle sagen, ja müssen wir aufklären.

00:32:20: Ja, weil selbst wenn du jetzt sagst, ich bin da, vielleicht das ist gar nicht so ein Thema für mich, diese Lebensmittel begegnende ja die ganze Zeit.

00:32:28: Und dein Kind wird sie haben wollen und Freunde von dir essen sie, deine Eltern essen sie im Zweifel.

00:32:33: und das heißt, das spielt so eine große Rolle und so wie diese Lancet Studie auch sagt ja eine immer größere Rolle, dass... dass ich eher erwarte, dass das noch mehr Thema

00:32:42: wird.

00:32:43: Ja, darf ich einmal ganz kurz einschieben?

00:32:45: Jetzt stell dir aber mal vor, eine Stadt wie München, Berlin oder, was wäre denn das, Deutschland, Franziskothe Hamburg, würde jetzt Nestle verklagen.

00:32:58: Die Nachrichten wären doch wochenlang voll davon.

00:33:02: Hat man ja manchmal das Gefühl, dass es in den USA bei allem, was da so sehr schiefläuft, dann manchmal aber auch progressivere Momente gibt, wo du denn denkst, okay, Ja.

00:33:11: Den zeigen wir es jetzt.

00:33:12: Gut.

00:33:12: In den USA hat man ja eh den Eindruck, dass das sehr viel mehr mit solchen Gerichtsprozessen dann geregelt wird und bei uns wird versucht, mit irgendwelchen Vorschriften zu arbeiten und dann gibt es halt einfach da zwei unterschiedliche Wege.

00:33:24: Ja, weil das Haftungssystem natürlich da auch noch anders ist.

00:33:26: Genau.

00:33:27: Gut,

00:33:27: genau.

00:33:28: Wir merken aber schon, und das ist mir einfach wichtig, dass wir das vielleicht immer besser verstehen jetzt im Laufe der Folge, dass dieses Essen Nicht einfach im luftleeren Raum passiert, sondern das ist ein Politikum.

00:33:41: Das ist eine Weltthematik, das da sind ganz große Konzerne und Interessen, die da in deinen kleinen Alltag rein spielen.

00:33:50: So.

00:33:51: Und das ist, glaube ich, einfach was uns bewusst sein muss.

00:33:54: Und ich hoffe, dass ja eben wir hier heute aus dieser Folge rausgehen und anders vielleicht auf unseren eigenen Umgang mit Essen gucken und auch auf Menschen, die da... von außen betrachtet vielleicht irgendwie ein Thema mit haben.

00:34:05: Der nächste Punkt, der mir ganz wichtig ist, fand ich auch sehr, sehr interessant, da hatte ich damals recherchiert, dass eine Studie von zwei tausend sieben sich das Hungergefühl angeguckt hat, und zwar von einigen Menschen in Chicago und einigen Menschen in Paris.

00:34:19: Also hier haben wir jetzt die USA in anführslichen Versus Frankreich.

00:34:23: Und dabei konnte man zeigen, dass beide Gruppen Stoppregeln benutzen im Umgang mit ihrem Hunger.

00:34:28: Nach dem Motto, wann höre ich auf zu essen?

00:34:31: Aber die in Frankreich gaben im Schnitt häufiger an, dass sie aufhören zu essen, wenn sie sich satt fühlen oder noch etwas Platz für ein bisschen nachtisch lassen wollen.

00:34:42: Die hören in sich hinein und entscheiden dann, die Menschen aus den USA haben in dieser Studie eher so eine Tendenz gehabt, das von externen Situationen abhängig zu machen.

00:34:53: Also ich höre auf zu essen, wenn mein ein Liter Cola getränkler ist oder ich höre auf zu essen, wenn im Fernsehen die Serie vorbei ist.

00:35:00: Und diese Unterscheidung, das ist, glaube ich, was viele von uns auch erleben, Internalität versus Externalität, wovon mache ich es abhängig, ob ich mit dem Essen aufhöre.

00:35:14: Da beschreiben die Forscher in diesem Review, das also gerade rausgekommen ist, dass das ja was ist, was historisch immer wieder so betrachtet wurde, wenn du jemand bist, der sich nur an diesen externen Cues orientiert.

00:35:27: Der Kohlerbecher ist leer, also höre ich auch auf zu essen.

00:35:30: Das heißt, ich esse so lange, wenn der Kohlerbecher groß ist, bis ich eigentlich gar nicht mehr auf mein Hunger achte, sondern nur auf den Kohlerbecher oder auf die Serie, dass dieses externe Essen, wie die das nennen, oder externe Esser, welche sind, die übergewichtig sind und die Probleme mit dem Essen haben.

00:35:47: Und dann konnte man aber zeigen, das fand ich ganz spannend, dass das etwas ist, was in allen Gewichtsklassen vorkommt.

00:35:53: Also die einfache Unterscheidung, hey, da gibt es Menschen, die auf ihre inneren Signale achten.

00:35:59: Und das sind dann die, die gesund und gut mit ihrem Essen umgehen.

00:36:02: Und dann gibt es welche, die nur auf die externen Signale achten.

00:36:05: Und bei denen ist es total fatal.

00:36:07: Da sagt dieses Review Vorsicht.

00:36:10: Was ist es denn bei dir, wenn du so eine Linderkugel siehst?

00:36:14: Können wir eins zu eins auf mich auch übersetzen?

00:36:15: Ich, bei mir sind es dann vielleicht die Rocher Ferreiro Rocher.

00:36:19: Also du kennst doch, dass du hinterher denkst, warum habe ich das gemacht?

00:36:23: Ja,

00:36:24: du weißt, du weißt es nicht gut für dich, du weißt es ungesund, du weißt, da sind zig Kalorien drin.

00:36:31: und trotzdem, dann kommt man backstage, man hat in der eigenen Drohbe, hat man das alles schon wegräumen lassen.

00:36:36: Irgendwo steht noch was rum und man langt da voll rein.

00:36:39: Und es ist doch so, dass man so einen gewissen Stolz hat, wenn man es dann geschafft hat, nur drei zu essen.

00:36:44: Oder für mich ist Nicknex auch ein gutes Beispiel.

00:36:47: Du kaufst so eine Nicknex-Packung, sind ja Schweine teuer und dann machst du die auf und denkst ja, esse ich ein paar.

00:36:52: Aber du musst ja die ganze Packung essen.

00:36:54: Und dann manchmal bei mir im Rewe stehen die dann vorne an so einem großen Ständer die XXL Packung im Angebot.

00:36:59: Und dann denkst du, das ist ja billiger im Kilo Preis, dann kaufst du diese ganze Packung, aber du musst wieder die ganze Packung essen.

00:37:05: Und das sind dann so externe Cues.

00:37:07: Also das kenne ich total, dass ich mich auch daran orientiere.

00:37:11: Aber was ist es in dir?

00:37:12: Welche Stimme?

00:37:16: Was ist es für eine Stimme?

00:37:20: Es ist, glaube ich, manchmal so eine recht Fertigung, auch wenn ich jetzt dadurch, dass wir viel unterwegs sind, oft irgendwie außer Haus esse.

00:37:27: Gestern waren wir in einer richtig guten, ja, Imbissbude ist fast zu.

00:37:31: Also Loulous heißt der Laden in Duisburg, total geil.

00:37:34: So kleine frittierte Linsen, Falafel, dann so ein richtig cooler Teller mit Wedges und Soße drüber und Auberginen, komplett lecker.

00:37:46: Und da habe ich aber gemerkt, wir hatten eigentlich ein bisschen viel bestellt, aber dann hatte ich so einen Kopf, ist auf, sonst ist morgen schlechtes Wetter.

00:37:53: Wir werden ja auch mit so normierenden Sätzen groß.

00:37:55: Und

00:37:56: das ist für mich auch so ein externer Queue, dass du einfach auf die Portionsgröße guckst.

00:38:00: Also wie bei den Nicknacks, dann halt in dem Fall beim Teller.

00:38:02: Ja.

00:38:03: Und weil es mir total schwer fällt, dann zu sagen, ich lasse irgendwie was auf dem Teller, denke ich dann im Ende, ach komm, das stopfst du da jetzt noch rein, obwohl ich eigentlich schon satt bin.

00:38:09: Okay.

00:38:11: So, das wäre vielleicht die Stimme in meinem Kopf.

00:38:13: Ja.

00:38:15: Da muss es ja darum gehen, weiterhin hier.

00:38:17: Genau.

00:38:17: Genau.

00:38:18: Und das werden wir jetzt auch immer besser verstehen und da können wir auch den nächsten Schritt gehen.

00:38:21: Dieses Forschungsteam sagt Vorsicht, dass eine Sache, die eben immer klarer wird, es ist nicht einfach eine Ursache.

00:38:30: sondern wir müssen uns darauf einstellen, dass ganz verschiedene Gründe eine Rolle spielen.

00:38:37: Und dass gerade diese externen Umweltumgebungen zwar ganz ganz wichtig sind, deswegen kommen da gleich noch einige, aber nicht der einzige Grund.

00:38:48: Das fand ich ganz interessant.

00:38:50: Und dann können wir vielleicht damit jetzt auch den nächsten Schritt gehen, das nächste Kapitel aufmachen.

00:38:57: Auf den ersten Blick ist Hunger Ja, so ein ganz einfacher Mechanismus.

00:39:01: Wir brauchen Energie.

00:39:03: Die stammt vor allem aus Glucose.

00:39:04: Wenn jetzt zu wenig Glucose zur Verfügung steht, dann geht, wie so die Reserveleucht leuchtet im Auto, der Hunger an.

00:39:10: Und dann weißt du, du musst tanken.

00:39:13: Das nennt man in der Psychologie Sollwerttheorie.

00:39:17: Also ein bisschen wie die Tanklampe angeht, sobald das Benzin unter einem bestimmten Wert ist.

00:39:22: Weißt du, du musst wieder nach tanken, bis der Sollwert erreicht ist.

00:39:27: Das Fiese ist jetzt aber, dass das nicht für unser Hungergefühl passt.

00:39:33: Denn demnach müsste man ja aufhören, wenn der Tank voll ist oder man dürfte keinen Hunger spüren, wenn die Reservelampe jetzt mal gerade nicht an ist.

00:39:39: Das würde auch nicht mehr reingehen als Fünfzehn oder

00:39:42: Sechzehn Liter.

00:39:42: Ja,

00:39:43: ganz genau.

00:39:44: Jeder von uns merkt, wir können komplett satt sein nach so einem Abendessen und dann liegen da die drei Lindeokogeln und wir sind stolz, dass wir nicht in die Keller gegangen sind, um noch eine Packung aufzumachen.

00:39:54: Und das ist auch etwas, was scheinbar sehr in uns drin ist.

00:39:59: wunderbare Studien zu, wo man Menschen hinsetzt und dann kriegen die einen Teller Suppe serviert, wo unten heimlich ein Schlauch drin ist und die ganze Zeit heißt, fließt Suppe nach.

00:40:10: Und die Klassikerstudie dazu, da haben dann Probanden in der Gruppe, wo die Suppe nachfließt, drei in siebzig Prozent mehr Suppe gegessen als Personen einer Kontrollgruppe, wo sich der Teller normal gelehrt hat.

00:40:21: Und interessanterweise geben die aber nachher alle an, dass sie etwa gleich viel gegessen hatten und sich auch ungefähr gleich satt fühlen.

00:40:29: Das

00:40:29: bedeutet, du kriegst einfach immer mehr Suppe da serviert und ist und ist und ist und ist.

00:40:33: Heißt, das ist nicht wie so ein Autotank, wo immer der Tank voll ist, sondern erscheinen ganz viele andere Gründe, eine Rolle zu spielen, wie unser Hunger, wie unser Umgang mit Essen gesteuert wird.

00:40:44: Diese Studie ist ja schon sehr alt.

00:40:45: Also dieses Beispiel, das kenne ich glaube ich seit meiner Jugend.

00:40:48: Dieser Teller, der da so von unten immer weiter nachgefüllt wird.

00:40:53: Und trotzdem hat man das Gefühl, wir sind nicht einen Schritt weiter.

00:40:56: Ja.

00:40:59: Ja, ja.

00:40:59: Und

00:41:00: das ist doch was schon faszinierendes.

00:41:03: Ich darf kurz einschieben, weil wir hier wissenschaftlich unterwegs sind.

00:41:07: Diese Studie ist von einem Forscher, der massiv in der Kritik steht, der, ich glaube, auch Arbeiten zurückziehen musste, weil Daten gefälscht und so weiter.

00:41:15: Es gibt ganze Blockbeiträge, die sich damit beschäftigen, ob diese Suppenstudie eigentlich echt war.

00:41:19: Aber sehr schön, ich pack das wie immer alles in die Quellenangaben.

00:41:22: Ich habe mich da voll, ich war richtig im Rabbit Hole.

00:41:24: Ich war im Suppenteller Rabbit Hole.

00:41:26: Es gab eine Replikation dieser Arbeit.

00:41:28: Ich glaube, der Effekt war nicht ganz so stark, aber er war wieder da.

00:41:32: heißt, wir haben hier aktuelle Forschung, die das Ganze aufgreift, aber du hast völlig recht, das ist schon länger ein Thema und es ist immer noch da.

00:41:40: Vielleicht spricht das einfach dafür, dass wir jetzt hier nochmal ein bisschen besser verstanden haben.

00:41:44: Hunger funktioniert nicht einfach wie so ein Autotanker, sondern da gibt es ganz viele... Faktoren, die den mit beeinflussen.

00:41:53: Jetzt haben wir erst über die Nova Gruppe V, die Lebensmittelindustrie gesprochen.

00:41:57: Jetzt haben wir gerade verstanden, es ist nicht wie der Autotank.

00:41:59: Und du merkst einfach, dass es viel, viel komplexer ist, als man vielleicht erstmal von außen denken würde.

00:42:04: Ja, ja.

00:42:05: Vielleicht liegt da schon auch, dass der Hase ein bisschen im Pfeffer, dass wir verstehen müssen und darum soll es ja heute auch gehen, was alles mitspielt.

00:42:18: Ganz genau.

00:42:19: Ja.

00:42:19: Und dass man nicht, wie man sieht, der vielleicht jetzt auch nach unseren Normen viel zu viel wiegt.

00:42:27: Und dass man nicht sagen kann, ja, zack hier einfach den Hebel umlegen und schon läuft.

00:42:33: Ja, oder das ist ja einfach so ein, das ist ja einfach ein Loser, der sich nicht im Griff hat.

00:42:36: Keine Disziplin.

00:42:38: Und ich spreche das genau.

00:42:40: Ich finde es auch gut, dass du es jetzt auch gerade mal so aussprichst.

00:42:41: Ich auch, weil ich glaube einfach, dass es in ganz, ganz vielen, sind wir ehrlich zu uns, in ganz vielen Köpfen solche Vorurteile, solche harschen Urteile gibt.

00:42:49: Und natürlich, ich würde jetzt gerne gleich auch noch mal was von Thorsten erzählen, natürlich ist es bei ihm irgendwie eine extreme Geschichte einfach, weil das, weil das Gewicht ganz besonders stark auffällt und besonders extrem ist, aber... Ich glaube schon auch, dass das in der Bewertung, die er erlebt, also ich gehe mit ihm durch die Stadt und er sagt mir das ja auch, guck mal, ich werd die ganze Zeit, wirst du hier angeguckt und irgendwie bewertet, dass das etwas ist, wo wir alle unseren Anteil dran haben.

00:43:16: Ja.

00:43:17: Und wenn wir keine zweieinfünfzig Kilo wiegen, du, wenn du sagst, du kommst aus der Dusche und guckst dich da an im Spiegel und denkst, boah, du siehst direkt wieder die ganzen Defizite, das wird ja auch... irgendwo herkommen.

00:43:28: Wenn du alleine auf einer einsamen Insel leben würdest, wäre das wahrscheinlich nicht der Fall.

00:43:31: Also wir sind ja der Teil von der Gesellschaft, die scheinbar völlig falsch mit unserem Körper, mit unserer Ernährung umgeht.

00:43:38: Ich habe das Gefühl, dass speziell bei Instagram mich der ein oder andere angeschwärzt hat, damit nur ich... von allen zweiundachzehn Millionen Deutschen sämtliche Fitnessvideos und sämtliche Bilder von jungen Männer mit Sixpack in die Timeline gespielt, gespielt.

00:43:55: Es

00:43:55: gibt aber jetzt eine neue, also nicht neue, aber ich habe sie für mich neu entdeckt.

00:43:58: Funktion, wo du anklicken kannst, will ich nicht sehen.

00:44:01: Und ich klick jetzt immer öfter bei Inhalten, will ich nicht sehen, weil ich dann das Gefühl habe, genau solche Phänomene kenne ich auch, ich habe keinen Bock drauf, damit zugespänt zu werden.

00:44:08: Algorithmus passt dich an.

00:44:10: Wir gehen mal weiter, den nächsten Schritt da, torsten mir noch was erzählt, was... Auf den ersten Blick, man will fast lachen, aber das, was wieder dahinter kommt, zeigt dir auch, boah, schau, was in seinem Kopf passiert.

00:44:21: Ja,

00:44:22: das ist wahnsinnig.

00:44:23: Ich hab mir so gedacht, hey, Cola trinkst du nicht, weil das ist natürlich Zuckergesäf.

00:44:27: Also trinkst du Eistil.

00:44:29: Aber acht Liter Eistil am Tag sind dann auch schon mal fünf, sechs Tausend Kalorien.

00:44:35: Ach, das ist Eistil.

00:44:35: Ja.

00:44:36: Okay.

00:44:37: Dann schießt du morgens auf, du hast eine halbe Packung Toast mit ... Doppelt im Belag, zwischendurch Süßigkeiten, Lasagne, Pizzen.

00:44:48: Pizzen.

00:44:49: Das haue ich mir ununterbräuchtenlein.

00:44:51: Irgendwann schlafe ich ein und werde irgendwann wegen der Blutzuckerachterbahn wieder wach und sagen mir, das machst du nie wieder.

00:44:59: Zwei Stunden später stoffe ich mir alles andere ein.

00:45:04: Es übernimmt jemand anders in meinem Kopf die Kontrolle.

00:45:07: Ja, natürlich bin ich bei der ersten Aussage schon hingeblieben.

00:45:11: Ich triege keine Kohle dafür, acht Liter Eistee am Tag sind fünf bis sechs tausend Kalorien.

00:45:19: Also das wirft ja fast mehr Fragen auf, als es beantwortet.

00:45:23: Wo man sagt, wenn du es doch weißt, dann machst du doch nicht.

00:45:27: Das wäre so Kommenzenz erstmal.

00:45:31: Und da scheint ja irgendwo... Wirklich, da müssen wir Licht, da müssen wir einen Scheinwerfer drauf haben.

00:45:38: Was da passiert?

00:45:39: Warum macht er das?

00:45:40: Ja.

00:45:42: Anscheinend intellektuell ist er in der Lage das Ganze einzuordnen.

00:45:47: Torsten ist komplett reflektiert, wenn man dem zuhört, wenn du den Tag mit dem verbringst, der weiß ganz viel über Ernährung, der weiß ganz viel über sich, über seinen Körper und ja.

00:46:00: steht trotzdem ganz oft da und es ist verzweifelt.

00:46:03: Gehen wir doch da auch wieder Forschungsmäßig mal weiter.

00:46:05: Ich glaube auch wieder verrät viel über uns alle.

00:46:08: Also dieses Forschungsteam mit dem Review sagt tatsächlich, dass in der Wissenschaft immer wieder befunde auftauchen, wo bestimmte negative Emotionen dieses Binge-Eating vorhersagen.

00:46:20: Aber eher in klinischen... Stichproben, also Leute, die tatsächlich ein Störungsbild haben.

00:46:26: Wenn man jetzt sich nicht klinische Stichproben anguckt, dann ist das Bild etwas komplizierter.

00:46:31: Und da ist es wieder.

00:46:32: Es ist kompliziert, aber gleichzeitig deswegen, glaube ich, auch so interessant da mal reinzutauchen.

00:46:36: Hier zeigt sich nämlich dann sagen, die eher einen Zusammenhang mit positiven Gefühlen.

00:46:41: Also zum Beispiel eine Studie, wo Versuchspersonen kurze positive Filmchen geguckt haben, die essen dann danach mehr ungesunde Snacks.

00:46:51: als die die neutrale filmklips geguckt haben.

00:46:54: und dieser zusammenhang der ist etwas wo die sagen das könnte vielleicht damit zusammenhängen dass es in vielen kulturen auch so ein ein feiern von essen gibt

00:47:04: und das sozialisieren,

00:47:05: wenn ich gut drauf bin, wenn die Stimmung toll ist, ne, auf einer Hochzeit, bei einem Geburtstag, an Weihnachten, dass das ja ganz oft mit Essen und was Schönem und gutem Geschmack und sich Mühe geben für dieses Essen, dass das damit zusammenhängt.

00:47:19: Ja, vielleicht auch mit Hungererfahrung.

00:47:22: Meine Oma, meine Eltern, meine Eltern nach Kriegs- bzw.

00:47:26: Kriegsgeneration, die da waren natürlich angesagt, Junge ist so viel wie es geht.

00:47:34: ist langsam, hieß es immer, wie es dich wunderbar reinpasst.

00:47:37: Und natürlich aus so einer Mangel, aus so Mangeljahren heraus, wo alle zu wenig zu essen hatten.

00:47:44: Und schon wird das absolut positiv konnotiert, auch so richtig viel zu essen.

00:47:50: Und ich weiß noch so... Das auch in den Sechziger, Sechziger Jahre, wenn so Hochzeiten waren oder die Hochzeiten-Hunde-Geburtslage.

00:48:01: Da haben die Leute sich vollgestofft, weil noch nicht das Essensangebot so groß war wie heute.

00:48:08: Und die haben alle zugesehen, dass sie unter weiter was auch noch fast

00:48:12: normal

00:48:13: oder erstrehmenswert etwas dicker zu sein.

00:48:16: Da waren aber auch noch viel viel weniger Menschen mehr wichtig und das ist einfach der punkt.

00:48:22: da denke ich jetzt sofort wieder in unseren anfangen und deswegen schön dass ich immer wieder so kreise schließen genau bei dem was du gerade beschreibst.

00:48:27: das war einfach eine zeit wo diese nova vier lebensmittel.

00:48:32: noch viel weniger krass und viel weniger verbreitet waren.

00:48:35: Und das muss man sich, glaube ich, immer vorangrufen.

00:48:37: Es ist doch total schön, wenn man sagt an Feierlichkeiten, an tollen Anlässen, spielt Essen eine Rolle.

00:48:43: Das ist was Tolles, was Positives.

00:48:45: Ja, aber dann brauchen wir auch Lebensmittel und nicht eingefärbten Selax-Polark oder wieder Zeug hieß.

00:48:51: Also du weißt, was ich meine.

00:48:52: Absolut.

00:48:53: Ich, genau diese Entwicklung, die du beschreibst, die hat ja stattgefunden.

00:48:57: Ich weiß noch, ich komme aus einer Kleinstadt,

00:49:00: wie

00:49:02: Da der erste Supermarkt, der hieß Konsum.

00:49:06: Das war so ein alter Saal von einer Kneipe, wo dann Regale aufgestellt wurden und man plötzlich so Lebensmittel, sogenannte, da in Massen kaufen konnte.

00:49:15: Vorher ging man zu diesen kleinen Läden, diese ganz normalen kleinen... Wie gerade

00:49:18: mal, du hast noch eine Zeit mitbekommen, wo es keinen normalen Supermarkt gab.

00:49:21: Genau,

00:49:21: in der Kleinstadt machte ich zum ersten Mal ein Lad auf, der hieß Konsum.

00:49:26: wo dann so Neonlicht drin war und Regal aufgestellt worden.

00:49:30: Vorher gab es nur diese ganzen Lebensmittelläden, meistens...

00:49:32: Tante Emma mäßig?

00:49:33: Tante Emma und meistens in Verbindung mit der Bäckerei, aber wo du dann tatsächlich dann eben deine Lebensmittel gekauft hast.

00:49:44: Oder meine

00:49:45: Oma zum Beispiel wäre nie, niemals auf die Idee gekommen, eine Wurst oder ein Stück Fleisch im Supermarkt zu kaufen.

00:49:54: Das

00:49:55: ist für dich undenkbar.

00:49:59: Aber okay, das geht alles viel zu weit.

00:50:01: Naja, ich finde das total spannend.

00:50:03: Das ist ja heute unvorstellbar.

00:50:05: Du bist ja alles.

00:50:07: Du hast ja das Gefühl, so ein kleiner Metzger, eine Bäckerei.

00:50:11: Keine Ahnung, ob es überhaupt noch Fischläden oder sowas gibt, Tante Emmerladen.

00:50:15: Das ist ja alles weggebompt von Discountern.

00:50:17: Sie vermerken, die uns dann das Zeug anbieten, über das wir schon sprach.

00:50:21: Und es ist immer noch in mir drin.

00:50:23: Da kann man mal sehen, irgendwie so ein Projekt.

00:50:26: Ich käme nie auf die Idee Fisch oder so im Supermarkt zu kaufen.

00:50:32: Tatsächlich nicht.

00:50:35: Ich habe kein Fleisch mehr, aber ich habe auch noch nie Fleisch im Supermarkt gekauft, weil da sitzt so in mir drin.

00:50:40: Ich hab das ja so ein bisschen da in Frankreich auf dem Bauernhof erlebt, als ich da gewohnt habe, da war, deswegen fand ich diese Studie mit den Menschen aus Frankreich versus den Menschen aus den USA, die einen achten auf ihr Hungergefühl intern und die anderen eher auf den Kohlerbecher und die Serie, das war dort so Französisch, diese Wertschätzung von Lebensmitteln und dieses Du baust Lebensmittel selber an.

00:51:05: Das bedeutet, der Garten nebenan, das war fast schon Acker, ein Feld, wo richtig viel drauf war, da haben wir dann die Tomaten angepflanzt und dann ein paar Monate später auch von dort gegessen.

00:51:16: Und das, was nicht gegessen wurde, das wurde in Einmachgläsern eingemacht, die im Keller dort in riesigen Regalen standen.

00:51:23: Und dann wusstest du halt, wenn du irgendwie im Winter dir ... dort Erdbeeren aus der Tiefkühlung geholt hast.

00:51:30: Du wusstest, die haben wir im Sommer selber gelandet.

00:51:33: Das war so

00:51:34: eine andere Wertschätzung von Lebensmitteln und auch von Fleisch und überhaupt von allen tierischen Produkten.

00:51:40: Unglaublich.

00:51:41: Ja, wir hatten ja sogar noch einen Garten.

00:51:43: Das war irgendwann, weil das ein Baugrundstück ist, klar.

00:51:46: Aber ich weiß, das bei uns im Garten, also Kartoffeln, wurden da angebaut, verschiedene Gemüse.

00:51:52: Es

00:51:53: wurden

00:51:53: im Winter ein, zwei Schweine gekauft, die dann geschlachtet wurden.

00:51:58: Lichtet immer.

00:51:59: Gott, wie alt ich bin.

00:52:00: Toll.

00:52:02: Das hab' ich, das hab' ich so im Italo-Rüde.

00:52:09: Hätte ich da nicht dann irgendwie in zwanzig Jahren so ne, so ne, äh, ich seh das schon vor mir.

00:52:14: Neunzehn, dreißig, ZDF, Terra X, der große Rückblick wie Menschen früher ars.

00:52:18: Und dann sitzt du da in so nem, in so nem, in so nem Ohrensessel und ich interviue dich interessiert.

00:52:25: Herr Schöder, erzähl'n Sie, wie war das damals?

00:52:27: Und dann wirst du uns berichten.

00:52:28: Ja, aber dann trinke ich aber sonst Schnäpschen dazu.

00:52:34: Und wir sitzen da alle, wobei ich bin ja dann auch nicht mehr die junge Generation, oder die junge Generation sitzt da mit ihren AG-One-angurritten Flüssig-Nahrungen, die sie in ultimativ schneller Zeit aus irgendwelchen Tuben in sich reinpressen, um sich die Zeit fürs Kochen zu sparen und noch mehr Brain-Enhance mit Lebensmittelzusetzen zu sich zu nehmen, um alles aus sich raus zu pressen.

00:52:55: beruhige mich und fahre fort mit dem was wir aus der forschung haben.

00:52:58: wir haben jetzt gerade von torsten gehört was das auch für eine für eine spirale in seinem kopf ist und ich habe ja gerade schon gesagt dass es hier also nicht ganz so einfach ist bei dem zusammenhang zwischen emotionen und essen.

00:53:09: aber eine sache ist völlig klar stress Kronischer Stress, Leute.

00:53:14: Genau, genau.

00:53:14: Das ist wirklich... Und das

00:53:15: kannst du auch bestätigen.

00:53:17: Und ich auch, wenn es richtig hoch hergeht.

00:53:20: Du bist auf Tour, du musst für Terra X drehen, du musst hier mit mir zusammen aufnehmen, musst dies erledigen, das erledigen.

00:53:26: Man verliert die Kontrolle.

00:53:28: Über den, weil man so einen Stress hat.

00:53:29: Und ich weiß es noch genau, als wir damals alles azergedreht haben.

00:53:33: Gerade die erste Staffel, wo ich überhaupt keine Checker hatte, wie alles so abläuft und alles neu für mich war.

00:53:40: Und ich so unter Stress gekommen bin und jeden Abend quasi auf den Brustwarzen in meiner Wohnung gekrochen bin.

00:53:46: Da hab ich... Kannst du anhand der ersten Staffel, kannst du sehen, wie ich zunehme?

00:53:51: Weil ich jeden Abend mir eine Riesenpizza bestellt hab, jeden Abend.

00:53:56: und dazu zwei Flaschen, zweihalbe Liter Kölsch getrunken habe.

00:54:02: Oh Gott,

00:54:03: jetzt nur noch Rüde.

00:54:06: Ja, ja.

00:54:07: Ja, und das ist ganz interessant, gab Ihnen eine Serie von Untersuchungen, wo Versuchspersonen ihr bevorzugtes Komfort vorgeben wurde.

00:54:15: Also, ich weiß nicht, bei uns vielleicht Linderkugel oder so eine Nicknacks-Packung, nachdem Ihnen negative Stimmung gemacht wurde.

00:54:22: Da merkst du schon, das muss man bei vielen dieser Studien sagen, das ist oft sehr künstlich.

00:54:26: Das sind oft Labor-Situationen, wo man nicht einfach auf den Alter übertragen kann.

00:54:29: Trotzdem fand ich es interessant, was die dann tatsächlich merken ist, dass die negative Stimmung runtergeht.

00:54:34: Da kann man ja sagen, ach super, war ein stressiger Tag, abends sind wir hier nix rein.

00:54:37: Oder jetzt die Fertig-Pizza, ne?

00:54:39: Weil ich hab ja sonst keine Zeit.

00:54:40: Aber... Und das war geil.

00:54:42: Der Rückgang von dieser negativen Stimmung, der ist nicht stärker.

00:54:45: Der unterscheidet sich nicht von, wenn die irgendein anderes Essen bekommen haben oder gar nichts gegessen haben.

00:54:54: Das bedeutet,

00:54:55: da geht vielleicht die negativen Stimmung einfach so zurück.

00:54:58: Und dieser Mythos vom heilenden Komfortfood, das man sich jetzt mal vielleicht verdient hat.

00:55:03: Also ich bin absolut dabei.

00:55:05: Ey Leute, natürlich.

00:55:07: Heute morgen noch selber gegessen.

00:55:08: Crossover mit Nutella ist lecker.

00:55:11: Weiß ich, darf ich nicht drei am Frühstücksbefehl von Essen in so einem Hotel, aber eins gönne ich mir.

00:55:15: Und auch egal die Schokolade oder die Erdnüsse.

00:55:19: Ich wäre der Letzte, der jetzt sagt, alles weg damit kann man ja gar nicht mehr essen.

00:55:23: Aber das ist halt so schwierig dort, dort so eine Art von Balance zu finden.

00:55:27: Und gerade dann, wenn es stressig wird.

00:55:29: Ja, du verlierst, du verlierst

00:55:31: die Kontrolle.

00:55:32: Richtig, richtig.

00:55:33: Und dann denkst du, weil ich jetzt so gestresst bin, habe ich keine Zeit, noch in Ruhe zu kochen.

00:55:38: Das Essen dann vielleicht auch wirklich zu schmecken.

00:55:41: Es vom Teller mit meinen Sinnen wahrzunehmen.

00:55:44: Vielleicht bei der Zubereitung.

00:55:45: Weiß ich, ich habe oft das Gefühl, wenn ich selber koche, bin ich nach dem Kochen eigentlich schon satt, obwohl ich nichts gegessen habe.

00:55:51: Und du hast es hier schon mehrfach betont.

00:55:53: Das ist ein absoluter Gamechanger selber zu kochen.

00:55:57: Ja, weil du mit den Lebensmitteln zu tun hast, du nimmst dir die Hand, du schmeckst vielleicht was ab, du schälst diese Möhre, du kommst überhaupt mal runter.

00:56:03: Und das ist so eine Sache, die mir total wichtig mittlerweile ist, wenn ich merke, Stresslevel geht hoch, genau nicht in diese Spirale reinzukippen, dann zu denken, jetzt erstmal einen Snickers, da gibt es ja dieses Snickerswerfen, du bist nicht du, wenn du Hunger hast.

00:56:14: Ja, ja, die

00:56:16: zahlen genau darauf eine.

00:56:17: Das zahlt genau darauf eine, das ist genau das Dümms, was du machen kannst.

00:56:21: Ich habe ja schon oft Homeostase beschrieben, unser Organismus sucht einen Gleichgewicht.

00:56:25: Und in dem Moment, wo ich aus zum Beispiel einen chronischen Stress, aus einer chronischen Stressphase schon aus diesem Gleichgewicht gebracht bin, dann noch zu denken, jetzt die Fertigpizza obendrauf oder den Zuckerriegel, weil ich keine Zeit dafür habe, das ist absoluter Selbstbetrug und macht es eher noch schlimmer.

00:56:41: Das ist kein Danke, wird dein Organismus sagen, sondern das macht dich noch mehr fertig.

00:56:48: Und... Damit kommen vielleicht zum nächsten Punkt.

00:56:50: Wir haben hier vor einiger Zeit über Selbstkontrolle gesprochen.

00:56:53: Gerade bei Torstens Geschichte hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Blicke, die den so treffen, genau das beschreiben, was wir eben schnatten, Fat Shaming, verurteilen.

00:57:03: Wieso kriegt der das nicht hin?

00:57:05: Ich doch, aber schon.

00:57:07: Es ist ja, haben wir eben schon gesagt, schwierig beim Essen Selbstkontrolle komplett auszuleben, weil selbst wenn du damit ein Thema hast, du musst ja essen.

00:57:18: Man kann sich nicht komplett vom Essen los sagen.

00:57:21: So sagt das auch dieses Forschungsteam.

00:57:23: Damit ist Essen was Besonderes, weil man eine besondere Form von Selbstkontrolle braucht.

00:57:28: Und jetzt können die zeigen.

00:57:30: fand ich ganz interessant, mit solchen sogenannten Bogus-Tests.

00:57:34: Das sind Tests, wo du als Versuchspersonen gesagt bekommst, naja, würden gerne rausfinden, wie ihn hier die Süßigkeit schmeckt oder der Teller mit dem Essen.

00:57:42: Du wirst also ein Labor eingeladen, es ist aber ein falscher Test, deswegen Bogus, wo es darum geht, zu gucken, wie viel du isst.

00:57:48: Also du denkst, die wollen wissen, wie gut mir das schmeckt, aber in Wirklichkeit holen die gleich jemand anders noch rein und sagen dem auch, wir wollen gucken, wie gut es schmeckt und dann gucken wir, wer von beiden mehr ist zum Beispiel, ohne dass du das weißt.

00:57:58: Da kann man jetzt eben zeigen, Menschen, die etwas höher, also etwas mehr im Bereich Impulskontrolle, also die da gute Werte haben, die essen weniger Süßigkeiten in so einem Bogus-Test, als die, die dort vielleicht nicht so eine gute Impulskontrolle haben.

00:58:16: Und da könnte man ja jetzt direkt sagen, siehst du, ich wusste es doch, du musst dich halt im Griff haben, du brauchst doch Selbstkontrolle.

00:58:22: Aber...

00:58:23: Da wollte ich gerade das auf abgeben.

00:58:25: Ja.

00:58:26: Bitte.

00:58:26: Und zwar Impulskontrolle, da denkst du ja, Und selbst Kontrolle, der denkst du ja, damit ist das Thema erledigt.

00:58:33: Richtig.

00:58:34: Du sagst Dorsten, pass auf, intellektuell, verstehst du alles, wie das hier zusammenhängt.

00:58:39: Also sagen wir jetzt, du musst dich da kontrollieren.

00:58:43: Klar, kriegst du gleich wieder Hunger, aber kontrollier dich da mal in deinem Impuls.

00:58:48: Ja.

00:58:49: Und dann passiert aber was?

00:58:51: Dann passiert aber was?

00:58:53: Nämlich, dass es gar nicht so sehr die Selbstkontrolle ist.

00:58:56: Wir haben ja letztens eine Folge zum Thema Selbstkontrolle gemacht, wo wir ja gesagt haben, dass die Menschen, die viel Selbstkontrolle haben als Persönlichkeits-Eigenschaft, du erinnerst dich, dass diese Menschen eher schon es schaffen, gar nicht die Momente im Alltag aufzusuchen, wo dann Selbstkontrolle gefordert wird.

00:59:15: Es ist also gar nicht so sehr, hey, derjenige, der da jetzt zu viel ist, der hat überhaupt keine Selbstkontrolle, sondern die Leute, die besonders hohe Selbstkontrolle haben, schaffen es vielleicht Momente der Verführung, grundsätzlicher zu vermeiden.

00:59:28: Und es ist schon eine wichtige Unterscheidung, man könnte jetzt sagen, da ist jetzt der Torsten, sagt von sich selber, der fette Torsten, der viel zu viel ist und dann ist das halt seine fehlende Selbstkontrolle.

00:59:39: Wir haben doch eben schon gemerkt, da geht es doch nicht um Selbstkontrolle, sondern da geht es auch an ganz vielen Stellen da drum.

00:59:45: dass er sagt, es ist mein Freund, aber auch mein Anker, der mich nach unten rast.

00:59:50: Mir geht

00:59:51: es schlecht.

00:59:52: Ich bin emotional komplett am Boden.

00:59:54: Ich bin vielleicht durch dieses ganze Leben schon total gestresst und dann kommt Essen.

00:59:59: Und Essen verurteilt nicht.

01:00:00: Und Essen ist nett zu dir.

01:00:02: Und gibt dir kurzfristig dieses gute Gefühl.

01:00:05: Und dann ist doch hoffentlich klar, dass das nicht einfach eine Frage von Selbstkontrolle ist.

01:00:08: Und das unterstreicht dieses Review, fand ich total interessant, auch wirklich mit dickem Adding.

01:00:13: Ja, okay.

01:00:15: Da wird also immer klarer, je hoff ich, vielleicht ein kleines Zwischenfazit, dass unser Umgang mit Essen, wenn wir uns das so ein bisschen vorstellen würden, wie vielleicht eine Burg, die verteidigt werden soll, dass es da ganz viele Einfallstore gibt.

01:00:30: Ja, da ist die Lebensmittelindustrie mit dem Zeug, was uns eigentlich nicht gut tut.

01:00:33: Da ist eine stressige Welt.

01:00:36: Passt doch gut zu dem, was wir am Anfang bestimmen haben, wo ich vielleicht eh schon die ganze Zeit gefordert bin.

01:00:41: Dann sind da Portionsgrößen, externe Cues, die mich vielleicht mehr zum Essen verleiten.

01:00:46: Also ganz, ganz viel, dass unser Hungergefühl unseren Umgang mit dem Essen ja auf so eine Art angreift.

01:00:53: Ja, wie du zwischendurch schon sagtest, es gibt nicht nur eine Ursache.

01:00:59: Es gibt viele Einfallstore.

01:01:01: Mhm.

01:01:02: Ganz genau.

01:01:03: Ganz genau.

01:01:04: Und vielleicht noch ein weiteres, was ich interessant fand, weil ich glaube, dass auch ganz, ganz viele von uns kennen.

01:01:12: Das ist Ablenkung.

01:01:14: Ja, oh ja.

01:01:16: Also es gibt ja verschiedene Modelle zu, wie kann ich denn jetzt mein Essen kontrollieren?

01:01:22: Und eigentlich geht es ja immer auch darum, dass man so eine Art kognitive Leistung dann erbringt.

01:01:28: Weil du sitzt da und ein Teil von dir würde sich gerne gesund ernähren und sagen, da mache ich mir doch ein paar Kohlrabi-Sticks.

01:01:34: Ein anderer Teil von dir brüllt dich aber an, nimm die Silinderkugel.

01:01:38: Und wenn du die erste gegessen hast, schieb noch eine nach und noch eine und noch eine.

01:01:43: Und da könnte man ja jetzt denken, in dem Moment, wo ich nicht mehr genug kognitive Kapazität habe, weil ich abgelenkt bin, dass es dann schwieriger wird, mein Essen im Griff zu behalten.

01:01:56: Das ist vielleicht genau die Stelle, wo ich bei ihm, ähm, ich hab mir, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm,

01:02:08: ähm, ähm, ähm,

01:02:10: ähm, ähm, ähm, ähm, ähm,

01:02:11: ähm,

01:02:12: ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, ähm, Bin müde, also es steht jetzt für viele andere, gestresst.

01:02:28: Müdigkeit auch, verliere ich auch die Kontrolle, bin überfordert.

01:02:32: Das heißt, kommt unter Druck und dann schnell mal hier so ein Kitkat, dann ein Duplo

01:02:38: und

01:02:38: womöglich die Linderkugel.

01:02:41: Einsamkeit.

01:02:44: Manchmal ist man alleine und ich habe das bei meinem Vater beobachtet.

01:02:48: Wenn meine Mutter mal ein paar Tage weg war,

01:02:51: mein

01:02:51: Vater fiel auch nichts besseres ein, als einfach ein paar Portionen mehr zu essen.

01:02:58: Wütend,

01:02:59: wütend

01:03:00: sein, sich da auch ablenken zu wollen und so weiter.

01:03:05: Ich kann dann drauf, dass eben da eine emotionale Unterfütterung ist, in dem Wunsch dann auch zu essen.

01:03:12: Das bei mir einhergeht mit solchen Gefühlen.

01:03:18: Und das muss uns ja, wenn wir schreiben, hat viele Einfallstore, oder es gibt nicht nur eine Ursache, da muss uns klar sein, unser emotionaler Zustand in dem Moment kann uns auch dazu bringen, was zu essen, obwohl wir vielleicht nicht mal richtig Hunger haben.

01:03:39: Ja,

01:03:41: ne?

01:03:41: Ja, total.

01:03:42: Ja, und wir haben ja, selbst wenn wir sagen, es gibt viele Einfallstore, gibt es ja ist ja in uns herdrankt, noch mehr rauszufinden.

01:03:52: Warum ist das so?

01:03:54: Warum ist das so?

01:03:55: Weil's ja einfach nicht logisch ist.

01:03:59: Und dazu müssen wir eben verstehen, dass eben vieles passiert, aus einer aktuellen Emotion heraus.

01:04:06: Ja, das ist doch genau das, was du gerade beschreibst, was eigentlich gut hier auch noch mal als kleines Zwischenfazit zusammenfasst.

01:04:12: Diese Idee, ich hab Hunger, wenn ich Energie brauche, wenn der Tank leer ist, die greift einfach viel zu kurz.

01:04:18: Du hast gerade so viele Punkte genannt, absolut richtig, die eine Rolle spielen können, wo uns klar sein muss, dass unser Hungergefühl von so vielen Faktoren abhängt.

01:04:25: Und wenn du denkst, du kannst von außen da jemanden bewirken,

01:04:28: sag

01:04:28: jetzt mal ganz bewusst, dich selber eingeschlossen,

01:04:32: du kommst

01:04:33: aus der Dusche und siehst da irgendeine Speckröllchen oder was auch immer, ein Bauch, der dir nicht gefällt, dann bist du so haarisch in deinem Urteil mit dir selber und zweifelst vielleicht an dir, wo ist meine Selbstkontrolle, wo ist meine Disziplin.

01:04:46: Und verstehst vielleicht jetzt langsam immer besser, hey, dein Umgang mit Essen, dein Hungergefühl hängt von so vielen Faktoren ab, die angegriffen werden, die es schwer machen, damit den Umgang für sich gut und gesund zu finden.

01:05:03: Wobei ich noch einmal dazu sagen möchte, das ist ja gar nicht unmöglich.

01:05:06: Viele finden ja ihren Weg.

01:05:08: Und das hoffe ich, dass das ja auch klar wird mit allem, was wir beschreiben, dass es ja immer wieder Momente gibt, wo man sagen kann, ah, Das habe ich jetzt vielleicht ein bisschen besser verstanden, dann achte ich doch vielleicht mal.

01:05:17: Aber wie viele finden den Weg langfristig?

01:05:20: Mehr als die Frage.

01:05:21: Und wenn ich das richtig beobachte, da bei Thorsten gab es ja auch immer Phasen, wo er echt abgespeckt hat, wenn man das so sagen darf.

01:05:28: Und dann doch immer wieder auf dieses alte Muster zurückkam.

01:05:34: Er hatte in den letzten Jahren dreihundertfünfzig Kilo abgenommen.

01:05:37: Ey,

01:05:37: das stell dir mal vor, so als Butterberg.

01:05:42: Egal, wie du dir das vorstellst, ich stelle mir selber vor, wenn man mal versucht hat, ein, zwei, drei Kilo abzunehmen, warum auch immer.

01:05:49: Ja.

01:05:50: Und du dann siehst, was das für ihn für ein Weg ist.

01:05:53: Ja.

01:05:54: Und was man vielleicht auch einfach mal für einen Respekt davor haben kann.

01:05:58: Wenn jemand, wie er, sich da so durchkämpft, dann finde ich allein dann wird schon klar, dass man aufhören muss, die Menschen so oberflächlich nur nach ihrem Aussehen zu bewerten.

01:06:09: Ja,

01:06:09: absolut.

01:06:12: Jetzt haben wir gerade über die Ablenkung gesprochen und sind selber ein bisschen abgedriftet, abgelenkt, aber es ist ja gar nicht schlimm.

01:06:17: Ich wollte es noch abschließen, weil ich das einen wichtigen Punkt finde.

01:06:21: Bei Ablenkung während des Essens könnte passieren, dass ich zum Beispiel nicht mehr diese Sättigungsgefühle so wirklich wahrnehme oder abgeschwächt werden.

01:06:31: Also es gibt zum Beispiel Studienberichten hier, wo Personen sich nach einer Mahlzeit weniger satt fühlen, wenn sie während des Essens abgelenkt waren.

01:06:40: Und dann gibt es andere Studien, die zeigen, dass Personen, die unter Ablenkung mehr essen, nicht die gleiche Abnahme von Hunger oder Zunahme von Sättigung erleben, wie die, die nicht abgelenkt sind.

01:06:49: Vielleicht auch, weil die sogenannte sensorisch-spezifische Sättigung nicht stattfindet.

01:06:56: Was heißt das?

01:06:57: Das klingt ja erst mal ganz sperrig.

01:06:58: Das bedeutet, dass wenn du viel von einer Sache ist, du irgendwann von dieser Sache satt bist.

01:07:04: Ah, okay, ja.

01:07:06: Wenn ich jetzt einen Teller Grünkohl esse und dann noch einen Teller Grünkohl, habe ich vielleicht irgendwann keinen Bock mehr.

01:07:10: Aber wenn ich einen Teller Grünkohl esse und dann eine Nachtisch als Eis und danach auf der Couch noch Nicknacks, dann ist das immer sensorisch spezifisch was anderes.

01:07:20: Und dann habe ich vielleicht da in meinem Kopf noch Bock drauf, obwohl ich, wenn ich die gesamte Menge an Energie jetzt als Grünkohl gegessen hätte, schon längst satt gewesen wäre.

01:07:30: Reagierst du darauf, dass du z.B.

01:07:33: während des Essens dich nicht mehr ablenken lässt?

01:07:36: Dass du dein Handy in der Tasche lässt, dass du oder woanders hinlegst, dass da auch keine Zeitung rumliegt?

01:07:44: Also ich merke, wenn ich alleine esse, ist das total schwierig.

01:07:51: Ja,

01:07:51: es sich viel lieber mit anderen zusammen, weil man sich dann unterhält, weil dann genau das, was wir eben schon beschrieben haben, mit dem, das Essen ist doch auch was Schönes, ein schönes Ritual, das fühlt sich gut an, das tut gut zusammen, weil das dann viel mehr in den Vordergrund tritt.

01:08:03: Wenn ich mir morgens mal Musli mache, mit, ich hab oft so tief gefrorene... Gehinbeeren und dann schneide ich mir einen Apfel rein und eine halbe Birne oder sowas und dann Haferflocken.

01:08:13: Dann habe ich so kleine Crispieste drauf und so ein selbstgemachtes Granola und natürlich da leinsamen heißen die, glaube ich, und schiasamen rein und so ja Zeug, so ja Joghurt.

01:08:21: Ich freue mich eigentlich abends schon total auf dieses, weil es irgendwie so fresh ist und ich lasse auch manchmal die Himbeeren einfach tief gefreuen, weil ich das gerne mag irgendwie.

01:08:29: Freu mich da richtig drauf und muss mich dann aber auch echt manchmal ermahnen, dass dann wirklich in Ruhe und auch dass ich schmecke und nicht einfach nur schlinge, sondern wirklich das in Ruhe esse.

01:08:40: Und es ist für mich ein ganz anderes Essen, wenn ich ohne Ablenkung esse.

01:08:43: Ja.

01:08:44: Wie ist es bei dir?

01:08:45: Es

01:08:45: geliegt mir immer besser.

01:08:46: Also sonst lag das Handy noch mit auf dem Tisch.

01:08:50: Jetzt lass ich es schon woanders liegen.

01:08:53: Und auch gerade abends, wenn Show ist, achtzehn Uhr ist bei uns immer, treffen im Catering, da wird gegessen.

01:09:01: Da lasse ich mittlerweile schon alles andere weg und, wie du schon sagst, dann halt ich mich lieber.

01:09:04: Aber selbst wenn ich alleine frühstücke, mache ich das mittlerweile ohne Handy, ohne Zeitung, ohne irgendwas,

01:09:11: um

01:09:11: mich voll aufs Essen zu konzentrieren.

01:09:13: Aber ganz bewusst.

01:09:15: Ja, ist doch gut.

01:09:16: Ja, das ist

01:09:17: gut.

01:09:17: Möchte ich dir ein Lob aussprechen, mein lieber Freund?

01:09:19: Ja, aber es ist eine Gewohnheit mittlerweile.

01:09:22: Aber ich bin so dran gewöhnt, eben auch ganz alleine das so zu machen.

01:09:30: Ich würde langsam Richtung Zielgerade mit dir einbiegen, die Adventszeit eine, wo viel, viel, viel Essen eine Rolle spielt, glaube ich, in ganz vielen Köpfen.

01:09:38: Und einfach nochmal, weil mir das so so wichtig ist, Thorsten zu Wort kommen lassen, denn ich, das weißt du auch, versuche immer dafür zu kämpfen, dass man in den Geschichten, die ich erzählen darf, auch die Menschen mal hört, bzw.

01:09:49: die erzählen dürfen, die vielleicht sonst nicht so viel gehört werden.

01:09:52: Und das, was er da noch beschreibt, das ist mir sehr unter die Haut gegangen.

01:09:57: Zuerst war es der Fette, dann war es der Hautige, dann war es der Nabige, dann sahst du aus wie Frankenstein.

01:10:02: Mein ganzer Körper ist übersetzt von Narben.

01:10:05: Und jetzt ist es wieder der Fette.

01:10:08: Mein Körper ist immer eine Attraktion.

01:10:10: Als ich damals, so vor dreizehn Jahren, super fett war, da war ich natürlich fett.

01:10:16: Dann habe ich mir den Arsch abgerackert in anderthalb Jahren und war dann angezogen, sah ich aus wie du.

01:10:24: Sobald ich ins Freibad gegangen bin, haben mich die Leute angegafft, weil ich aussah, wie so eine Nacktkatze.

01:10:30: So wie so ein Faltenhund.

01:10:33: In meiner Haut hing das zum Knie.

01:10:36: Dann hab ich so gesagt, jetzt musst du dich nur noch operieren lassen, dass die Haut weg ist.

01:10:41: Dann ist alles gut.

01:10:42: Dann hab ich die erste große Operation für die Hautstraffung bekommen.

01:10:46: Dann hab ich mich wach geworden.

01:10:51: Und dann gemerkt, das ist

01:10:52: nicht gut.

01:10:57: Das ist immer noch so wie vorher.

01:11:00: Das sagte mir unter Tränen.

01:11:02: Und da hörst du, es ist einfach von außen, einen Körper sich anzugucken und zu bewerten.

01:11:10: Und gerade beim Essen und Gewicht sind wir da, glaube ich, alle so schnell, so harsch mit uns selber, so harsch mit anderen.

01:11:16: Aber es steckt einfach mehr dahinter.

01:11:18: und diese Verbindung von Körper und Psyche, das fand ich, als er das so beschrieben hat, das wird nochmal so deutlich.

01:11:27: und wünsche uns allen auf dieser Welt deswegen, dass wir wirklich da einen anderen Umgang mit uns und gerade auch mit anderen finden.

01:11:34: Weil Thorsten ist so reflektiert und so nett und er sagt, wenn du dich mit dem Modellstay permanent wirst du angeguckt.

01:11:40: und was er hier gerade beschrieben hat, mein Körper war immer eine Attraktion oder ist immer eine Attraktion.

01:11:46: Das machen wir anderen von außen.

01:11:50: Ja

01:11:50: und deshalb nochmal auch hier im Resümee.

01:11:54: Es gibt nicht nur die eine Ursache.

01:11:57: Und natürlich sind viel geneilt, einen großen Fehler finden zu wollen.

01:12:02: Dass man sagt, alle, die nach klassischen Gesichtspunkten übergewichtig sind, haben diesen einen Fehler.

01:12:08: Und der muss behoben werden.

01:12:09: Aber das gibt es nicht.

01:12:10: Es sind einfach so viele Faktoren, die da mitspielen.

01:12:13: Und ich glaube, das war heute mal wieder sehr eindrucksvoll.

01:12:19: wie du geschildert hast.

01:12:22: Also wir haben ja nur dann einige der Einfallstore benannt.

01:12:24: Vor allen Dingen so die Überschriften dieser Einfallstore.

01:12:27: Aber es ist so vielfältig.

01:12:30: Und klar, eben auch die Qualität der Lebensmittel.

01:12:34: Da passt ganz gut zu dem, was du gerade sagst, was das Forschungsteam selber als Fazit aufgestellt hat, nachdem die sich all diese Wissenschaft zum Thema Essen und dem Versuch mit Essen umzugehen angeschaut haben.

01:12:44: Die sagen Vielfalt und Flexibilität.

01:12:47: Und zwar in den Strategien, die wir benutzen, um damit umzugehen.

01:12:51: Vielfalt im Sinne von, ich habe wirklich ein Werkzeugkoffer mit ganz verschiedenen Tools drin.

01:12:58: berichten dann auch von Studien, wo die sagen, wenn Leute viele verschiedene Strategien haben, war das ein Pluspunkt.

01:13:05: Und Flexibilität im Sinne von, wenn du jetzt immer denkst, ich muss diese eine Strategie durchziehen.

01:13:11: Und wenn ich dabei einen Fehler mache, ich esse jetzt nur noch Ananas, diese ganzen komischen einseitigen Diätprogramme.

01:13:16: Oder wenn du sagst, ich muss jetzt komplett mein Essen auf, auf Null runterschrauben oder mich hier quasi aushungern.

01:13:22: Und dann merkst du, das halte ich ja gar nicht durch.

01:13:24: Und dann habe ich vielleicht einen Rückfall in Anführungsstrichen und es plötzlich wieder ganz Und du dann so harsh mit dir bist und fast schon dogmatisch, dass das auch eher schwierig ist.

01:13:32: Also Vielfalt in den Strategien und Flexibilität in der Anwendung.

01:13:37: Das passt für mich wunderbar zu diesem Bild von der Burg mit ganz vielen Einfallstoren.

01:13:42: Wenn ich da mit der gut umgehen möchte, wenn ich die vielleicht schützen möchte, meinen Umgang mit essen, dann ist wichtig, dass ich nicht nur auf eine Sache setze, sondern vielleicht wirklich sage, Ich benutze jetzt mal so ein Ritterburgbild.

01:13:55: Ich habe vielleicht Bogenschützen gegen die Essensindustrie und ich habe vielleicht irgendwie Falltore gegen die Ablenkung und ich habe vielleicht einen Wasserkraben gegen, ich lasse mich von externen Queues wie einer Fernsehsendung.

01:14:09: da zu bringen, mehr zu essen, weil die noch fünf Minuten länger läuft.

01:14:12: Also, um sich das vielleicht für sich selber klarzumachen, da zu gucken, ey, da prasselt ganz, ganz viel Unfaires auf uns ein.

01:14:19: Und

01:14:20: eine Welt wird immer mächtiger, in der die Lebensmittel schon kaum mehr zum Leben da sind.

01:14:25: Da brauchst du, da musst du dich, ja, ich sag's jetzt mal so hart, wirklich ein Stück weit damit auseinandersetzen und vielleicht auch wehren.

01:14:32: Ja, ja.

01:14:33: Auf das Wort habe ich vielleicht sogar gewartet, hat mich gerade so erlöst.

01:14:37: Da passt halt sehr viel Unfaires auf uns ein.

01:14:40: Und trotzdem sind wir gezwungen, uns damit auseinanderzusetzen.

01:14:43: Ja, das gefällt mir gut.

01:14:45: Und dann vielleicht, um hier zum Schluss noch mit Hoffnung rauszugehen, weil das habe ich in Torstens Geschichte auch die ganze Zeit gemerkt und wünsche ihm auch hier auf dem Weg nochmal.

01:14:52: Dass wir auch mal fragen.

01:14:54: Wirklich von Herzen alles Gute.

01:14:56: Noch einmal eher.

01:14:59: Ich glaube, das letzte, was alle von uns, die süchtig sind, egal welche Sucht es ist, Alkohol, Drogen, Spielsucht, Pinch-E-Ting, was auch immer ist.

01:15:09: Keiner von uns hat Bock, gefangen in seinem Körper zu sein.

01:15:13: Und

01:15:13: gehört deswegen meiner Meinung nach auch einfach nicht gejudged und verurteilt und stigmatisiert in irgendeine Schublade gepresst.

01:15:22: Also, nette, liebevolle, respektvolle Umgang miteinander.

01:15:25: Das

01:15:27: eigentlich

01:15:27: Tugenden, die jeder Mensch in den Tag legen sollte.

01:15:30: Das wäre grandios.

01:15:33: Gibt's was, wo du sagst, da holst du Selbstwert aus dir raus?

01:15:37: Auf jeden Fall, dass ich versuche, immer zu geben.

01:15:41: Dass ich Menschen einfach versuche, immer ein gutes Gefühl zu geben.

01:15:46: Und dass ich einfach grundsätzlich aus meiner Definition heraus ein guter Mensch bin.

01:15:50: Ich glaube auch nicht.

01:15:52: Es dauert immer wieder.

01:15:54: Bei jedem Malhinfall dauert es immer wieder, das so ein bisschen aus sich wieder rauszuholen.

01:15:59: Aber wenn ich nicht sein Glauben würde ... Dann würde ich einfach nur noch auf dem Sofa liegen.

01:16:04: Er glaubt an sich.

01:16:05: Das kann ich nur genauso, sofern mir das von außen zu steht, unterstreichen.

01:16:10: Ich hab mich ja... viel mit ihm unterhalten und fand das einfach stark, wie er seinen Weg sucht.

01:16:14: Und habe hier übrigens letztens, muss ich mich korrigieren, einen kleinen Fehler gemacht, als ich auf die Sendung hingewiesen habe.

01:16:18: Sie kam dann erst später, gab es viele Nachrichten zu, aber kein Stress.

01:16:22: Sie ist jetzt online auf ZDFD süchtig nach Essen, heißt die Folge Tarexplor, wer reingucken möchte, ich packe den Link aber auch nochmal hier in die...

01:16:29: Ja, ich schaue auf jeden Fall gleich schon rein.

01:16:31: Ja, super.

01:16:33: Dann war das im Grunde die letzte reguläre Folge dieses Jahr.

01:16:37: Liebe Leute, nächste Woche ist Weihnachten.

01:16:39: Da lassen wir beide mal die Seele baumeln und legen die mit Wollsorgen ausgestatteten Füße hoch und hören uns dann am dreißigsten wieder zu unserem fast schon kult gewordenen Jahresrückblick.

01:16:50: Genau.

01:16:51: Und dann tragen wir beide nützliches aus Filz.

01:16:56: Da erwarte ich viele unter unserem Landlus-Tannenbaum dieses Jahr.

01:16:59: Sei gedrückt, mein lieber Freund, ihr alle da draußen auch und wir wünschen euch ganz frohe Weihnachten, tief aus unserem Herzen.

01:17:08: War sehr schön mit euch dieses Jahr.

01:17:10: Ja, nehmt euch tatsächlich jetzt mal Zeit, in euch rein zu horchen und die Seele baumeln zu lassen.

01:17:25: Das war betreutes

01:17:27: Fühlen.

01:17:28: Der Podcast mit Arze, Schröder und Leon Winscheid.

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