So wirken Halluzinogene

Shownotes

Halluzinogene versetzen uns in einen Zustand des Träumens. Sie eröffnen eine Welt ohne Realitätsbezug und sollen das Bewusstsein erweitern. Klingt gut? Doch was ist mit Abhängigkeit, Psychosen und Horror-Trips? Im Moment erleben Halluzinogene aufgrund ihres medizinischen Potentials eine Renaissance. Könnten LSD und Co. in Zukunft dazu beitragen psychische Störungen zu bearbeiten? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Halluzinogenen und Kreativität? Und gibt es nicht noch andere Wege um an den »Rausch« zu kommen?

Wir empfehlen diese beiden Dokus:

https://www.youtube.com/watch?v=DrTppP_Vj40&t=393s /> https://www.youtube.com/watch?v=Mne1mSklpGc&t=411s

Und diese beiden Beiträge:

https://www.swr.de/odysso/lsd-therapie/-/id=1046894/did=17013542/nid=1046894/1sp70rx/index.html />

https://www.spektrum.de/news/psychedelische-drogen-in-der-psychotherapie/1521427

Und dieses Buch:

Martin Suter - Die dunkle Seite des Mondes

Fühlt euch gut betreut

Leon & Atze

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Kommentare (2)

Naturwissenschaftlerin

Unsere gemeinsame Uni Münster hat eine ähnliche Placebo-Studie zu Alkohol durchgeführt. Als Studiendesign hatte der FB Medizin Studierende gebeten, an einer Party mit Alkohol teilzunehmen, um die physiologische Wirkung des Alkohols zu messen. Der Alkohol war gar nicht vorhanden, die physiologische Reaktion schon. Leider finde ich den Link nicht mehr im Internet. Es war Mitte der 2000er Jahre. Eine weitere Bestätigung für Atzes Hypothese: es ist alles schon in uns. Anders könnten Substanzen auch gar keinen Effekt zeigen. Vielen Dank für die interessante Folge und schöne Grüße nach HH und MS.

Emil

Ihr süßen! Höre euren Podcast gerne, gute Themenauswahl und einfach sympathisch. Ich wollte hiermit einfach mal ein paar Gedanken loswerden, die ich beim Hören der Folge "So wirken Halluzinogene" hatte. Als ich den Titel dieser Folge ("So wirken Halluzinogene") las, war mir klar, die muss ich hören, weil ich seit einigen Jahren immer tiefer in das Thema eintauche und es im deutschsprachigen Podcast-Raum bisher nur sehr wenige Beiträge dazu gibt. Daher schon mal ein großes Lob an die Themenauswahl! Was mich allerdings zuallererst stutzig machte, ist die Formulierung des Titels. "So wirken" suggeriert, dass die Moderatoren die Wirkung (Neuropsychologisch? Physiologisch? Biochemisch? Spirituell?) in Gänze erfasst und verstanden haben. Ich denke, das hat jedoch bis heute noch niemand. Klar ist so ein Episodentitel ein super klick-Köder, aber ich musste an Steven Pinkers Buchtitel "How the mind works" denken, der auf ähnliche Weise voller Selbstüberzeugung auf der Türschwelle zum Arroganzzimmer steht und schon mal die Nase reinhält. Vom Geist, der Psyche, dem Gehirn und Psychedelika kann niemand einfach behaupten zu wissen, wie sie "funktionieren". Das selbe gilt auch für den Titel der Folge "So verstehst Du Deinen Körper wirklich". Vielleicht ein Anreiz zu mehr Bescheidenheit? Interessierte Hörer brauchen diesen clickbait nicht. Das zweite kleine Stolpersteinchen für mich war der Begriff "Halluzinogen". Meiner Meinung nach steckt in dem Begriff bereits, dass derjenige, der ihn verwendet, sich mit seinem gesellschaftlichen und medizinischem Kontext (geschweige denn der Wirkung) nicht oder kaum auseinandergesetzt hat. Das liegt, vermute ich, in der abwertenden Konnotation ("Du halluzinierst doch!") – es ist fremd, nicht normal, nicht einzuordnen in unsere schön geordnete Welt, also irgendwie schlecht, lächerlich und auch ein wenig angsteinflößend. Klar, das ist der Begriff der hierzulande wohl am weitesten verbreitet ist. Aber ich würde schätzen, dass die Assoziationen damit eher ein negatives Bild abgeben. Ein Phänomen des gesamtgesellschaftlichen Verlusts unserer Spiritualität vermutlich. Man sagt ja auch lieber seine lieblings-Biermarke anstatt "Nervengift mit nettem Logo". Auch wenn "Halluzinogene" neben Kaffee, Muskatnuss und vielem vielem anderen auch darunter fallen. Herr Windscheid bemerkt jedoch zurecht (oder war es in einer anderen Folge?), dass ein neues Wort das Problem seiner Bedeutungsassoziation auf lange Sicht nicht unbedingt lösen wird. Um diesen Absatz abzuschließen: "Psychedelische Drogen" sind zu sehr 70's, "Halluzinogene" sind eher ein Spukwort. Was zumindest momentan noch frei von wertenden Konnotationen bleibt, sind Entheogene. Woher kommen eigentlich die sogenannten "Halluzinationen"? Wie kann es sein, dass man unter Einfluss entsprechender Substanzen "Dinge sieht, die andere nicht sehen"? Sind es tatsächlich Dinge, die nicht da sind? Was hat das alles mit dem Verarbeitungsmechanismus optischer Reize im Gehirn zu tun? Oder mit Traumbildern? Unserem Unterbewusstsein? Ist unsere alltägliche Wahrnehmung nicht auch eine Art Halluzination? Diese Fragen werden kaum in der Folge behandelt, würden ihrem Titel jedoch gerecht werden. Ich glaube das ist mein größtes Problem mit dem Wort "Halluzinogen": Es beschränkt sich im wesentlichen auf die optische Wirkung. Dabei gibt es noch viel mehr Facetten, die doch sogar in der Folge gerechterweise angesprochen werden. Zu schade eigentlich, dass der eine Moderator sich zugegebenermaßen gerade erst ins Thema eingelesen und keine Selbsterfahrung hat, und der andere nicht über sie sprechen will. Was wirklich wahnsinnig toll an der Folge in meinen Augen ist: Es wird über den nüchternen, reinen Geisteszustand wertschätzend geredet. Auch der Vergleich mit dem Fallschirmsprung zeigt, was sich hierunter eigentlich verbirgt. Nämlich dass verschiedene Zustände von Körper und Geist, durch Einwirkungen von außen (physische Ereignisse, Sport etc.) oder innen (durch Meditation oder Atemtechniken) hervorgerufen, zur menschlichen Erfahrung dazugehören. Unsere Selbsterfahrung steht in Wechselwirkung mit unserem Körper und unserer Umwelt. Und natürlich ist jedwede Warnung vor unbedachtem Konsum absolut Pflicht bei diesem Thema. Die Bewertung der Studien, Warnung vor Psychosen und Beobachtung der aktuellen Entwicklung in der Forschung und Therapie sind ein sehr wertvoller Beitrag. In der Folge kommt es so rüber, als seien Psychedelika (nennen wir sie jetzt mal so) erst 1942 dank Albert Hoffmann auf den Plan getreten. Ich empfinde das als für heutzutage typische historische Scheuklappen, die einen Blick über das eigene oder vergangene Jahrhundert hinaus verwehren. Kein Sterbenswörtchen fällt in der Episode darüber, dass der Mensch seitdem, was sich eine menschliche Erfahrung nennen lässt, in Trancen, Träume und durch überall auf der Welt wachsende vielfältige Entheogene hervorgerufene Geisteszustände begibt. Und ja, wir sind aktuell sehr wissenschaftlich geprägt und können die Entdeckung und Forschung mit LSD und Psylocibin aus dieser Warte betrachten, aber eine prähistorische, kulturelle und traditionelle Perspektive fehlt mir in der Folge komplett. Stichwort Fliegenpilze, Cannabis, Mutterkorn und viele weitere bewusstseinserweiternde Gewüchse, die auch seit zig tausend Jahren in unseren Breitengraden wachsen und deren Kenntnis und traditionellen Umgang uns die Kirche nach und nach im Laufe der letzten Jahrhunderte leider erfolgreich ausgetrieben hat. Nun ja, vielleicht hilft uns die moderne Wissenschaft, wieder zu unserer Natur, im Inneren wie im Äußeren, zurückzufinden. Ein Bogen zur wundervollen Märchen-Folge eures Podcasts: Wusstet ihr, woher das moderne Klischee der Hexen kommt, die sich Tränke brauen, in Tiere verwandeln und dann auf Besen durch die Nacht fliegen? Die Hexen waren vom Rest der Gemeinschaft gelöste (man könnte sagen emanzipierte) und überaus heil- und kräuterkundige Frauen. Nicht selten hört man in Märchen und Erzählungen von kranken Dorfbewohnern, die eine solche Kundige in der Hoffnung auf Heilung aufsuchen. Die Hexen haben in ihren Suden und Mischungen tatsächlich mitunter Tierteile verwendet, aber auch bestimmte Pflanzen, um deren Wirkung sie sehr wohl wussten. Das fertige Mittel wurde als Salbe auf Stöcke gerieben und dann über die Schleimhäute der Vulva aufgenommen (Hexe auf dem Besenstiel). Von Trips und Trancezuständen spricht man seit prähistorischer Zeit als „Flug der Seele“ – so kommen diese Frauen zum Fliegen. Die Verwandlung in Vögel und andere flugfähige Tiere findet sich beispielsweise auch bei den Schamanen nordamerikanischer Ureinwohner wieder. Weiter recherchieren lohnt sich also, ich finde man lernt via Psychedelika viel über sich selbst, die Natur, und das Menschsein. Ein Zauber liegt auf der Welt. Man muss tatsächlich nichts einnehmen, um ihn wahrzunehmen. Aber es kann helfen. Empfehlungen für weitere Lektüre: Albert Hoffmann – LSD - mein Sorgenkind Michael Pollan – How to change your Mind Paul Devereux – The Long Trip Bett Williams – The Wild Kindness Liebe Grüße und bleibt euch treu, M. Emil

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